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Kraftakt bis zur Schlusssirene – Medipolis SC Jena ringt Nürnberg mit 83:80 nieder

 

 

 

 

 

 

Das Durchatmen in der Sparkassen-Arena nach dem knappen 83:80-Sieg gegen die Nürnberg Falcons war an diesem Freitagabend hör- und spürbar gleichermaßen. In einem Kraftakt bis zur Schlusssirene gelang es Medipolis SC Jena am Freitagabend, die fränkischen Gäste vor 1.611 Zuschauern niederzuringen und zwei wertvolle Pluspunkte über die Ziellinie zu schieben.

Während die Gastgeber neben Center Alex Herrera kurzfristig auf ihre beiden Guards Carlton Guyton (gesundheitliche Gründe) und Vuk Radojicic (muskuläre Probleme) verzichten mussten, hatten auch die Pegnitzstädter durch den Ausfall des etatmäßigen Aufbauspielers Thomas Wilder ihr Päckchen zu tragen. Das Team von Trainer Domenik Reinboth kompensierte das Fehlen seines Trios im Kollektiv, fand in Kapitän Brandon Thomas (Topscorer mit 22 Punkten), Björn Rohwer (21), Storm Murphy (19) und Stephan Haukohl ein williges Quartett, dass die Last des Scorings zweistellig schulterte. Speziell der in den beiden zurückliegenden Heimspielen noch fehlende Aufbauspieler Storm Murphy avancierte in der Crunchtime mit zehn Punkten zu einem der Matchwinner.

Vytautas Buzas (Headcoach Nürnberg Falcons BC): „Glückwunsch an Domenik und sein Team zum Sieg am heutigen Abend. Ich bin der Meinung, dass diese Begegnung bereits in der ersten Hälfte ein wenig die Richtung eingeschlagen hatte, in die es am Ende auch gegangen ist. Wir haben es Jena sehr früh gestattet, Selbstvertrauen zu tanken und zu schnell an die Freiwurflinie zu kommen. Wenn man am Ende 16 Offensiv-Rebounds holt, der Gegner 28 Freiwürfe bekommt und du selbst nur 14, ist es schwer ein Basketballspiel zu gewinnen“.

Domenik Reinboth (Headcoach Medipolis SC Jena): „Danke, Vytas. Es war heute ein sehr, sehr hartes Stück Arbeit für uns. Wir hatten das Spiel phasenweise gut unter Kontrolle, sind dann aber katastrophal ins letzte Viertel gestartet. In dieser Phase haben wir viel zu kompliziert gespielt, statt in der Offense die Dinge umzusetzen, die bis dahin gut funktioniert hatten. Da haben wir uns komplett aus dem Spiel bringen lassen. Auch wenn wir phasenweise gut verteidigt haben, bleibt das Rebounding ein großes Problem, im Duell gegen Nürnberg vorrangig in der ersten Hälfte. Die Offensiv-Rebounds haben Nürnberg letztendlich auch während des Schlussviertels in der Partie gehalten. Zudem darf es uns nicht passieren, dass wir sechs Minuten keinen Korb machen. Da müssen wir kontrollierter spielen. Insgesamt war es aufgrund unserer drei Ausfälle ein ziemlich schwieriger Abend. Bei Alex wussten wir, dass er fehlen wird. Die anderen beiden Jungs sind sehr kurzfristig ausgefallen. Man hat im Spielaufbau gemerkt, dass Scootie und Vuk sehr fehlen. Nichtsdestotrotz müssen wir so ein Spiel am Ende besser lösen. In Summe war es ein starker Kampfsieg, in dem vor allem der Support in der Arena eine sehr wichtige Rolle gespielt hat. Vielen Dank für die Unterstützung an unsere Fans“.

Brandon Thomas (Kapitän Medipolis SC Jena): „Auch wenn es teilweise nicht das schönste Spiel war, konnten wir am Ende einen Heimsieg ohne drei wichtige Jungs erkämpfen. Einmal mehr geht dieser Erfolg auf das Konto der gesamten Mannschaft. Die zweiten Chancen des Gegners waren an diesem Abend eindeutig die größte Schwachstelle unseres Spiels. In der kommenden Woche hoffe ich, dass wir möglicherweise zum ersten Mal alle Jungs dabei haben können. Ich würde mich sehr darüber freuen, endlich mal mit dem kompletten Team aufzulaufen.

