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Jenaer Siegesserie reißt in der Rundsporthalle – Science City unterliegt beim VfL Bochum mit 84:75

Die über sechs Wochen anhaltende Erfolgsserie ist zehn Tage vor Heiligabend gerissen. Science City Jena musste sich am Samstagabend vor 1.200 Zuschauern in der Bochumer Rundsporthalle mit 84:75 geschlagen geben, bleibt jedoch weiterhin Tabellenführer der BARMER 2. Basketball Bundesliga. Während  bis zum Jahreswechsel noch zwei Begegnungen auf die Thüringer warten, steht am kommenden Samstagabend um 18.30 Uhr gegen RASTA Vechta II zunächst das letzte Heimspiel 2024 (hier geht es zu den Tickets) an, bevor das Team am 28.12. bei den Nürnberg Falcons gastiert. 

 

Obwohl die VfL SparkassenStars Bochum als auch das Team von Headcoach Björn Harmsen gleichermaßen personell gehandicapt in das Duell gehen mussten, lieferten sich beide Kontrahenten eine packende, phasenweise hochklassige und bis in die Schlussphase eng umkämpfte Partie. Ungeachtet einer zwischenzeitlichen Jenaer 14-Punkteführung (25., 42:56) trotzten die VfL SparkassenStars Bochum dem ProA-Spitzenreiter aus Thüringen bis in die spielentscheidende Crunchtime und drehten das Spiel mit einem offensivstarken Schlussviertel (28:14) zu ihren Gunsten.

 

Während Stephan Haukohl nach seinem mehrwöchigen Ausfall sein Comeback geben konnte, avancierte Robin Christen mit 20 Punkten zum besten Jenaer Korbjäger des Abends. Übertroffen wurde der Routinier allerdings vom für die Gastgeber entscheidenden Spieler Keith Braxton, der 27 Punkte erzielte.

 


Björn Harmsen (Headcoach Science City Jena). „Glückwunsch an Bochum zu einem verdienten Sieg. Sie haben viel mehr Energie investiert, viel intensiver gekämpft und mir ihrer kleinen Rotation aus der Not eine Tugend gemacht. Sie waren bereit, alles für den Sieg zu investieren. Wir sind ganz ok ins Spiel gestartet, haben dann aber oft in der Defensive Probleme bekommen, speziell beim Rebound. Obwohl wir dann doch einen Weg gefunden hatten, über Stops und Fastbreaks eine 14-Punkte-Führung herauszuarbeiten, lief es, wie schon in der Niederlage gegen Trier. Wir haben komplett nachgelassen, waren in der Verteidigung nicht mehr auf der Höhe, haben erneut die Rebounds abgegeben und so konnte Bochum das Spiel drehen. Diese Niederlage hat unsere Schwächen aufgezeigt. Gegen gute Mannschaften, wie schon gegen Trier, sind wir nicht clever genug. Ich hoffe, dass die Mannschaft aus diesem Spiel ihre Rückschlüsse zieht.“

 

Robin Christen (Topscorer Science City Jena): „Das war eine toughe Niederlage für uns. Es ist gleichermaßen schade wie ärgerlich, dass wir die Führung, die wir uns in der zweiten Halbzeit herausarbeiten konnten, so leichtfertig verspielt haben. Bochum hat sich im vierten Viertel in einen Rausch gespielt und uns ist es nicht mehr gelungen, die Stopps zu holen, die notwendig gewesen wären. Am Ende ist uns grundsätzlich nicht mehr allzu viel gelungen. Wir müssen aus dieser Erfahrung lernen, um es zukünftig wieder besser zu machen.“

 

Stephan Haukohl (gab sein Comeback): „Das war sowohl defensiv als auch offensiv keine gute Leistung. Wir haben keine guten Würfe kreieren können, uns gegen die Zone der Bochumer schwer getan und uns vom statischen Spiel des Gegners anstecken lassen. Die Verteidigung gegen Bochums Pick and roll hat nur selten funktioniert. Da haben sie uns sehr wehgetan. Obwohl es uns gelungen war, einen guten Vorsprung zu erspielen, ist es im letzten Viertel nicht mehr gelungen, den Gegner zu Stopps zu zwingen oder selbst zu scoren. In dieser Phase haben wir das Spiel letztendlich aus der Hand gegeben.“

