Abgezockte Braunschweiger setzen Jenaer Comeback im BBL-Pokal ein frühes Ende
Als eine Nummer zu groß erwiesen sich die erstklassigen Basketball Löwen aus Braunschweig am Sonntagnachmittag in der 1. Runde des BBL-Pokals für Science City Jena. Das Team von Trainer Björn Harmsen unterlag den Niedersachsen vor den Augen von Nationalmannschaftskapitän Dennis Schröder final mit 70:80 und verabschiedete sich aus dem nationalen Cup-Wettbewerb. Während die Thüringer ihre starke Frühform der Saisonvorbereitung zu selten abrufen konnten, agierten die Gäste von der Oker beeindruckend abgezockt und ließen den Hausherren von Beginn an kaum Raum zur Entfaltung. Dabei machten es die Saalestädter der Mannschaft des spanischen Coaches Jesus Ramirez vor 2.214 Zuschauern in der Sparkassen-Arena zu oft zu einfach, leisteten sich im Verlauf der ersten Hälfte bereits elf Turnover (am Ende 14).
Der Erstligist nutzte die ihm sich bietenden Chancen äußerst effektiv und setzte sich nach einem Score von 14:23 im Startabschnitts anschließend bis auf 24 Zähler (16., 14:38) ab. Zwar gab sich Science City Jena im weiteren Verlauf der Partie trotz hoher Rückstände nie geschlagen, verkürzte bis zur Halbzeitpause auf 29:42, lief diesem Rückstand aber auch über große Teile der zweiten Hälfte hinterher. Während die Niedersachsen zu Beginn des dritten Viertels ihre Vorsprünge im zweistelligen Bereich konservierten und mit einem Vorsprung von 45:61 in den Schlussabschnitt starteten, versuchte sich das Harmsen-Team in den letzten Minuten noch einmal an einer Aufholjagd. Robin Christen, neben Topscorer Zach Cooks (20 Punkte) auffälligster Jenaer Akteur, hatte 44 Sekunden vor der Sirene auf 70:76 verkürzen können. Einmal mehr antworteten die primär durch Luka Scuka sowie Arnas Velicka getragenen Braunschweiger auf den letzten Metern der Partie unbeeindruckt und ließen keine Luft mehr an ihren verdienten Einzug ins Pokal-Achtelfinale.
Nachdem das Jenaer Comeback im BBL-Pokal mit dieser Niederlage ein abruptes Ende findet, werden die Basketball Löwen Braunschweig in der nächsten Runde RASTA Vechta in der Volkswagenhalle empfangen. Für Science City beginnt der Liga-Alltag bereits am kommenden Samstagabend bei Phoenix Hagen, bevor am 29. September um 16.00 Uhr das Duell gegen die Eisbären Bremerhaven den Heimspielkalender der ProA-Saison 2024/2025 eröffnet.
Jesús Ramírez (Basketball Löwen Braunschweig): „Es war für uns heute ein schwieriges Spiel gegen eine deutlich erfahrenere Mannschaft, die auch viel Qualität hat und gut gecoacht ist. Und wir haben gestern gesehen, dass ProA-Teams die BBL-Teams überraschen können. Wir wussten also, dass es nicht einfach werden würde. In den ersten 15 Minuten haben wir einen sehr guten Job gemacht. Aber dann haben wir schlechte Würfe genommen und keine guten Entscheidungen getroffen, was uns das Spiel hätte kosten können. Aber das ist sicherlich etwas, was zu unserem Lernprozess beitragen wird. Ein weiterer Punkt ist, dass all meine Spieler sehr wichtig sind und wir von einigen von ihnen mehr Leistung oder Unterstützung brauchen. Zudem war der Rebound die ganze Vorbereitung über nicht auf den Punkt und auch heute haben wir fast 40 zugelassen. Das ist sehr viel und zeigt, dass wir noch einen langen Weg zur Verbesserung vor uns haben.“
Björn Harmsen (Headcoach Science City Jena): „Ich fand, dass wir relativ ängstlich ins Spiel gestartet sind, in dieser Phase zu passiv waren und wirklich dumme Fehler gemacht haben. Unsere freien Würfe sind nicht gefallen. Das hat uns schon ziemlich wehgetan. Mir war dennoch klar, dass wir eine Chance haben, um noch einmal ins Spiel zurückzukehren, sobald die Schüsse anfangen zu fallen. Mit Blick auf den Charakter des Teams haben wir auf jeden Fall das Potenzial, um uns auch aus schwierigen Situationen zurückzukämpfen. Jedes Spiel ist gut für die Jungs, um uns zu entwickeln. Insofern war es ein sehr guter Test, erstmalig vor Publikum in der umgebauten Arena. Es war wichtig, diese Atmosphäre zu spüren. Braunschweig war heute abgezockter, hat besser getroffen und die Qualitäten eines Erstligisten ausgespielt.“
Lorenz Bank (Flügelspieler): „Dieses Spiel hätte auch deutlich enger ausgehen können, wenn wir etwas besser gestartet wären und zum Schluss nicht ganz so hart hätten arbeiten müssen, um noch einmal in Reichweite zu kommen. So war es zu schwer, um dieses Spiel tatsächlich noch einmal kippen zu können. Nachdem unsere Würfe zu Beginn nicht fallen wollten und uns offensiv gegen ein so gutes Team zu wenig eingefallen ist, verlierst du am Ende mit zehn Punkten Differenz. Mit elf Ballverlusten haben wir uns, speziell in der ersten Hälfte, deutlich zu viele Turnover geleistet. Der Knackpunkt in dieser Begegnung war ganz klar unser schlechter Start.“
Chris Carter (Kapitän Science City Jena): „Das war unser erster Auftritt vor den Fans und mit Publikum. Es hat sich gut angefühlt und die Arena war ordentlich laut. Umso ärgerlicher, dass wir so schlecht ins Spiel gekommen sind und bis zum Ende einem Rückstand hinterherlaufen mussten. Wir haben unglaublich schlecht aus der Distanz geworfen, uns zu viele Ballverluste geleistet und so etwas kannst oder solltest du dir gegen ein BBL-Team nicht leisten. Braunschweig hat einen guten Kader mit vielen Qualitäten. Ich bin dennoch stolz auf mein Team, wie die Jungs gekämpft haben und wir zum Schluss noch einmal herangekommen sind. Wir können aus dieser Niederlage viel lernen und mitnehmen, um es zukünftig besser zu machen.“
Spielfilm: 1. Viertel 14:22 – 2. Viertel 29:42 – 3. Viertel 45:61 – 4. Viertel 70:80
Punkteverteilung: Cooks 20, Christen 15, Carter 13, Bank 7, Krause 5, Lodders 4, Morgan 4, Falkenthal 2, Moore, Haukohl, Herrera, Lang
Top 5 Braunschweig: Scuka 15, Crockett Jr. 13, Velicka 11, Zylka 11, Flanigan 10