Stephan Haukohl (Medipolis SC Jena): „Ich denke, dass wir uns einen wichtigen und verdienten Sieg erkämpfen konnten. Natürlich haben uns die Ausfälle der Jungs wehgetan und sie haben auch im Spiel gefehlt. Ich hoffe, dass sie vor dem nächsten Wochenende zurückkommen können. Im letzten Viertel ist es, inklusive einer kurzen Führung für Nürnberg, zwar noch einmal knapp geworden. Das geht allerdings auf unsere eigene Kappe. Nachdem wir die Probleme beim Rebounding halbwegs in den Griff bekommen konnten, haben wir offensiv einige gute Entscheidungen getroffen und defensiv wichtige Stopps geholt. Björns Block und Storms Freiwürfe waren am Ende sicher spielentscheidend. Nach diesem ziemlich wichtigen Sieg hoffe ich, dass wir bald auch endlich mal mit unserem kompletten Team auflaufen können“.

Zum Spiel: In einer Begegnung, in der die kämpferischen Aspekte des Spiels dominierten, war es Medipolis SC Jena zunächst gelungen, sich bis zur 5. Minute vermeintlich komfortabel auf 16:5 (Brandon Thomas) abzusetzen. Doch die Mannschaft von Gäste-Trainer Vytautas Buzas konterte erfolgreich und verkürzte bis zur ersten Viertelsirene wieder auf 24:20 (Tim Köpple). Noch knapper entwickelte sich das Duell in den Minuten bis unmittelbar vor der Halbzeitpause. Während Brandon Thomas in dieser Phase als offensiv wichtigster Anker für die nötige Stabilität sorgte, schrumpfte das Nürnberger Trio Sheldon Eberhardt, Justinas Ramanauskas und Jackson Kreuser den Jenaer Vorsprung Punkt um Punkt. Immer wieder von deutlich zu vielen Offensiv-Rebounds profitierend, erarbeiteten sich die Falcons zweite und zum Teil auch dritte Wurfchancen, die letztendlich irgendwann ihr Ziel fanden. Mit 11 Abprallern unter dem Jenaer Korb sowie 14 Second Chance Points war das größte Manko im Jenaer Spiel bis zu diesem Zeitpunkt schnell ausgemacht. So hangelt sich das Spiel über Nürnbergs 39:38-Anschluss bis zum 41:40 (18. Justinas Ramanauskas), bevor ausgerechnet Stephan Haukohl zwei Distanzwürfe droppen ließ und den Pulsschlag der Heimfans zurück in eine gesunde Balance brachte. Die beiden Dreier des früher selbst für Nürnberg aktiven Flügels 48.5 Sekunden und 16.7 Sekunden vor der Sirene ließen Medipolis SC Jena mit einer 47:40-Führung in die Kabine gehen.

Nach dem Start in die zweite Hälfte entwickelte sich zunächst ein Spielverlauf, der dem Auftaktviertel ziemlich nahe kam. Wieder waren es die Thüringer, die bis zur 25. Minute zweistellig vorlegten ( 60:49, Storm Murphy), ihre Führung bis auf 67:53 ausbauten (Brandon Thomas) und sich bereits auf der Spur in Richtung Heimsieg wähnten. Doch nach dem zwischenzeitlichen 69:58 (29.) folgte prompt die gallige Antwort der Franken, die infolge eines viertelübergeifenden 13:0-Laufs innerhalb von sechs Minuten die Saalestädter unter Zugzwang brachten, selbst erstmalig mit 69:71 in Front gingen (35., Ramanauskas) und die Tür dieser Partie weit öffneten. Im Gegensatz zum Duell gegen Bremerhaven, in dem der identische Score Jenas erste Saisonniederlage besiegelt hatte, verblieben der Mannschaft von Domenik Reinboth jedoch noch fünf Minuten zur Ergebniskorrektur. Angeführt von Storm Murphy, welcher die beiden ersten Heimspiele verpasst hatte, drehte Medipolis SC Jena den längst hochintensiven Schlagabtausch bis zur 37. Minute zurück auf Null (71:71, 73:73). Während der quirlige Point Guard durch die Nürnberger Verteidigungsreihen wirbelte, hier und da sicher auch mal überdrehte, beruhigte Center Björn Rohwer das Spiel der Thüringer mit der Ruhe und Gelassenheit eines Norddeutschen. Am Ende avancierte der Hüne aufgrund seines Impacts unter beiden Körben zu einem der entscheidenden Wegbereiter des Jenaer 83:80-Sieges.

Punkteverteilung: Thomas 22, Rohwer 21, Murphy 19, Haukohl 12, Hines 7, Fahrensohn 2, Plescher, Schmitz – Falkenthal, A. Linartas, B. Linartas

Spielfilm: 1. Viertel 24:20 - 2. Viertel 47:40 – 3. Viertel 69:60 – 4. Viertel 83:80

Kompletter Boxscore

Das Spiel im Re-Live auf Sportdeutschland TV

 

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