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Vom Favoriten zum Underdog - Medipolis SC Jena trifft nach Heimsieg gegen Bochum in den Playoffs auf Frankfurt

Einen am Ende verdienten Start-Ziel-Sieg errangen die Zweitliga-Basketballer von Medipolis SC Jena zum Abschluss der regulären ProA-Saison am Samstagabend in der Sparkassen-Arena. Das Team von Trainer Björn Harmsen bezwang die VfL SparkassenStars aus Bochum vor 2.591 Zuschauern mit 89:84 und verabschiedet sich mit dem Heimsieg in die am 03. Mai startenden Playoffs. Statt wie ursprünglich erwartet gegen Phoenix Hagen, werden sich die Thüringer mit dem Erstliga-Absteiger der FRAPORT Skyliners auseinanderzusetzen haben, die in ihrem Heimspiel gegen die abstiegsbedrohten Artland Dragons nach Verlängerung mit 91:95 unterlagen. Zwischen dem 34. Spieltag und dem Auftakt ins Viertelfinale wandelt sich die Rolle der Saalestädter somit vom Favoriten zum Underdog.

 

Playoff-Termine zwischen den FRAPORT Skyliners und Medipolis SC Jena

 

Freitag, 03. Mai ab 19.30 UhrFRAPORT Skyliners vs. Medipolis SC Jena
Sonntag, 05. Mai ab 16.30 UhrMedipolis SC Jena vs. FRAPORT Skyliners
Mittwoch, 08. Mai ab 19.00 UhrFRAPORT Skyliners vs. Medipolis SC Jena
Freitag, 10. Mai ab 19.30 UhrMedipolis SC Jena vs. FRAPORT Skyliners*
Sonntag, 12. Mai ab 16.00 UhrFRAPORT Skyliners vs. Medipolis SC Jena*

 

*falls notwendig

 

Während die Thüringer nach ihrem Sieg zum Abschluss der Rückrunde in der BARMER 2. Basketball Bundesliga  auf dem 5. Platz landen, müssen die Bochumer über den Sommer den bitteren Gang in die ProB antreten. Jedoch selbst ein Sieg der Nordrhein-Westfalen in der Sparkassen-Arena hätte aufgrund des Quakenbrücker Erfolges bei den Skyliners ihren Abstieg nicht mehr verhindern können. Entsprechend niedergeschlagen mussten die Gäste ihre Heimreise ins Ruhrgebiet antreten.

 

Von Kapitän Rasheed Moore mit 26 Punkten als Topscorer zum Heimsieg geführt, gab es mit der Vertragsverlängerung von Youngster Raphael Falkenthal einen weiteren Grund zur Freude. Der 18-jährige Aufbauspieler bleibt seinem Heimatclub bis 2026 erhalten. In einem von Medipolis SC Jena zunächst dominierten Duell liefen die Gäste den Saalestädtern bis ins Schlussviertel zum Teil deutlich hinterher, bevor der zwischenzeitliche 27 Punkte-Vorsprung (21., 55:28) in der Crunchtime noch einmal merklich schrumpfte. Bis auf 83:74 (39.) hatte das Team von Kapitän Niklas Geske verkürzen können, war in der Schlussminute jedoch nicht mehr in der Lage, einen Richtungswechsel einzuleiten. Ungeachtet der Rivalität zweier Liga-Konkurrenten wünscht Medipolis SC Jena Gäste-Trainer Felix Banobre und seiner Mannschaft eine baldige Rückkehr in die ProA.

 

Für den Kader von Björn Harmsen beginnt unterdessen in der kommenden Woche die heiße Phase der Saison. Mit einer ganz sicher hart umkämpften Best-of-Five-Serie gegen die von Denis Wucherer gecoachten FRAPORT Skyliners wartet das sportlich zweitdickste Brett auf die Thüringer, die zunächst am 03. Mai in der Ballsporthalle (offiziell Süwag Energie Arena) antreten, bevor es am Sonntag, den 05.Mai ab 16.30 Uhr, zum ersten Heimspiel in der Sparkassen-Arena kommt.

 


Felix Banobre (Headcoach VfL SparkassenStars Bochum): „Das ist vielleicht die schwerste Pressekonferenz meines Lebens. Ich könnte über das Spiel sprechen, möchte aber lieber generell etwas sagen. Basketball ist ein Sport, den du bedingungslos liebst und für den du hart arbeitest, um Erfolg zu haben. Aber es gibt leider auch schwere Zeiten, in denen du leidest. Wir haben über die gesamte Saison immer wieder hart gekämpft, bis zum Schluss. Die Jungs haben auch heute Abend alles gegeben, aber am Ende hat es für uns nicht gereicht. In Jena zu gewinnen ist enorm schwierig. Das Team war von Björn gut vorbereitet und dennoch haben wir bis zur letzten Sekunde gekämpft. Auch wenn es schwerfällt, müssen wir nach vorne blicken. Es gibt keinen anderen Weg, um sich zu entwickeln. Ich möchte mich bei den Bochumer Fans, den Sponsoren und dem Umfeld für die Unterstützung während einer keineswegs einfachen Saison bedanken und alle ermutigen, dem Verein und der Mannschaft die Treue zu halten. Der Basketball in Bochum wächst und auch wenn wir nun gezwungen sind, einen Schritt zurückzugehen, wollen wir anschließend wieder zwei nach vorn machen.“

