Playoff-Warmup Deluxe in Trier – Science City Jena vor dem Gipfeltreffen in Deutschlands ältester Stadt
Nach der knappen 107:102-Overtime-Niederlage des vergangenen Wochenendes in Bremen wartet am morgigen Samstagabend um 19.30 Uhr eine sehr spezielle Herausforderung auf Science City Jena. Die Thüringer gastieren als nicht mehr zu verdrängender Hauptrunden-Primus im Gipfeltreffen beim Tabellenzweiten Trier und werden sich der Frage zu stellen haben, wie sie auf das Ende ihrer monatelangen Siegesserie reagieren. Obwohl der Schlagabtausch zwischen Jena als ProA-Spitzenreiter und den Rheinland-Pfälzern für das Tabellenbild keine relevanten Auswirkungen besitzt, werden sich die Zuschauer auf ein sicher packendes Duell freuen können.
Wie gewohnt haben Jenas Basketball-Fans die Möglichkeit, dieses Duell am Samstagabend über Sportdeutschland TV zu verfolgen. Die Liveübertragung aus der SWT-Arena am 19.04.2025 startet um 19.15 Uhr.
„Auch wenn für beide Teams die Hauptrunden-Platzierung feststeht, hat dieses Duell zwischen Eins und Zwei einen nicht zu unterschätzenden Wert. Wir haben eine der beiden Hinspiel-Niederlagen gegen Trier erlitten. Das war schon ziemlich bitter, obwohl wir bereits mit 21 Punkten vorn lagen. Zudem geht es für unser Team darum, einen guten Rhythmus für die Playoffs zu finden. Wie ich schon vor dem Spiel gegen die Eisbären gesagt hatte, finde ich es gut, dass wir in der Schlussphase der regulären Saison auf ausnahmslos starke Konkurrenz treffen. Teams, die uns unsere Schwächen aufzeigen und in diesen Wochen noch einmal kräftig fordern. Das hat man schon in Bremerhaven gesehen. Nun steht in Trier das Spiel beim nächsten sehr guten Gegner bevor. Sie sind nach Punkten die beste Offensiv-Mannschaft der Liga “, so Jenas Cheftrainer. „Für uns ist es in erster Linie wichtig, die Jungs wieder in einen guten Rhythmus zu bringen, die angeschlagen waren, aus Verletzungen kommen oder zuletzt etwas gestruggelt haben. Bei Lorenz dauert es sicher noch, aber dafür wird Robin Lodders wahrscheinlich zurückkommen“, sagt Björn Harmsen vor der Abfahrt.
Während beide Kontrahenten als bereits feststehender Erster bzw. Zweiter ohne Druck, dafür mit viel Anspannung, in das Playoff-Warump Deluxe starten, hat das Harmsen-Team mit den Gladiators noch eine Rechnung aus der Hinrunde offen. Beim ersten Aufeinandertreffen am 26. Oktober 2024 kassierten die Thüringer ihre bislang einzige Heimniederlage, nachdem es den Gladiators gelungen war, Jenas 21-Punkte-Vorsprung aus der 16. Minute (44:23) spät in einen 85:91-Auswärtssieg zu drehen. Neben den üblichen Verdächtigen wie Behnam Yakhchali (17 Pkt.), Clayton Guillozet (16) oder Marcus Graves (11, 10 Ass.) waren es speziell Triers großgewachsene Flügel Marco Hollersbacher (16, 2/3 3PT) und Hendrik Drescher (16, 4/6 3PT), die jenseits des Perimeters dezent eskalierten und dem Team von Trainer Jacques Schneider zum Comeback verhalfen. Damals aufgrund einer muskulären Verletzung nicht mit dabei, waren sowohl Amir Hinton, Jenas Topscorer der Saison 2023/2024, den die Moselstädter erst unmittelbar vor dieser Partie verpflichtet hatten, als auch Triers teaminterner Topscorer Jordan Rowland (14.4 PpG), der erst im November 2024 an der Mosel aufschlug. Gemeinsam mit dem Euroleague-erfahrenen Ex-Nationalspieler Maik Zirbes sowie Co-Center Marten Linßen verfügen die Hausherren über einen der qualitativ aber auch quantitativ besten Kader der gesamten ProA.
Aufgrund ihrer Qualitäten und Tiefe gehören die VET-CONCEPT Gladiators Trier neben Science City Jena (mit voller Kapelle) nicht ohne Grund zu den am häufigsten genannten Meisterschaftsanwärtern der BARMER 2. Basketball Bundesliga. Für die Ende April startende Aufstiegsrunde zur easyCredit BBL dient der Club aus Rheinland-Pfalz allerdings ebenso nachdrücklich als warnendes Beispiel, wie es im Playoff-Mai besser nicht laufen sollte. Zurückblickend auf die Saison 2023/2024 war es dem Team von der Porta Nigra zwar gelungen, die regulären Saison mit 28:6 Siegen als Hauptrunden-Erster abzuschließend und Münster im Viertelfinale souverän mit 3:0 zu sweepen, bevor die Skyliners aus Frankfurt kurz vor dem Ziel zum Spielverderber avancierten. In einer gleichermaßen harten wie hitzigen sowie dynamischen und dramatischen Halbfinalserie setzten sich die Hessen mit 3:2 durch und ließen Trier in der ProA zurück.
Losgelöst vom Gradmesser am Samstagabend spricht die direkte Bilanz beider Kontrahenten für die Thüringer. In 18 Pflichtspielen behielt Science City elf Mal die Oberhand. Während sieben Siege an die Gladiators bzw. ihren sportlichen Vorgänger TBB Trier (1.430:1.374 Körbe) gingen, bleibt die gemeinsame Playoff-Halbfinalserie 2016 unvergessen, in der sich Jena mit 3:0 durchsetzen konnten und somit den Weg in die BBL ebnete.