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Medipolis SC Jena schlägt Paderborn mit 92:84 und verteidigt Tabellenführung

 

 

 

 

 

 

Die Bundesliga-Basketballer von Medipolis SC Jena bleiben auch gegen die Uni Baskets aus Paderborn in der Erfolgsspur, bezwangen die Gäste am Samstagabend vor 1026 Zuschauern mit 92:84. Während die Thüringer ohne Jonathan Kazadi und Lorenz Bank antraten, über weite Teile der 40 Minuten auch auf ihren angeschlagenen Kapitän Julius Wolf verzichten mussten, kompensierte das Reinboth-Team dieses Trio mit einer erneut mannschaftlich geschlossenen Vorstellung.

Lediglich Veteran Brandon Thomas ragte als Topscorer aus einem zweistellig punktenden Jenaer Sextett heraus. Der 37-jährige Flügelspieler war es auch, der mit seinem energischen Zwischenspurt im Schlussviertel für den entscheidenden Jenaer Run sorgte. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Westfalen der Mannschaft von Headcoach Domenik Reinboth einen harten und intensiven Kampf geliefert, mit dem sie ihren bis dato starken 4:1-Saisonstart nachhaltig bestätigen konnten.

Steven Esterkamp (Headcoach Uni Baskets Paderborn): „Glückwunsch an Domenik und seine Mannschaft zu einem am Ende verdienten Sieg. Wir haben 35 Minuten sehr gut gespielt, am Ende war der Gegner aber als Team besser und hat die wichtigen Würfe getroffen. Unser Plan war es, den Ball schnell zu bewegen, da wir nur mit einem Center gespielt haben. Wir müssen aus den letzten fünf Minuten lernen und werden die Erfahrungen für die kommenden Wochen mitnehmen. Beide Teams haben 40 Minuten hart gekämpft. Am Ende war es sicher ein gutes Spiel für die Zuschauer. Brandon war aufgrund der Dreier und des Dunks heute sicher der entscheidende Spieler für Jena.“

Domenik Reinboth (Headcoach Medipolis SC Jena): „Wir haben uns anfänglich viele Fehler geleistet, durch die Paderborn immer wieder gute Würfe bekommen konnte. Gerade bei den Dreiern waren zahlreiche offenen Schüsse dabei. Paderborn hat bei diesen Gelegenheiten zu unserem Glück aber viele Punkte liegengelassen. Unser Team ist immer im Spiel geblieben und konnte in der entscheidenden Phase des letzten Viertels die defensiv Stopps holen, die notwendig waren, um das Duell zu gewinnen. Im Training lag eine schwere Woche hinter uns, da wir Jonathan und Lorenz noch nicht wieder eingliedern konnten. Auch Julius hat nur wenig mittrainieren können, blieb nach seinem Kurzeinsatz bis zum Ende auf der Bank. Sein Ausfall hat uns natürlich zusätzlich wehgetan. Dennoch hat unsere Mannschaft, speziell in der zweiten Hälfte, eine tolle Reaktion gezeigt. Die Stimmung in der Halle war ein ebenso wichtiger wie zusätzlicher Motivator, da uns die Fans ordentlich gepusht haben. Julius bekam in Trier einen Schlag auf die Wade der auf die Hüfte durchgedrückt hat. Diese Schmerzen sind trotz Trainingspause und Behandlung nicht abgeklungen. Unser Doc und die Physios haben in den letzten Tages wirklich alles probiert. Wer Julius kennt weiß, dass er immer spielen will. Am Ende geht aber die Gesundheit vor.“

Brandon Thomas (Flügelspieler Medipolis SC Jena): „Wir wollten uns vor den Fans besser und erfolgreicher präsentieren als im letzten Heimspiel gegen Bremerhaven. Trotz des Sieges gegen Paderborn haben wir auch weiterhin noch viel Arbeit vor uns. Der Start in das Spiel war nicht sonderlich gut, dafür hat unser Team über das gesamte Duell zusammengehalten, in den Schlüsselmomenten die richtigen Entscheidungen getroffen und sich die beiden wertvollen Pluspunkte am Ende hart erkämpft. Auch wenn ich mich über unseren Sieg freue, bleibt nicht viel Zeit, da wir bereits am Freitag Phoenix Hagen empfangen.“

Stephan Haukohl (Flügelspieler Medipolis SC Jena): „Es war ein lange Zeit ausgeglichenes Duell gegen gute Paderborner, dass wir am Ende trotz verkürzter Rotation durch den Run im Schlussviertel zu unseren Gunsten entscheiden konnten. Der Sieg tut gut, da wir nach dem Bremerhaven-Spiel ja auch noch einiges gutzumachen hatten. Jetzt steht am Freitag das nächste Heimspiel gegen Hagen an und da wir wollen wir unsere kleine Siegesserie um einen weiteres Spiel ausbauen.“

Zum Spiel: In der vom Spielbeginn bis zur Schlussphase hart umkämpften Partie war es über einen langen Zeitraum keinem der beiden Kontrahenten gelungen, sich einen nennenswerten Vorsprung zu erspielen. Stattdessen pendelten die Zwischenstände nach der 20:21-Gästeführung des Auftaktviertels bis zur Halbzeit im niedrigen einstelligen Bereich hin und her. Medipolis SC Jena hatte in dieser Phase von einer nur mäßigen Quote der Paderborner profitiert, die mit ihrer eigentlich gefährlichsten Waffe – dem Distanzwurf – an diesem Abend nur selten zum Erfolg kommen sollten.

