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Unnötige 81:82-Heimniederlage gegen RASTA Vechta kostet Tabellenführung

 

 

 

 

 

 

Mit einer gleichermaßen knappen wie unnötigen 81:82-Niederlage ist Medipolis SC Jena am Sonntagabend in das neue Basketball-Jahr 2022 gestartet. Die Thüringer unterlagen auf dem heimischen Parkett der Sparkassen-Arena gegen BBL-Absteiger RASTA Vechta nach einem gegen die Gastgeber verhängten Technischen Foul an der Linie. Während das Team von Trainer Domenik Reinboth zwischenzeitlich mit bis zu 17 Punkten in Front gelegen hatte, kämpften sich die Niedersachsen in der Schlussphase zurück und drehten das Duell durch den spielentscheidenden Freiwurf von Josh Young in sprichwörtlich letzter Sekunde zu ihren Gunsten. Ungeachtet der in der Crunchtime kassierten Niederlage hatte Medipolis SC Jena zuvor genügend Gelegenheiten verstreichen gelassen, um den Jahresauftakt erfolgreich zu gestalten.

Vladimir Lucic (Headcoach RASTA Vechta): „Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft. Wir haben gut gespielt, immer an den Sieg geglaubt und am Ende ein ziemlich verrücktes Spiel gewonnen. Bei einem Blick auf die Statistiken sieht man, dass viele Kategorien recht ausgeglichen waren. Nachdem in der ersten Hälfte unsere Würfe nicht gefallen sind, Jena davon profitieren konnten, haben wir in der Halbzeit unsere Defense umgestellt, alles geswitched und waren damit erfolgreich. Dieser Sieg sollte unserem Team für die kommenden Wochen viel Selbstvertrauen geben. Wir befinden uns weiterhin in der Entwicklung und werden Schritt für Schritt machen müssen.

Domenik Reinboth (Headcoach Medipolis SC Jena): „Glückwunsch an Vechta. Wir waren einfach schlecht. In der ersten Halbzeit haben wir das gemacht, was wir wollten, das Spiel gut kontrolliert, allerdings viel zu viele Offensiv-Rebounds zugelassen. In der zweiten Hälfte haben wir den Gegner stark gemacht, obwohl wir wussten, dass sie diese Switching-Defense spielen. Wir tun nicht das, was wir im Training einstudiert hatten. Am Ende haben wir offensiv komplett den Faden verloren, unsere Stärken nicht ausgespielt, zweite Chancen zugelassen und das Spiel hergegeben. Ich bin hochgradig unzufrieden mit der Mannschaftsleistung. Wir hatten in der ersten Halbzeit alles unter Kontrolle und dann hören wir einfach auf. Die Situationen mit den Technischen Fouls waren einfach unnötig. Da muss man einfach mal die Klappe halten. Nach dem letzten Wurf bekommen wir ein T und dadurch verlieren wir das Spiel. Wie viele Spiele will die Mannschaft wegen solcher Undiszipliniertheit verlieren oder sich den Rhythmus killen lassen? Mein Frust ist gerade zu groß, um schon auf das nächste Spiel zu schauen. Ich bin einfach nur enttäuscht.“

 

Während sich anfänglich eine ausgeglichene Partie entwickelt hatte, übernahmen die Gastgeber ab Mitte des Startabschnitts das Kommando. Nach einem Dreier von Center Alex Herrera zum 18:12 (6.) enteilte Medipolis SC Jena im Anschluss durch Nico Brauner bis auf 20:12, bevor RASTA-Coach Lucic gezwungen war, eine taktische Auszeit zu nehmen. Doch die Thüringer blieben in der Spur, konservierten ihren Vorsprung und verabschiedeten sich mit einer 22:15-Führung in die erste Viertelpause. Auch der zweite Abschnitt stand zunächst ganz im Zeichen des Teams von Domenik Reinboth. Im Verlauf einer konzentrierten sowie effektiven Vorstellung setzten sich die Hausherren Punkt um Punkt ab und schienen dem Duell bereits vor der Halbzeit den vorentscheidenden Drive geben zu können. Nach einem erfolgreichen Distanzwurf von Kapitän Julius Wolf zum 40:23 (16.) mit 17 Zählern in Front liegend, verpassten es die Saalestädter in dieser Phase nachzulegen und ihre Führung weiter auszubauen. Stattdessen war es den Niedersachsen bis zum Kabinengang gelungen, ihren Rückstand auf 44:33 zu verringern, um mit der zweiten Luft in das dritte Viertel zu starteten.

