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Medipolis SC Jena unterliegt Kirchheim Knights nach Verlängerung mit 93:103

 

 

 

 

 

 

Eine gleichermaßen herbe wie späte 93:103-Heimniederlage erlitt Medipolis SC Jena am Freitagabend zum Auftakt in das Doppelspiel-Wochenende der BARMER 2. Bundesliga. Die Thüringer unterlagen den Kirchheim Knights vor 1013 Zuschauern nach fünfminütiger Verlängerung, hatten sowohl an der Freiwurflinie als auch beim Rebound enorme Nachteile, die von den Gästen aus Baden-Württemberg konsequent genutzt wurden. Während das Team von Trainer Domenik Reinboth erneut personell dezimiert antreten musste, sich die Ausfälle von Kapitän Julius Wolf und Nico Brauner in der Rotation bemerkbar machten, fehlte auch bei den Schwaben mit Jonathon Williams (familiäre Gründe) ein wichtiger Leistungsträger.

Nachdem es der Mannschaft von Trainer Igor Perovic im Auftaktviertel gelungen war, eine frühe Jenaer Führung durch zwei Freiwürfe ihres anfänglich stärksten Akteurs Besnik Bekteshi auf 6:7 (3.) zu drehen, konservierten die Gäste ihren Vorsprung bis zum 17:21-Viertelstand. Erfreulich war in dieser Phase das Comeback von Youngster Moritz Plescher, der zuletzt am 06. Januar 2022 für die Thüringer aufgelaufen war und in der 5. Minute erstmalig wieder Pflichtspiel-Parkett betrat. Mit Beginn des zweiten Abschnitts verteidigten die Baden-Württemberger ihren Vorsprung, ließen sich dabei auch nicht von einer erfolgreichen Jenaer Phase aus dem Konzept bringen, die durch einen Layup von Ray Simmons zur erneuten Gastgeber-Führung (15., 30:28) ihren kurzzeitigen Höhepunkt fand. Während Kirchheims Trio Goodwin, Starkey und Miksic das Duell im Anschluss wiederholt in Richtung ihres Teams kippten, sorgte ein Korb von Till Pape mit dem Halbzeit-Buzzer für den 32:39-Pausenscore.

Nach dem Start in die zweite Hälfte zeigte sich Medipolis SC Jena zwar um Anschluss bemüht, verblieb jedoch über weite Teile des Viertels nur auf dem Sitz des Beifahrers. Immer wieder setzten die Knights erfolgreich Nadelstiche, um zwischenzeitliche Jenaer Läufe zu kontern. Nach einem Dreier von Ritter-Flügel Tim Koch zum 51:62 (29.) erstmalig auf einen zweistelligen Score enteilt, antwortete Vuk Radojicic, ebenfalls aus der Distanz, auf 53:62, bevor das Spiel in sein vermeintlich finale Phase abbog. Auch im letzten Viertel darum bemüht, die Lücke des Rückstandes kontinuierlich zu schließen, setzte Jena beim Stand von 62:70 (34.) zu einer wiederholten Aufholjagd an. Tatsächlich gelang es den Thüringern in der Folge durch DaVonte Lacy und Vuk Radojicic auf 70:70 (35.) auszugleichen, bevor ebenjenes Duo die Begegnung an der Freiwurflinie auf 73:70 drehte. Doch wiederholt zeigten die beim Rebound dominanten Gäste enorme Nehmerqualitäten, egalisierten den Zwischenstand durch Goodwins Dreier auf 73:73, bevor Till Pape sein Team bis zur 38. Minute fast im Alleingang wieder auf Kurs brachte – 75:80. In der Schlussphase der regulären Spielzeit schienen sich die Situationen dann zu überschlagen. Nachdem Clint Chapman 34 Sekunden vor der Sirene mit zwei Freiwürfen auf 79:82 verkürzt hatte, klaute Alex Herrera in der anschließenden Offense den Kirchheimern die Chance auf eine Vorentscheidung. Vielmehr noch, Jenas Center setzte 3.4 Sekunden vor Ultimo nach Pass von Stephan Haukohl zum ausgleichenden Dreier an und traf unter dem lautstarken Jubel der anwesenden Jenaer Fans zum 82:82. Die letzte Offense der Knights nach wechselseitigen Auszeiten beider Coaches verpuffte letztendlich wirkungslos - Verlängerung.

In der fünfminütigen „Überstunde“ knickten die Gäste zum Leidwesen der Thüringer jedoch nicht ein, setzten Medipolis SC Jena durch zwei frühe Dreier von Tim Koch zum 83:88 (42.) unter Druck und blieben bis zur endgültig finalen Sirene stabil genug, um ihren letztendlich verdienten Auswärtserfolg über die Ziellinie zu bringen.

Igor Perovic (Headcoach Kirchheim Knights): „Zunächst möchte ich meiner Mannschaft zu einem verdienten Sieg gratulieren. Wir haben heute sehr gut gespielt, nachdem harte Wochen gegen starke Kontrahenten mit knappen Niederlagen hinter uns liegen. In Trier und in Leverkusen sind wir nach Verlängerung als Verlierer vom Parkett gegangen, im Heimspiel gegen Rostock waren es am Ende vier Punkte die fehlten. In jedem dieser Duelle hatten wir die Chance auf einen Sieg. Nach all den Rückschlägen ist dieser Erfolg für uns umso wichtiger. Wir mussten auf John Williams verzichten, der bei seinem kranken Vater in den USA weilt und möchten ihm an dieser Stelle unsere besten Wünsche übermitteln. Jena verfügt über eine enorm starkes Team, ist individuell sehr gut besetzt und das macht diesen Sieg umso wertvoller. Wir haben jetzt allerdings nicht viel Zeit, um unseren Erfolg zu feiern, da am Sonntag das nächste schwere Spiel wartet.

Domenik Reinboth (Headcoach Medipolis SC Jena): „Vielleicht fangen wir mit dem positiven Aspekt des Abends an. Wir hatten wieder mehr Zuschauer in der Arena und das hat sich enorm gut angefühlt. Umso bitterer ist dann natürlich diese Niederlage. Auch wenn es Spaß gemacht hat vor unseren Fans zu spielen, tut das Resultat am Ende weh. Kirchheim hat verdient gewonnen. Dabei kann man sicher zwei Statistiken herausheben, die im Wesentlichen dazu beitrugen, dass wir nie Kontrolle über das Spiel bekommen haben. Das sind 23 Offensiv-Rebounds für den Gegner sowie 14 Freiwürfe, die wir liegengelassen haben. Wir sind nicht gut ins Spiel reingekommen und dann hat sich das über das ganze Spiel durchgezogen. Kirchheim hat nach zuletzt vier Niederlagen in Folge mit ein wenig mehr Energie gespielt, war etwas hungriger und das war letztendlich der Schlüssel zum Erfolg.

Punkteverteilung Medipolis SC Jena: Thomas 20, Herrera 14, Lacy 13, Chapman 12, Haukohl 9, Radojicic 9, Simmons 7 (10 Ass.), Bank 4, Plescher 3, Alberton 2

Spielfilm: 1. Viertel 17:21 – 2. Viertel 32:39 – 3. Viertel 53:62 – 4. Viertel 82:82 – OT 93:103

Kompletter Boxscore

Das Spiel im Re-Live auf Sportdeutschland TV

 

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