 

Björn Harmsen (Headcoach Medipolis SC Jena): „Ich kann die Emotionen von Felix total nachempfinden, da ich in dieser Situation selber schon war. Es ist so eine ausgeglichenen ProA-Saison wie noch nie und wenn du 34. Spieltage als Trainer und Spieler kämpfst, alles gibst und es am Ende nicht reicht, ist es extremst frustrierend und tut allen sehr weh. Für uns freue ich mich, dass wir am Ende noch gewonnen haben. Es war in der zweiten Halbzeit enorm schwierig, nachdem wir mit 27 Punkten vorn lagen. Bochum hat alles getan, um dieses Spiel trotzdem noch zu gewinnen. Wir haben ein paar dumme Fehler gemacht, letztendlich aber zwei, drei richtige Entscheidungen getroffen, die uns geholfen haben, als Sieger vom Parkett zu gehen. Jetzt ist das reguläre Spieljahr vorbei und nun geht der zweite Teil los, für den wir die ganze Saison gearbeitet haben.“

 


 

Zum Spiel: Nachdem Medipolis SC Jena bereits im Auftaktviertel erfolgreich vorlegte und durch einen Dreier von Vuk Radojicic auf 20:7 (6.) enteilt war, setzte Raphael Falkenthal mit seinem Korbleger zum 25:13 den Schlusspunkt unter zehn dominante Minuten. Auch im Verlauf des zweiten Abschnitts blieben die Hausherren das klar tonangebende Team und hatten sich durch einen Korb von Stephan Haukohl in der 16. Minute zum zwischenzeitlichen 40:20 erstmalig ein stabiles 20-Punktepolster herausgeworfen. Nach einem weiteren Distanzwurf von Vuk Radojicic zum 47:22 (17.) schien die Vorentscheidung bereits früh gefallen zu sein, bevor sich beide Teams mit einer deutlichen Jenaer 52:28-Halbzeitführung in Kabinen verabschiedeten.

 

Zum Auftakt in die zweite Hälfte sorgte zunächst Rasheed Moore mit seinem Distanzwurf zum 55:28 für die höchste Führung der gesamten Partie. Erst nach diesem massiven Rückstand fanden die Bochumer besser ins Spiel, entrundeten sich jetzt allerdings im Minutentakt. Nach zwei aufeinanderfolgenden Dreiern durch Niklas Geske und Jonas Grof beim Stand von 65:51 (26.) die zweite Luft atmend, zog Björn Harmsen umgehend die taktische Notbremse einer Auszeit. Obwohl die Thüringer ihr Spiel anschließend wieder in geordnete Bahnen lenkten und beim Score von 69:53 das letzte Viertel eröffneten, hielt speziell der Schlussabschnitt genügend Material für die bevorstehende Videoanalyse bereit.

 

Innerhalb weniger Minuten war es dem VfL gelungen, Jenas Vorsprung unter die neuralgische Zehn-Punkte-Marke zu schrumpfen und die Partie noch einmal scharf zu machen. Speziell die Phase, in der VfL-Topscorer Raynere Thornton (21) mit seinem 3-Punkte-Spiel auf 73:65 (34.) gestellt hatte, besaß durchaus genügend Potenzial um die Partie noch einmal taumeln zu lassen. Doch das Harmsen-Team behielt während der Crunchtime die Ruhe und konterte Bochums Aufholjagd bis zur Schlusssirene. Zwar gelangen den Gästen allein in der finalen Minute stolze 13 Punkte, auf den Spielausgang hatten diese 60 Sekunden jedoch keinen Einfluss mehr.

 


 

Punkteverteilung: Moore 26, Lodders 16, Francis 11, Saibou 10, Haukohl 8 (12 Reb.), Herrera 7, Radojicic 6, Hinton 3, Falkenthal 2, Alberton

 

Spielfilm: 1. Viertel 25:13 – 2. Viertel 52:28 – 3. Viertel 69:53 – 4. Viertel 89:84

 

Der 34. Spieltag der BARMER2. Basketball Bundesliga

 

JobStairs GIESSEN 46ers - Dresden Titans89:88
FRAPORT SKYLINERS - Artland Dragons91:95 n.V.
Eisbären Bremerhaven - RÖMERSTROM Gladiators Trier   94:75
Phoenix Hagen - BBC Bayreuth     87:63
 Gartenzaun24 Baskets Paderborn - Nürnberg Falcons BC     96:98
Medipolis SC Jena - VfL SparkassenStars Bochum     89:84
 ART Giants Düsseldorf - Bozic Estriche Knights Kirchheim    76:79
EPG Baskets Koblenz - PS Karlsruhe LIONS     77:93
RASTA Vechta II - Uni Baskets Münster     73:103

 

 

 

 

 

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