Gipfeltreffen an der Ostsee: Spitzenreiter Medipolis SC Jena zu Gast beim Verfolger in Rostock
Vorzeitige Bescherung sportlicher Natur oder das 12 Paar Socken unterm Weihnachtsbaum? Diese Frage stellt sich für ProA-Tabellenführer Medipolis SC Jena vor dem mit Spannung erwarteten Gipfeltreffen am 23. Dezember 2021 ab 19.30 Uhr in der Rostocker StadtHalle. Das Team von Trainer Domenik Reinboth gastiert einen Tag vor Heiligabend bei seinem hartnäckigsten Verfolger an der Ostsee und geht erstmalig seit geraumer Zeit nicht als klarer Favorit in ein Spiel der BARMER 2. Basketball Bundesliga.
Obwohl für dieses Gipfeltreffen aufgrund der Corona-Landesverordnung Mecklenburg-Vorpommern keine Zuschauer vor Ort zugelassen sind, besteht die Möglichkeit, die Begegnung im Rahmen der Übertragung von Sportdeutschland TV live zu verfolgen. Der Sender aus Unterföhring meldet sich um 19.00 Uhr vom Duell in der Hansestadt.
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Mehr als sieben Monate sind seit dem 02. Mai 2021 vergangen, als Jenas Basketballer trotz einer zwischenzeitlichen Führung von 21 Punkten mit der bitteren Pille einer 107:104-Niederlage das Rostocker Parkett verließen und sich von jetzt auf gleich aus dem Aufstiegsrennen 2021 verabschieden mussten. Während sich über den zurückliegenden Sommer Teile beider Teams sowie die Trainerbänke gleichermaßen veränderten, schmerzt dieses abrupte Saisonende wie eine nur langsam verheilende Narbe auch heute noch – sehr.
Im Gegensatz zum Playoff-Duell der Saison 2020/2021 geht es am morgigen Donnerstagabend zwar zunächst „nur“ um zwei Punkte und einen Sieg. Dass aber auch dieser Schlagabtausch neben einer entsprechenden Portion Brisanz die nötige sportliche Würze besitzt, ergibt sich nicht zuletzt aus der direkten Tabellennachbarschaft. So eilen beiden Kontrahenten seit Wochen von Sieg zu Sieg und belauerten sich bislang im Fernduell beim Kampf um die Krone des Spitzenreiters. Aktuell konnte Medipolis SC Jena acht Siege in Folge verbuchen und wird derzeit nur von den Hansestädter getoppt, die zehn Erfolge in Serie feierten.
„Es ist eine schöne und spannende Situation, auf die wir uns freuen. Obwohl leider keine Zuschauer anwesend sein können, dürfte dieses Spiel zu den Highlights der bisherigen Saison gehören,“ sagt Jenas Headcoach Domenik Reinboth vor der Partie. „Natürlich werden uns mit Clint und Jonathan zwei erfahrene Jungs fehlen, die wir gern dabei gehabt hätten. Dennoch fahren wir mit der Zielstellung 'Sieg' nach Rostock. Unser Gegner hat nach zwei vermeidbaren Niederlagen zum Saisonauftakt alle anschließenden Spiele gewonnen. Eine Serie wird also enden,“ so Reinboth.
Nachdem die Mannschaft von Headcoach Christian Held infolge eines 68:54-Eröffnungssieges bei RASTA Vechta direkt im Anschluss die beiden besagten Niederlagen in Leverkusen (24.09.2021, 85:95) sowie gegen Tübingen (02.10.2021, 83:97) kassierte, liefen die darauffolgenden Monate wie ein Länderspiel. Mal mehr und mal weniger knapp, ließen die Seewölfe der Konkurrenz nur wenig Luft und zementierten so ihren 2. Platz im 17er Feld. Mannschaftsintern von Shooting Guard Tyler Nelson (14.5 PpG, 5.2 RpG, 3.1 ApG) sowie Flügel Nijal Pearson (14.2 PpG) angeführt, folgt eine mehrköpfige Armada individuell starker sowie unberechenbarer Akteure, die jederzeit in der Lage ist, ihrem Team den nötigen Drive zu geben. Während mit Sid-Marlon Theis (11.5 PpG, 44.7% 3PTs), Brad Lösing (5.8 PpG, 2.9 ApG in nur 17:31 Min) und Mitch Jost auch drei Ex-Jenaer die Qualität und Quantität der Mecklenburger maximieren, avancierte Rostocks derzeitiger Topscorer Tyler Nelson während des letzten Aufeinandertreffens mit 18 Punkten bei einer Fabel-Dreierquote von 71.4 Prozent (!) neben Aufbauspieler Chris Carter zu den Gamechangern bzw. Finishern des Jenaer Playoff-Runs.
Vor dem Showdown des morgigen Abends spricht die Bilanz direkter Vergleiche zu Gunsten der Thüringer, die nach sechs Begegnungen sowohl mit 4:2 Siegen als auch in Summe der Korbdifferenz (507:488) die Nase vorn haben.