Nachdem elf Führungswechsel in Kombination mit sechs ausgeglichenen Spielständen bis zum Kabinengang den engen Spielverlauf der ersten Hälfte auch statistisch untermauerten, waren lediglich vier der 17 Paderborner Dreier durch den Jenaer Korb gefallen. Auch die Thüringer hatten im Verlauf der beiden ersten Viertel mit einem aus der Distanz verstellten Visier zu kämpfen, trafen nur zwei ihrer zehn Schüsse. Deutlich erfolgreicher präsentierten sich beide Kontrahenten dafür innerhalb des Perimeters (Jena 13/21 – 62% vs. Paderborn 14/22 - 64%). Dieser eine Korb mehr genügte den Westfalen letztendlich, um sich mit einem hauchdünnen 39:41-Vorsprung in die Halbzeitpause zu verabschieden.

Das dritte Viertel verlief unterdessen ganz nach dem Muster der ersten 20 Minuten. Über 41:41 (21., Stephan Haukohl), 51:51 (25., Alex Herrera) und 60:60 (28., Brad Greene) endete dieser Abschnitt mit 65:65, bevor das Duell faktisch bei Null in die letzten zehn Minuten aufbrach. Nach einer Steal-Assist-Kombi von Vuk Radojicic verwertete Moritz Plescher zum 69:67, bevor sich auch Rayshawn Simmons in der Verteidigung aufmerksam präsentierte und Jenas nächsten Ballgewinn folgen ließ. Der Wilson landete am Ende in den Händen von Vuk Radojicic, der auf 71:67 (32.) erhöhte und Paderborns Coach Steven Esterkamp zu einer Auszeit zwang. Während die Gäste anschließend erfolgreich konterten und den Vorsprung der Thüringer durch Greene, Barnes und Trapp auf 71:73 (34.) erneut in ihre Richtung kippten, holte Brandon Thomas anschließend zum Gegenschlag aus.

Innerhalb von 46 Sekunden hatte der 37-jährige Senior das Momentum gedreht, Medipolis SC Jena durch fünf aufeinanderfolgende Punkte mit 76:73 in Front gebracht und die Fans der Saalestädter emotional nachhaltig angezündet. Nachdem Paderborns Flügel Johannes Konradt im direkten Gegenzug bei einem potentiellen 3-Punktespiel zum möglichen 76:76-Ausgleich an der Freiwurflinie scheiterte, schlug es nur wenige Sekunden später im Ring der Gäste ein. Alex Herrera hatte den Ball mit der ganzen Power seiner 110 Kilo zum 78:75 (35.) durch die Reuse der Westfalen gewuchtete und ließ in diesem Moment auch die noch sitzenden Zuschauer von ihrem Platz erheben. Es war wohl die letzte notwendige Initialzündung dieser Partie, denn Jena blieb mit dem Fuß auf dem Gaspedal und drückte noch einmal zusätzlich durch. Ray Simmons hatte den Vorsprung der Thüringer anschließend auf 81:75 erhöht, bevor Brandon Thomas endgültig zum Gamechanger avancierte. Nach seinem Dreier zum 84:75 war es erneut Jenas Veteran mit der 33, der das Spielgerät 199 Sekunden vor Ultimo durch den Paderborner Ring zimmerte und beim Zwischenstand von 86:75 die erste zweistellige Führung vom LED-Würfel leuchten ließ. Wiederholt reagierte Steven Esterkamp mit einem Timeout, doch die Entscheidung war zu diesem Zeitpunkt bereits gefallen. In der verbleibenden Spielzeit stemmten sich die Uni Baskets zwar kollektiv gegen die „2“ in der N-Spalte der ProA-Tabelle, bekamen trotz leichter Ergebniskosmetik dennoch den gelben Zettel in die Hand gedrückt.

Punkteverteilung Medipolis SC Jena: Thomas 28, Haukohl 12, Herrera 11, Simmons 11 (14 Ass.), Chapman 11, Plescher 11, Brauner 4, Wolf 2, Radojicic 2 – Alberton, B. Linartas (DNP)

Spielfilm: 1. Viertel 20:21 – 2. Viertel 39:41 – 3. Viertel 65:65 – 4. Viertel 92:84

Kompletter Boxscore

Das Spiel im Re-Live auf Sportdeutschland TV

 

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