BBL Pokal an der Ostsee - Science City Jena im Achtelfinale bei den ROSTOCK SEAWOLVES gefordert
Vier Auswärtsspiele hat das Team von Coach Björn Harmsen in der bisherigen Pflichtspielsaison bereits absolvieren müssen und ist dabei abgesehen vom Liga-Auftakt beim Deutschen Meister in München als Gewinner vom Parkett gegangen. Vor dem Hintergrund dieser gleichermaßen doch eher überraschenden wie erfreulichen Bilanz für das fünfte Gastspiel eine Favoritenrolle ableiten zu wollen, wäre jedoch arg vermessen. Science City Jena ist am Sonntag um 15.00 Uhr im BBL Pokal-Achtelfinale bei den ROSTOCK SEAWOLVES gefordert und könnte sich, das erhoffte Erfolgserlebnis vorausgesetzt, vielleicht sogar mal ein Heimspiel organisieren.
Die Auslosung für das Mitte November terminierte Viertelfinale (15./16.11.) findet im Anschluss an das letzte Pokalspiel am Montagabend zwischen München und Braunschweig statt. Wie alle Begegnungen der easyCredit BBL wird auch der nationale Cup-Wettbewerb live von Dyn übertragen. Hier findet ihr den Direktlink zum Auswärtsspiel am Sonntag in der Stadthalle Rostock.
Trotz zahlreicher bisheriger Aufeinandertreffen wird es am 19. Oktober zu einer Premiere kommen. Beide Kontrahenten kreuzen nach 12 Begegnungen in der ProA erstmalig als BBL-Clubs ihre Klingen. Während der direkte Vergleich mit 7:5 Siegen (1004:989 Körbe) für Rostock spricht, haben die Hanseaten diese positive Bilanz hauptsächlich der dramatischen Playoff-Halbfinalserie 2022 zu verdanken. Nicht wenige Jenaer Fans werden sich noch an den bitteren Ausgang der Partie am 12. Mai 2022 erinnern, als Rostocks damaliger Scharfschütze Tyler Nelson 1.8 Sekunden vor der Schlusssirene das 4. Spiel per Dreier zum 77:76 entschied und die Ostseestädter in die Erstklassigkeit schoss.
„Uns erwartet ein Pokalspiel bei einem Gegner, der sehr viel Qualität im Kader versammelt hat. Rostock konnte, gerade mit Lansdowne und Crockett, Spieler verpflichten, die ihren Wert als Leistungsträger in der Liga bereits bei anderen Clubs unter Beweis gestellt haben und die Qualität eines sehr guten Teams nachhaltig verstärken. Die Seawolves haben in ihren letzten Spielen den Ball gut bewegt, waren enorm gefährlich von der Dreierlinie und verteidigen sehr physisch. Wir müssen unser Spiel spielen, unsere Ballverluste minimieren, besser als Mannschaft harmonieren und die Rebounds kontrollieren“, gibt Jenas Headcoach Björn Harmsen vor der Abfahrt an die Ostsee die Marschroute vor.
Auf Chris Carter wartet mit dem Duell in Meckpomm unterdessen eine Reise in die eigene, erfolgreiche Vergangenheit. Der Jenaer Guard lief zwischen 2020 bis 2024 im Rostocker Trikot auf und verbindet mit seiner Zeit bei den Hansestädtern nur gute Erinnerungen. „Natürlich freue ich mich auf die Rückkehr in die Stadthalle. Es ist ein Ort, der für vier Jahre mein Zuhause war. Ich hoffe auf eine volle Arena, viele bekannte Gesichter und einen freundlichen Empfang. Unser Team hat sich in den bisherigen Auswärtsspielen sehr gut präsentiert, war erfolgreich und kann am Sonntag hoffentlich mit einem weiteren Sieg auch im Pokal nachlegen“, blickt Jenas Nummer 5 optimistisch auf die Herausforderung.
Nachdem sich beide Kontrahenten zum Pflichtspielauftakt der 1. Pokal-Runde erfolgreich bei ambitionierten Zweitligisten durchsetzen konnten (Jena mit 85:78 in Crailsheim, Rostock mit 101:82 in Hagen), mussten die Norddeutschen in der Liga bis zum 3. Spieltag auf ihr erstes Erfolgserlebnis warten. Nach zwei Niederlagen in Trier (28.09., 78:88) und Ulm (04.10., 80:87) gelang am zurückliegenden Sonntag gegen Heidelberg der erste Sieg (90:79). Von Flügelspieler D'Shawn Schwartz (23 Pkt., teaminterner Topscorer mit 16.3 PpG, 45.8% 3pG) sowie Lukasz Kolenda (22 Pkt.) angeführt, überzeugten die Seawolves zunächst national, bevor am Mittwochabend der nächste Erfolg gefeiert wurde. Dass Rostock auch international - im FIBA Europe Cup - konkurrenzfähig ist, unterstrich das Team des polnischen Trainers Przemyslaw Frasunkiewicz mit seinem zweiten Sieg in Folge gegen den estnischen Club Tartu Rock, welcher in der Stadthalle mit 100:82 (Crockett 19 Pkt., HRO 46% 3er) geschlagen wurde.
Nach den erfolgreichen Heimspielen in der easyCredit BBL und im Europapokal werden die Seawolves am Sonntagnachmittag nun auch mit dem dritten Sieg im dritten Wettbewerb nachlegen wollen. Trotz des langfristigen Ausfalls von Robin Amaize in Trier (Achillessehne, alles Gute!) scheinen die Gastgeber für das „Do or Die-Duell“ im BBL Pokal gewappnet. Science City hat unterdessen mehrfach gezeigt, dass Auswärtshallen bei vorab favorisierten Gastgebern kein Ausschlusskriterium für eine Überraschung sein müssen. Zudem ist seit dem letzten Jenaer Sieg in der Rostocker Stadthalle am 22.09.2019 (83:74) mittlerweile auch wirklich genug Zeit vergangen.