Angeführt von Vechtas Point Guard Josh Young verkürzten die Gäste auf 46:39 (22.), bevor sich ein aus Jenaer Sicht erneuter Spielabschnitt der vergebenen Gelegenheiten entwickelte. Vermeintlich einfache Korbleger oder Würfe in Brettnähe rollten über den Ring und so schrumpfte der Vorsprung der Hausherren nach einem Dreier von James Washington bis auf 54:50 (26.). In dieser Phase hatte es Medipolis SC Jena in erster Linie Nico Brauner zu verdanken, der für wichtige offensive Impulse sorgte, um sein Team mit einer 63:57-Führung ins Schlussviertel zu schicken. Die letzten zehn Minuten entwickelten sich unterdessen zu einer Berg-und-Talbahn-Fahrt der Emotionen. Nachdem die Partie anfänglich noch einen aus Jenaer Sicht positiven Verlauf genommen hatte (35., Julius Wolf, 77:70) und die Angriffe des BBL-Absteigers abgewehrt wurden, brachten sich die Gastgeber in der entscheidenden Phase selbst unter Zugzwang. Vechta bestrafte die sowohl offensiven als auch defensiven Aussetzer der Thüringer mit einem späten 9:0-Lauf, welcher in der erstmaligen Gäste-Führung gipfelte. RASTA-Center Tyrone Nash hatte 97 Sekunden vor Ultimo mit seinem Tip In für das 77:79 gesorgt und somit den Druck an das Team des bis dato Tabellenführers durchgereicht. Diese reagierten in der 40. Minute mit zwei verwandelten Freiwürfen von Rayshawn Simmons zum 79:79-Ausgleich, bevor Preston Purifoy 17.5 Sekunden vor der Sirene einen Jenaer Fastbreak von Julius Wolf nur mit Foul stoppen konnte. Der als unsportlich gewertete Kontakt schickte Jenas Kapitän an die Freiwurflinie. In Kombination mit einem „Technical“ gegen Gäste-Trainer Vladimir Lucic fand bei 16.9 Sekunden Restspielzeit jedoch nur einer der drei Schüsse seinen Weg durch die Reuse der Niedersachsen. Aufgrund der sich anschließenden Jenaer Ballbesitzaktion war Vechta zum Foulen gezwungen um die Shotclock anzuhalten. Joschka Ferner erwischte Julius Wolf, der 16.9 Sekunden vor Schluss mit einem seiner beiden Freiwürfe auf 81:79 stellte. Nachdem RASTA-Topscorer Josh Young das Duell 5.1 Sekunden vor der Sirene mit einem weiten Mitteldistanzwurf tatsächlich auf 81:81 ausgeglichen hatte, erhielt Medipolis SC Jena Ballbesitz in der Hälfte des Gegners, versuchte nach dem Einwurf von Nico Brauner auf Rayshawn Simmons das Spiel vor der sich abzeichnenden Overtime zu entscheiden. Der Wurf von Jenas Aufbauspieler geriet mit viel Kontakt von Gegenspieler James Washington jedoch zu kurz. Als viel dramatischer entwickelte sich jedoch die Folge seiner Reklamation, die mit einem spielentscheidenden T-Foul der Unparteiischen sanktioniert wurde. Josh Young nutzte diese Gelegenheit eine Sekunde vor dem Ende zum 81:82-Endstand.

Punkteverteilung Medipolis SC Jena: Herrera 20, Wolf 17, Brauner 12, Simmons 10, Plescher 9, Haukohl 6, Thomas 3, Bank 2, Alberton 2, Radojicic – A. Linartas, B. Linartas (DNP)

Spielfilm: 1. Viertel 22:15 – 2. Viertel 44:33 – 3 Viertel 63:57 – 4. Viertel 81:82

Kompletter Boxscore

 

 

 

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