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Zu spät aufgewacht: Medipolis SC Jena unterliegt in Rostock mit 94:81

 

 

 

 

 

 

Mit einer Bescherung der eher ungewollten Art musste Medipolis SC Jena die Rückreise aus Mecklenburg-Vorpommern antreten. Das Team von Trainer Domenik Reinboth unterlag am Donnerstagabend im Gipfeltreffen der BARMER 2. Basketball Bundesliga bei den ROSTOCK SEAWOLVES mit 94:81, gibt durch dieses Resultat die Tabellenführung an die Ostseestädter ab und verabschiedet sich mit der zweiten Saisonniederlage bis zum Heimspiel am 27.12. gegen Tübingen in eine verkürzte Weihnachtspause. 

Nachdem sich beide Kontrahenten zunächst ein Duell auf Augenhöhe geliefert hatten, die Hausherren mit einer 26:20-Führung in die erste Viertelpause gingen, fiel die Vorentscheidung noch vor der Halbzeit. In der Verteidigung zu schwach und offensiv zu harmlos, gerieten die Thüringer im Verlauf des zweiten Abschnitts immer höher in Rückstand und ließen die Seawolves bis zum Kabinengang bis auf 57:30 enteilen. Auch wenn sich die Jenaer nach Beginn der zweiten Hälfte zunehmend stärker um Ergebniskorrektur bemühten, war letztendlich die Hypothek des mit 31:10 verlorenen 2. Viertels zu groß, um Rostock tatsächlich noch einmal ernsthaft gefährden zu können. In der Schlussphase war es den Jenaern zwar noch einmal gelungen, um sich bis auf 89:81 (39.) zu entrunden, am elften Erfolg der Rostocker Siegesserie war jedoch nicht mehr zu rütteln.

Christian Held (Headcoach ROSTOCK SEAWOLVES): „Wir sind mit der richtigen Energie ins Spiel gestartet, haben einen sehr sehr guten Job gemacht und defensiv viel Druck ausgeübt. Über die 40 Minuten gesehen gehen wir definitiv als verdiente Sieger vom Parkett. Irgendwann haben wir unseren Lauf bekommen und davon gelebt. Dass eine Mannschaft wie Jena nach so einer Halbzeit zurückkommen wird, war glaub ich jedem klar. Dennoch konnten wir das Spiel gut zu Ende bringen, den Vorsprung verwalten und auch noch etwas für den direkten Vergleich tun, falls dieser am Ende eine Rolle spielen sollte. Von daher war es ein rundum gelungener Tag.“

Domenik Reinboth (Headcoach Medipolis SC Jena): „Enttäuschend fasst die Stimmung nach dieser Niederlage wohl am ehesten zusammen. Wir sind nicht fokussiert genug ins Spiel gegangen, haben unseren Plan nicht umgesetzt und dann im zweiten Viertel komplett den Faden verloren. Wir waren in unseren Aktionen nicht klar genug und Rostock ist qualitativ eben auch ein starker Gegner. Sie haben uns viel weggenommen und enorm effektiv gespielt. Wenn du dann zur Halbzeit mit 27 Punkten zurückliegst, brauchst du eine perfekte zweite Hälfte um so ein Spiel vielleicht doch noch zu drehen. Wir hatten zwischendrin zwar ein paar Mal kurz das Momentum auf unserer Seite, aber auch da war Rostock clever und erfahren genug, um jeden unserer Fehler zu bestrafen.“

Zum Spiel: Nachdem Jenas Routinier Brandon Thomas aus der Distanz für die ersten Punkte der Partie gesorgt hatte, lieferte sich beide Kontrahenten bis zum 17:16 (7.) ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen. Erst ein durch Rostocks Scharfschützen Tyler Nelson eröffneter Zwischenspurt ließ den Vorsprung der Hausherren bis auf 26:18 (9.) anwachsen, den Julius Wolf 26 Sekunden vor der ersten Viertelpause durch zwei Freiwürfe zum 26:20 konterte. Mit diesem Zwischenstand in den zweiten Abschnitt startend, setzten die Rostocker erfolgreich nach. Zunächst erneut durch Nelson erfolgreich abschließend (12., 31:22), fanden die Seawolves im weiteren Verlauf mit Center Till Gloger und Point Guard Jordan Rowland ein überaus dominantes Tandem, dass Jenas Trainer Domenik Reinboth in der 15. Minute beim Score von 39:24 zu einer Auszeit zwang.

Doch auch nach diesem Timeout knüpften die Ostseestädter nahtlos an ihre enorm stabile Performance der vorherigen Minuten an und spielten sich bis zur Halbzeitpause in einen wahren Rausch. In dieser Phase hätte Rostock wohl selbst in einer stockdusteren Arena getroffen. Die Thüringer sahen indes nur noch die Rücklichter eines zunehmend enteilenden Kontrahenten, der sich nach einem Dreier von Sid-Marlon Theis zum 48:27 (17.) erstmalig auf über 20 Zähler abgesetzt hatte. Während Jenas Team in der anschließenden Phase speziell Jordan Rowland nicht unter Kontrolle bekam, der 27-jährige US-Amerikaner innerhalb von zwei Minuten neun Punkte einstreute, hatte sich bis zum Kabinengang eine massive Wand von 57:30 aufgetürmt. Bestätigt durch die nüchternen Zahlen der Halbzeitstatistik, in der magere zwei Dreier (12 Versuche), ein Rebound-Defizit von 11 zu 20 sowie neun Ballverluste (Rostock 4) gegen die Gäste sprachen, war die Entscheidung zu diesem frühen Zeitpunkt bereits gefallen.

Obwohl im Basketball prinzipiell vieles möglich ist und auch schon deutlichere Rückstände ins Wanken gerieten, wog die Hypothek des zweiten Abschnitts in der Endabrechnung zu viel. So stemmten sich die Saalestädter nach dem Start in die zweite Hälfte zwar kollektiv gegen die eigentlich bereits feststehende Niederlage, konnten die Differenz jedoch nur marginal abbauen. Selbst in den in Momenten, in denen das Team von Kapitän Julius Wolf die zweite Luft zu atmen schien, fand Rostock immer wieder die passenden Antworten, um Ansätze von Jenaer Aufholjagden im Keim zu ersticken. Mit dem Zwischenstand von 72:51 in die letzten zehn Minuten gehend, gelang es Rayshawn Simmons durch zwei erfolgreiche Distanzwürfe noch einmal bis auf 78:68 (35.) zu verkürzen. Der Rostocker Konter durch Chris Carter (36., 81:68) folgte jedoch ebenso prompt, wie ein Theis-Dreier zum 86:74 (37.), welcher das Ende einer zuletzt acht Spiele anhaltenden Jenaer Siegesserie endgültig besiegelte.

Punkteverteilung Medipolis SC Jena: Wolf 19, Thomas 18, Simmons 14, Herrera 9, Brauner 8, Radojicic 5, Plescher 5, Haukohl 5, Alberton, Bank

Spielfilm: 1. Viertel 26:20 – 2. Viertel 57:30 – 3. Viertel 72:51 – 4. Viertel 94:81

Kompletter Boxscore

Das Spiel im Re-Live auf Sportdeutschland TV

 

 

 

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