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Bittere Niederlage nach Double Overtime – Science City Jena unterliegt am Freitagabend in Würzburg mit 92:97

Mit einer 92:97-Niederlage nach zweifacher Verlängerung kehrte Science City Jena am Freitagabend aus Unterfranken zurück. Die Thüringer unterlagen den Fitness First Würzburg Baskets in einer mit 3.140 Zuschauer ausverkauften tectake Arena trotz einer von Beginn bis zum Schluss kämpferisch starken Leistung nach 50 Minuten, brachten sich in einigen Schlüsselmomenten zum Ende der Partie um ein besseres Resultat. Von über 100 lautstarken Fans am Reformationstag an den Main begleitet, wird sich das Harmsen-Team ganz sicher kurz schütteln müssen, bevor die Vorbereitung auf das Ost-Derby am 08. November gegen die NINERS Chemnitz beginnt. 

 


Björn Harmsen (Headcoach Science City Jena):„Es war ein sehr gutes Spiel unserer Mannschaft. Wir sind stark gestartet und haben uns nach einem Rückstand von neun Punkten im dritten Viertel wieder zurückgekämpft. Am Ende hatten wir das Momentum und mehrere Male auch die Chance, das Spiel zu gewinnen. Wir haben dann aber auch große Fehler gemacht. Eigentlich wollten wir foulen, als wir mit drei Punkten vorne lagen. Das haben wir nicht gemacht, und Marcus Carr trifft den Dreier. Das war für uns der Neckbreaker, danach hatten wir nicht mehr genug Kraft und Energie, um als Gastmannschaft in die zweite Verlängerung zu gehen.“

 

Saša Filipovski (Headcoach Fitness First Würzburg Baskets): „Wir haben bis zum Ende gekämpft und hatten heute auch das nötige Glück, um das Spiel für uns zu entscheiden. Es war eine schweres Spiel, nachdem Jena im ersten Viertel schon sechs Dreier getroffen hat. Am Ende lagen wir zurück und haben es geschafft, uns in die Verlängerung zu retten, obwohl Jena den letzten Angriff hatte. Sie haben ein gutes Team, ihre Switching-Verteidigung hat es uns sehr schwer gemacht. Deswegen bin ich sehr zufrieden damit, dass wir nicht aufgegeben haben und diesen Sieg holen konnten. Marcus Carr hat das Team angeführt, Charles Thompson hat auch ein sehr gutes Spiel gemacht. Wir haben einige Fehler gegen ihre Dreierschützen gemacht, Jena hat in der Verlängerung aber auch schwierige Würfe getroffen.“

 


Während letztendlich Topscorer Marcus Carr mit stolzen 37 Punkten die Partie entschied, primär im Verlauf beider Verlängerungen kaum zu stoppen war und gemeinsam mit Davion Mintz (17 Pkt., 12 Reb.) über die Hälfte alle Würzburger Körbe erzielte, erwies sich Tavian Dunn-Martin (20 Pkt.) als treffsicherster Jenaer.

 

Zuvor hatte sich ein von viel Spannung und Dramatik lebendes Duell entwickelt, in dem die Thüringer den Hausherren überaus erfolgreich Paroli boten. Im Verlauf des Startviertels konnte Science City zwischenzeitlich auf 6:15 enteilen (4. Krissi Krause 3er), bevor Marcus Carr den Rückstand parallel zum Buzzer wieder bis auf 21:22 reduzierte. Ähnlich knapp verlief das Spiel im zweiten Abschnitt, der  beide Mannschaften nach einem erfolgreichen Korbleger von Joe Wieskamp mit einer Jenaer 38:41-Halbzeitführung in die Kabinen schickte.

 

Nach dem Auftakt der zweiten Hälfte fanden die Gastgeber kontinuierlich besser zu ihrem Rhythmus, legten durch einen Dreier von Davion Mintz in der 25. Minute bis auf 53:44 vor, um ihren höchsten Vorsprung der gesamten Begegnung bis zum 57:48 (26. Marcus Carr) zu konservieren. Auf den letzten Metern des dritten Viertels gelang es dem Harmsen-Team jedoch, diese statistische Lücke wieder zu minimieren und sich beim Score von 60:55 in die vermeintlichen letzten zehn Minuten zu verabschieden. Nach einem Dreier von Eric Washington zum 61:60-Anschluss (32.) hatte es Keith Braxton in der 34. Minute geschafft, auf 64:64 auszugleichen und die Tür zum Auswärtssieg endgültig wieder zu öffnen. Längst glich dieser Schlagabtausch einem Schwergewichts-Boxkampf in der 12. Runde und während beide Kontrahenten darauf lauerten, den finalen Knockout zu setzen, ging es beim Stand von 74:74 in die letzten Sekunden. Kurz vor Ablauf der regulären Spielzeit landete der Ball in den Händen von Keith Braxton, dessen potenzieller Gamewinner jedoch auf die rechte Ringseite prallte und den Thriller in die Verlängerung schickte.

 

Nach bis dato neun ausgeglichenen Zwischenständen sowie 12 Führungswechseln gönnten sich beide Teams auch in dieser Phase keine Atempause. Bei nur noch 43 Sekunden Restspielzeit der ersten Overtime war es Tavian Dunn-Martin gelungen, mit seinem Dreier zum 81:83 den fast vorentscheidenden Nadelstich zu setzen, bevor sich die Ereignisse überschlugen. Drei sich anschließende Ballverluste auf beiden Seiten (Carr, Dunn-Martin, Mintz) brachten Jena 20.6 Sekunden vor der Sirene wieder in Ballbesitz. Von Marcus Carr gefoult, bekam Keith Braxton an der Freiwurflinie die Gelegenheit, Jenas Vorsprung auszubauen und die Würzburger in ein Two-Possesion-Game zu zwingen. Der erste Freiwurf verfehlte jedoch sein Ziel und so genügte den Unterfranken ein Dreier zum erneuten Ausgleich.

 

Als hätte Tarantino an diesem Abend Regie geführt, fiel der Wurf – natürlich – nach einem ersten missglückten Würzburger Dreierversuch inkl. Offensiv-Rebound von Davion Mintz und schickte das Duell in die nächste bizarre Handlungsschleife. Bei einer Restspielzeit von nur noch 4.2 Sekunden landete der Ball bei Marcus Carr, der auf 84:84 ausgleichen konnte, die über 3.000 Würzburger in Volksfeststimmung versetzte und das Spiel in die zweite Overtime schickte. Dieser Wirkungstreffer saß und während das Gewicht in den Beinen, Armen und Köpfen der Thüringern zusehends schwerer wurde, legten die Gastgeber auf 88:84 (46.) vor. Science City mühte sich zwar auch in dieser Phase um Ergebniskorrektur, fand offensiv allerdings nur noch über Einzelaktionen zu erfolgreichen Abschlüssen. Letztendlich rauschte Tavian Dunn-Martin finaler Dreier zum 95:92-Anschluss fünf Sekunden vor Ultimo zu spät durch den Würzburger Ring, um noch einmal Cliffhanger-Ambitionen anmelden zu können.

 


Punkteverteilung: Dunn-Martin 20, WIeskamp 16, ´Braxton 15, Ososbor 14, Wahsington 9, Christen 7, Bohannon 3, Bank 3, Krause 3, Carter 2, Herrera    

 

Spielfilm: 1. Viertel 21:22 – 2. Viertel 38:41 – 3. Viertel 60:55 – 4. Viertel 74:74 – 1. OT 84:84 – 2. OT 97:92

 

Kompletter Boxscore

 

Die Highlights im Dyn-Video  

 

 

 

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