 

Lorenz Bank (Flügelspieler Science City Jena): „Leider ist es nicht gelungen, den Auswärtssieg aus Bochum mit nach Hause zu nehmen. Der VfL hat stark gespielt und trotz kurzer Rotation hart gekämpft. Am Ende haben sie ihre wichtigen Würfe getroffen und wir nicht. Dennoch freuen wir uns schon auf das Rückspiel in Jena.“

 


Nachdem das Spitzenspiel des Tabellendritten gegen die Nummer 1 der ProA ausgeglichen begann und beide Defensiv-Abteilung das Geschehen auf dem Parkett dominierten, ging es mit einem eher punktearmen Zwischenstand von 16:16 in die erste Pause. Erstmalig seit dem 4. Spieltag gegen Münster hatte Routinier Stephan Haukohl in der 6. Minute sein Comeback im Jenaer Trikot geben können, verbuchte in seiner überschaubaren Einsatzzeit einen Assist. Derweil entwickelte sich das zweite Viertel aus Jenaer Sicht zunächst erfolgversprechend. Nach einem Steal, den Rasheed Moore via Dunk zum 20:28 vergolden konnte, legte Zach Cooks aus der Distanz auf 22:31 (13.) nach. Doch statt mit dem Fuß auf dem Gaspedal zu bleiben, leisteten sich die Thüringer etliche Unkonzentriertheiten und verpassten es, sich deutlicher abzusetzen. Der VfL nutzte diese Phase äußerst effektiv und stellte die Begegnung mit dem Ausgleich zum 31:31 (16. Kalthoff, Layup) de facto wieder auf Null. Abwechselnd punktend, hangelten sich schließlich beide Kontrahenten bis zum 37:41-Halbzeitstand.

 

Auch nach Beginn der zweiten Hälfte wurde das Duell zunächst von engen Zwischenständen geprägt, bevor Science City Jena innerhalb von weniger als zwei Minuten erfolgreiche Fakten schuf. Mit einem 12:0-Lauf bis auf 42:56 (25.) enteilt, schien die Partie den aus Jenaer Sicht erhofften Verlauf zu nehmen. Doch erneut bissen sich die Hausherren ins Spiel zurück, profitierten dabei in erster Linie von ihrem nun deutlich agileren Topscorer Keith Braxton, der bis zur Halbzeit lediglich fünf Punkte erzielt hatte (am Ende 27). Mit zwei Distanzwürfen sowie zwei Freiwürfen hatte der US-Import in Kombination mit Niklas Geske sein Team bis zur letzten Viertelpause beim 56:61 wieder in Schlagdistanz gebracht.

 

Nach drei erfolgreichen Würfen durch Robin Christen und Zach Cooks bis zum 58:68 (32.) noch auf Kurs Auswärtssieg liegend, erlaubten sich die Saalestädter im Anschluss einen folgenschweren Blackout, der letztendlich den Sieg kosten sollte. In über vier Minuten ohne Korberfolg hatten sich vergeben Wurfchancen mit Ballverlusten abgewechselt und so ließ sich der VfL nicht zweimal bitten, um zuerst die Zuschauer mitzunehmen, bevor man Jenas mentalen Aussetzer auf dem Parkett mit einem 12:0-Lauf bestrafte. Niklas Geske kippte den Schlagabtausch in der 36. Minute per Dreier zum 70:68 endgültig in Richtung der Gastgeber. Zwar gelang es Alex Herrera im direkten Konter via Dunk erneut auf 70:70 auszugleichen, die letzten drei Minuten standen jedoch im Zeichen der Westfalen.

 


Punkteverteilung: Christen 20, Cooks 17, Bank 10, Herrera 9, Carter 8, Morgan 6, Falkenthal 3, Moore 2, Lodders, Lang, Haukohl

 

Spielfilm: 1. Viertel 16:16 – 2. Viertel 37:41 – 3. Viertel 56:61 – 4. Viertel 84:75

 

Der komplette Boxscore

 

 

 

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