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Ein Spiel der Läufe - Medipolis SC Jena unterliegt Rostock nach großem Kampf

 

 

 

 

 

 

Mit einer am Ende gleichermaßen knappen wie umkämpften 85:89-Niederlage gegen Tabellenführer Rostock verabschiedet sich das Team von Medipolis SC Jena in eine zweiwöchige Länderspielpause. Die Mannschaft von Trainer Domenik Reinboth unterlag den Ostseestädtern am Sonntagabend vor behördlich 420 zugelassenen Zuschauern personell arg gehandicapt, präsentierte sich über weite Teile der Partie als ebenbürtiger Kontrahent. Während die Thüringer neben Kapitän Julius Wolf auch auf Moritz Plescher, Nico Brauner und Rafael Alberton verzichten musste, überzeugte Jenas Bundesliga-Riesen mit einer mannschaftlich geschlossenen Leistung aus der Topscorer Stephan Haukohl mit 18 Punkten statistisch leicht herausstach.

Während die Thüringer erst am Montag aus einer über zweiwöchigen Quarantäne in den Trainingsbetrieb zurückkehren konnten, noch keinesfalls im Vollbesitz ihrer Kräfte waren, benötigten die Fans der Thüringer viel Geduld, bis diese ihre Sitzplätze einnehmen konnten. Nach Spielbeginn bis zur 4. Minute früh mit 0:13 in Rückstand geraten, erlöste Ray Simmons die 420 Zuschauer mit den ersten Jenaer Punkten des Tages zum 2:13. Unabhängig vom verkorksten Auftakt zeigten sich die Saalestädter jedoch wenig beeindruckt, kämpften sich im weiteren Verlauf Minute um Minute in die Partie zurück und kippten den Spielstand nach einer starken Aufholjagd zwischenzeitlich sogar zu ihren Gunsten. Dem zuletzt enorm stark agierenden Youngster Lorenz Bank war es gelungen, Medipolis SC Jena aus der Distanz beim 34:32 (14.) erstmalig in Front zu bringen. Auch im Anschluss entwickelte sich ein Schlagabtausch in dem sich beide Kontrahenten absolut nichts schenkten. Nachdem sich das Reinboth-Team mit einem 45:50-Rückstand in die Halbzeitkabine verabschiedet hatte, war der Grundstein für einen spannungsvollen zweiten Durchgang gelegt.

Die zweite Hälfte begann jedoch wie das Auftaktviertel, mit einem intensiven Lauf der Ostseestädter, die sich nach einem Dreier von Tyler Nelson auf 53:66 (23.) erneut komfortabler absetzen konnten. Prompt nahm Jenas Coach Domenik Reinboth eine Auszeit, um die personell dezimierten Reihen seines Teams neu zu ordnen. Die Hausherren schütteln sich kurz und nahmen anschließend wiederholt Anlauf, um den Rostocker Vorsprung zu schrumpfen. Durch Aufbauspieler Vuk Radojicic initiiert, schmirgelte Center Alex Herrera den Ball recht autoritär zum 66:66-Ausgleich (27.) durch die Seawolves-Reuse, bevor Jenas 20-jähriger Point Guard selbst Hand anlegte. Nervenstark und unbeeindruckt von der Rostocker Defense verwandelte Radojicic einen Dreier zur 69:66-Führung, die bis zur 30. Minute von den Gästen allerdings wieder auf 71:71 egalisiert werden konnte. Im finalen Spielabschnitt pendelten die Stände zunächst wieder in beide Richtungen aus und während die Führungen beider Kontrahenten temporär nie mehr als drei Punkte betrugen, hangelte sich die Partie über Dramatik, Willen und Leidenschaft in die umkämpfte Schlussphase. Unter dem lautstarken Jubel der anwesenden Fans setzte Vuk Radojicic mit seinem Distanzwurf zur 83:81-Führung (37.) zunächst die Zeichen auf Heimsieg. Doch Rostock konterte auf den letzten Metern eiskalt, in Person von Chris Carter, der an der Freiwurflinie nervenstark blieb und das ProA-Gipfeltreffen spät, jedoch nicht zu spät zu Gunsten der Seawolves drehte.

Christian Held (Headcoach Rostock): „Ich finde, dass es ein Spitzenspiel war, dass den Namen absolut verdient hat. Man konnte zwei Mannschaften sehen, die sich heute gar nichts geschenkt haben, die um jeden Millimeter Parkett gefightet haben. Es war ein Spiel mit sehr hoher Intensität und phasenweise sehr gutem Basketball. Von daher war das ein sehr gutes Spiel und wir sind natürlich froh, dass wir gegen so eine starke Jenaer Mannschaft den Sieg klauen konnten. Das gelingt nicht vielen Teams.“

Domenik Reinboth (Headcoach Jena): „Ich will mich zunächst für die Unterstützung der Fans bedanken. Es war toll, wieder vor Zuschauern zu spielen. Eigentlich etwas völlig normales, auch wenn es nur 500 waren. Ich kann mir noch gar nicht vorstellen, wenn wir eine richtig ausverkaufte Hütte haben. Da freue ich mich extrem drauf und hoffe, dass wir das in dieser Saison noch einmal erleben werden. Danke an alle Fans die da waren und die, die nicht kommen konnten, ich hoffe, ihr dürfte bald wieder live dabei sein. Wir haben ein tolles Basketballspiel gesehen. Rostock ist eine extrem starke Mannschaft. Das haben wir gerade am Anfang zu spüren bekommen. Nach der Zwangspause hatten wir erwartet, dass Rostock versuchen wird uns zu überrennen. Wir hatten versucht, uns entsprechend darauf vorzubereiten, allerdings im Training keine wirklich Möglichkeit, derartige Situationen zu simulieren, da nicht genug Spieler zu Verfügung standen. Nachdem wir nicht so gut reingekommen sind, haben wir im zweiten und dritten Viertel den Faden gefunden. Am Ende ist uns leider nicht gelungen, die entscheidenden Plays zu machen und der Gegner hat an der Freiwurflinie das Spiel gewonnen.“

Punkteverteilung Medipolis SC Jena: Haukohl 18, Radojicic 16, Chapman 13, Herrera 12, Thomas 10, Simmons 9, Bank 7, Lacy – Wolf, Plescher, Alberton (DNP)

Spielfilm: 1. Viertel 17:29 – 2. Viertel 45:50 – 3. Viertel 71:71 – 4. Viertel 85:89

kompletter Boxscore

Das Spiel im Re-Live auf Sportdeutschland TV

 

 

 

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