Meet the Staff: refit-Praktikantin Sara Dulle im Interview
Liebe Sara, Du warst in den letzten Monaten fester Bestandteil im Physio-Team. Wie kam es dazu?
Ich studiere in Enschede / Niederlanden den Bachelor-Studiengang „Internationale Physiotherapie“. Dazu gehören verschiedene 3-monatige Praktika. Es war mein Traum, einmal im Profisport dabei zu sein. Daher hat es mit refit als Praxispartner und der Tätigkeit bei Medipolis SC Jena sehr gut gepasst.
Hättest Du auch in Deutschland eine Ausbildung zur Physiotherapeutin absolvieren können?
Ja, die Inhalte sind sehr ähnlich. Doch einer meiner drei Brüder studierte BWL in den Niederlanden und er meinte: „Überlege Dir doch mal, ob Du hier Physiotherapie in der Niederlande studieren möchtest, das hat einen ziemlich guten Ruf“. Dann gab es vor Ort einen Aufnahmetest und ich erhielt die Zusage. Die ersten 2,5 Jahre des Studiums war ich in Enschede, anschließend ein halbes Jahr in Finnland und das letzte Jahr bestand dann vorwiegend aus den Praktika.
Warum hast Du Dich für Jena entschieden?
Das war eine glückliche Fügung: Meine Bachelorarbeit wollte ich über die physiotherapeutischen Behandlungen im Basketball schreiben. Dazu hatte ich verschiedene Vereine aus der 2. Bundesliga kontaktiert, aber nur Jena und Vechta haben mir geantwortet. Da ich aus der Nähe von Vechta komme wollte ich gern mal etwas anderes sehen, also fiel die Wahl auf Jena. Meine Bachelorarbeit konnte ich dann über eine Spielerin des FC Carl Zeiss Jena schreiben.
Welchen Bezug hattest Du zuvor zum Basketball?
Meine Familie ging die letzten zehn Jahre zu den Heimspielen der EWE Baskets Oldenburg und meine Brüder spielten Basketball. Ich hingegen war viele Jahre im Handball aktiv.
Welche Erwartungen hattest Du an Dein Praktikum?
Kevin Kaufer, der reguläre Physio der Mannschaft, arbeitet seit vielen Jahren in der Physiotherapie und bildet sich zudem in der Osteopathie fort. Ich wollte in meiner Zeit weitere Erfahrungen sammeln, neue Techniken lernen und der Einblick in den Leistungssport hatte mich zusätzlich gereizt.
Warst Du bei allen Spielen dabei?
Anfangs war ich nur bei den Heimspielen und bei denjenigen Auswärtsspielen dabei, wo wir ohne Übernachtung ausgekommen sind. In den Playoffs gab es für die Spieler nur wenig Zeit zur Regeneration, sodass ich auch mit in Frankfurt dabei gewesen bin.
Wie erfolgte die „Terminvergabe“ zwischen Dir und Kevin bei den Spielern?
Wir haben eine WhatsApp-Gruppe, bei der die Spieler ihre Zeiten angegeben, wann sie eine Behandlung benötigen. Je nachdem, ob Kevin oder ich gerade Zeit hatten und was es zu behandeln galt, haben wir die Termine aufgeteilt. Einige Beschwerden von den Spielern hat ausschließlich Kevin behandelt, da ich noch nicht so viel Erfahrungen habe. Zudem habe ich zwischendurch die Behandlungen in der Kältekammer betreut, die bei einigen Spielern sehr beliebt ist.
Welche Spieler hast Du am häufigsten bzw. am seltensten zu Gesicht bekommen?
Raphael Falkenthal hatte kaum körperliche Beschwerden, ebenso wie Nils Schmitz vor seiner Verletzung. Andere Spieler wie Joshiko Saibou und Rafael Alberton kamen regelmäßiger vorbei. Blake hatte zum Saisonende Schwierigkeiten mit Sprunggelenk, Achillessehne und Ellenbogen; bei Amir war sein Handgelenkt betroffen: in solchen Fällen erscheinen Spieler häufiger zur Behandlung. Robin und Rasheed hatten einen festen Rhythmus, in denen sie zur Muskelauflockerung vorbeigekommen sind.
Während der Playoffs hat sich der Kader teilweise stark ausgedünnt, wie konntest Du damit umgehen?
Nach dem ersten Spiel in Frankfurt hatten mehrere Spieler und Trainer Magen-Darm-Probleme. Das war eine Ausnahmesituation, da auch Lorenz und Nils nicht einsatzfähig waren. Im Endeffekt haben wir die meisten Spieler, teilweise erst kurzfristig, spielfähig bekommen, also das Beste aus der Situation gemacht.
Was machen die Spieler, wenn sie auf der Liege sind?
Mit vielen kann man sich sehr gut unterhalten, zum Beispiel mit Joshi. Andere hingegen beschäftigen sich mit dem Smartphone und schreiben oder spielen etwas. Rafael Alberton hat viel telefoniert: auf Englisch, Portugiesisch, Deutsch oder eine Mischung aus allem. Das war schon sehr unterhaltsam. (Lacht)
Was sind die häufigsten Körperteile, die behandelt werden müssen?
Das ist häufig der Fuß und insbesondere das Sprunggelenk. Das hat man sich schnell mal angeknackst. Ansonsten ist es viel der untere Rücken bzw. das Becken, das mobilisiert werden muss.
Was machst Du während der Busfahrten?
Ich sitze ganz vorn zwischen Björn und Agnès und habe viel an meiner Präsentation für die Bachelorarbeit gearbeitet, mit Agnès gequatscht oder Podcast gehört.
Die Saison und Dein Praktikum sind vorbei. Welche Aufgaben standen zuletzt bei Dir an und wie geht es bei Dir weiter?
Einige Spieler sind weiterhin vorbeigekommen, zum Beispiel Rasheed, der sich gegen Frankfurt die Rippen geprellt hatte. Ansonsten schließe ich gerade meine Bachelorarbeit ab und möchte anschließend im Bereich Mannschaftssport weiterarbeiten.