Montag kein Schontag – Science City Jena zum Wochenstart in der Koblenzer EPG-Arena gefordert
An einem äußerst ungewöhnlichen Wochentag wird sich Tabellenführer Science City Jena in den 28. Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga stürzen. Die Thüringer gastieren aufgrund einer suboptimalen Hallenbelegung am späten Montagabend um 19.30 Uhr in der Koblenzer EPG-Arena, um sich mit den gleichnamigen EPG Guardians zu duellieren. Im Hinspiel am 05. Januar 2025 war es dem Harmsen-Team gelungen, die Rheinland-Pfälzer mit 103:48 zu deklassieren.
Fans von Science City Jena haben auch am Montag wie gewohnt die Gelegenheit, den Auftritt ihrer Jungs auf Sportdeutschland TV zu verfolgen. Die Gastgeber starten hier am Montagabend um 19.15 Uhr in ihre Liveübertragung.
„Mit dem Team des Hinspiels hat unser Gegner am Montag nicht mehr allzu viel gemeinsam. Damals hatte ein Infekt den Koblenzer Kader enorm geschwächt. Insgesamt hat die Mannschaft jedoch qualitativ gute Spieler, die mit einem neuen Trainer vermutlich etwas anders spielen werden. Wir werden sehen, was auf uns zukommt und dies im Spiel bestmöglich adaptieren“, blickt Jenas Headcoach auf das Duell am Montag. „Bei uns sind bis auf Tyler und Robin (Lodders, Anm. d. Red.) alle Jungs an Bord. Insofern wollen wir unsere breite Rotation nutzen, mit viel Intensität und hoher Geschwindigkeit spielen, um einen Auswärtssieg mitnehmen zu können“, so Björn Harmsen abschließend.
Während die abstiegsbedrohten Gastgeber vom 15. Platz in die Begegnung starten, hat die Zahl 15 auch für Jenas Team ein besondere, allerdings deutlich erfreulichere Bedeutung bekommen. Die Mannschaft von Headcoach Björn Harmsen könnte im Fall eines erhofften Auswärtssieges nach zuletzt 14 Erfolgen in Serie einen neuen vereinsinternen Rekord aufstellen. Um die alte Bestmarke zu finden, ist man in Jenas Bundesliga-Historie gezwungen, einige Jahre zurückzublättern.
Genaugenommen war es das BBL-Aufstiegsjahr 2016, in dem es der Mannschaft um ihren damaligen Kapitän Wayne Bernard gelang, 14 Siege in Folge zu landen. Vom Heimspiel gegen Heidelberg in der regulären Saison am 21.02.2016 (78:59) über die beiden unvergesslichen Playoff-Serien (Viertelfinale vs. Chemnitz 3:0, Halbfinale Trier 3:0) bis zum 1. Endspiel um die ProA-Meisterschaft gegen Vechta am 05.05.2016, endete Jenas atemberaubender Serientäter-Modus erst beim Final-Rückspiel am 08.Mai 2016 (77:92) im RASTA Dome.
Mit dem Duell an der Mündungsspitze von Mosel und Rhein wartet dabei eine vermeintlich einfache Aufgabe auf das Team von Kapitän Chris Carter. Die sich auf sportlicher Talfahrt befindlichen Gastgeber haben im aktuellen Kalenderjahr noch keinen Fuß auf den Boden bekommen. Lediglich ein Sieg 2025 – im Heimspiel am 16. Februar gegen das Farmteam von RASTA Vechta (107:69) – stehen zehn Niederlagen gegenüber. Nach einer ernüchternden 1:9-Zwischenbilanz seit Anfang Januar trennten sich die Guardians am 01. März vom bisherigen Headcoach Marco van den Berg und besetzten ihren Trainerstuhl durch den bisherigen Assistenzcoach Venelin Berov neu. Zum Einstand des Deutsch-Bulgaren am 09.März in Nürnberg zeigte die Mannschaft zwar gute Ansätze, unterlag jedoch auch in diesem Spiel (91:94 n.V.) und verlängerte die Negativserie auf 1:10. Die zuvor am 07.03. angesetzte Begegnung gegen Phoenix Hagen war aufgrund des Fundes einer Weltkriegsbombe in unmittelbarer Nähe zur Hagener Ischelandhalle kurzfristig abgesagt worden. Aufgrund einer nicht verfügbaren EPG-Arena hatten die Guardians ihr Heimrecht an die Konkurrenz aus Nordrhein-Westfalen abtreten müssen.
Während sich diese unverschuldeten Begleitumstände in das Bild einer sportlich ernüchternden Koblenzer Saison einreihen, hat Science City Jena am Montagabend dennoch keinen Grund, die Hausherren zu unterschätzen oder mit Geschenken zu rechnen. Eine mit jedem Spiel ohne Niederlage exponentiell wachsende Fallhöhe birgt, vor allem in einer sowieso schon äußerst unberechenbaren Liga wie der ProA, auch immer die Gefahr eines Ausrutschers. Da hilft es letztendlich auch nicht, auf eine nach direkten Vergleichen bisher makellose 3:0-Erfolgsbilanz (Korbverhältnis 281:191) zu vertrauen.