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Späte Niederlage in der Oberfrankenhalle – Medipolis SC Jena unterliegt BBC Bayreuth in den Schlusssekunden

Der Februar ist bisher kein Monat für die Basketballer von Medipolis SC Jena. Das Team von Trainer Björn Harmsen musste sich am Mittwochabend beim Erstliga-Absteiger BBC Bayreuth mit 86:83 spät geschlagen geben. Die Thüringer unterlagen vor 2.113 Zuschauern in der Oberfrankenhalle nach einer umkämpften Schlussminute unglücklich, sind zum Abschluss der englischen Woche bereits am Sonntagnachmittag ab 17.00 Uhr in Gießen gefordert. 

 

Nachdem sich von Beginn an ein ausgeglichenes Duell entwickelte, die Franken in der ersten Viertelpause mit 25:22 in Front lagen, drehte Medipolis SC Jena den Score bis zur Halbzeit auf 38:39. Einen deutlicheren Vorsprung erkämpften sich die Saalestädter zum Ende des dritten Abschnitts, nachdem Robin Lodders mit Ablauf der Viertelsirene einen Dreier zum 58:67 verwandeln konnte. Obwohl die Jenaer im Schlussabschnitt zwischenzeitlich auf bis zu zehn Punkten enteilen konnten (33., Alex Herrera, 64:74), besiegelte ein Dreier von Bayreuths Topscorer Shane Gatling (26 Punkte) sieben Sekunden vor der Schlusssirene den Ausgang dieser Partie.

 

Von knapp 50 mitgereisten Jenaer Fans in der Oberfrankenhalle lautstark unterstützt, avancierte Blake Francis mit 22 Punkten zum Topscorer der Thüringer. Der erst 22-jährige Center Rafael Alberton verbuchte nach einer beeindruckenden Vorstellung mit 15 Punkten und zehn Rebounds das erste Double-Double auf ProA-Niveau.

 


Björn Harmsen (Headcoach Medipolis SC Jena): „Glückwunsch an Mladen und Bayreuth. Am Ende hat seine Mannschaft verdient gewonnen, so wie wir vielleicht auch im letzten Spiel verdient gewonnen hätten. Nach einer Phase, in der wir das Spiel kontrollieren konnten und mit zehn Punkten vorlagen, haben wir so ein wenig die Geduld verloren, speziell im Angriff. Bayreuth gelingen auf der anderen Seite zwei schwierige Dreier, bei denen wir nicht gut aufgepasst haben. So ist das leider im Basketball. Grundsätzlich war es ein ganz schönes Spiel mit guter Intensität, welches hoch und runter ging. Es hätte noch mehr Spaß gemacht, wenn wir als Sieger vom Parkett gegangen wären. Aber wenn du verlierst, ist das am Ende immer Mist.“

 

Mladen Drijencic (Headcoach BB Bayreuth): „Ich möchte mich zunächst bei Björn für die Glückwünsche bedanken. Wie er schon gesagt hat, bin auch ich der Meinung, dass dieses Spiel ein Basketball-Leckerbissen gewesen ist. Nach so kurzen Abständen zwischen den Spielen hatte ich meiner Mannschaft gesagt, ihr müsst auf alles vorbereitet sein, weil auf der anderen Seite ein Trainerfuchs wartet, der auch während des Spiel taktische Lösungen findet und umstellt. Es war wichtig, dass wir heute nicht den Kopf verloren haben und immer an uns geglaubt haben. Am Ende hat uns dieser Glaube zusätzliche Energie gegeben, in der zweiten Halbzeit, speziell aber im vierten Viertel, bei einem Rückstand von zehn Punkten. Ich bin natürlich glücklich, zufrieden und stolz auf dieses Happy End für unser Team.“

 


In dem über weite Strecken ausgeglichenen Spiel waren es die Gastgeber, die sich zunächst mit einem 25:22-Vorsprung in die erste Viertelpause verabschiedet hatten, bevor das Harmsen-Team das Duell bis zur Halbzeit konterte. Ungeachtet einer sich kontinuierlich schnell steigernden Foulbelastung (18., 6:16) war es den Thüringern gelungen, für wichtige offensiv Akzente zu sorgen. Den Schlussstrich einer unterhaltsamen erste Hälfte zog Amir Hinton mit seinem Dunk zur Jenaer 38:39-Führung. Ebenso knapp und umkämpft blieb die Partie auch nach Beginn der zweiten Hälfte. Der von zahlreichen Führungswechseln und Einständen geprägte dritte Abschnitt knickte nach dem zwischenzeitlichen Stand von 58:60 (Selim Fofana, FT) im Verlauf der letzten 48 Sekunden zu Gunsten der Thüringer, die nach erfolgreichen Freiwürfen (Blake Francis, Stephan Haukohl) sowie einem Dreier von Robin Lodders parallel zur Viertelsirene mit 58:67 in Front lagen.

 

Während sich Medipolis SC Jena zum Auftakt in die letzten zehn Minuten zunächst noch widerstandsfähig präsentierte und alle Versuche einer fränkischen Aufholjagd abwehren konnte, war es Alex Herrera beim 64:74 (33.) sowie Rafael Alberton mit dem Korb zum 66:76 (35.) gelungen, den Vorsprung im zweistelligen Bereich zu konservieren. Ein als „unsportliches Foul“ sanktionierter Kontakt von Stephan Haukohl an Esa Ahmad in der 37. Minute öffnete den Gastgebern mit Freiwürfen sowie anschließendem Ballbesitz jedoch noch einmal die Tür zum Comeback. Der Bayreuther Center versenkte beide Freiwürfe zum 72:78, bevor Shane Gatling im nur wenige Sekunden später aus der Distanz auf 75:78 verkürzte. Während sich mittlerweile alle Fans der Oberfrankenhalle erhoben hatten, gelang es BBC-Flügel Lenny Lietdke 128 Sekunden vor Ultimo auf 78:78 auszugleichen.

 

In einem nun komplett offenen Schlagabtausch antwortete Blake Francis per Dreier zum 78:81, bevor Jenas Guard vor Anbruch der finalen Minute an der Freiwurflinie auf 80:83 nachlegen konnte. Die Big Shots trafen in den verbleibenden 46 Sekunden jedoch die Hausherren, zuerst zum erneuten Ausgleich von Philip Jalalpoor (83:83) bevor Shane Gatling sieben Sekunden vor Ende einen Jenaer Sicht tragischen Ausgang dieser Partie besiegelte. Der finale Wurf von Blake Francis zur erhofften Verlängerung, hinein in die Schlusssirene, geriet zu lang und so musste Medipolis SC Jena nach dem Overtime-Drama gegen Trier die zweite hauchdünne Niederlage innerhalb weniger Tagen akzeptieren.

 


Punktverteilung: Francis 22, Alberton 15 (10 Reb.), Hinton 11, Bank 10, Moore 7, Haukohl 6, Radojicic 6 (8 Ass.), Lodders 4, Herrera 2, Saibou, Falkenthal – Schmitz (DNP)

 

Spielfilm: 1. Viertel 25:22 – 2. Viertel 38:39 – 3. Viertel 58:67 – 4. Viertel 86:83

 

Kompletter Boxscore

 

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