Skip to main content

Sportliche Talfahrt hält an – Medipolis SC Jena unterliegt Karlsruhe im ersten Heimspiel des Jahres

Die Basketballer von Medipolis SC Jena eröffnen 2023 auf die gleiche Art und Weise, wie sie sich aus dem letzten Jahr verabschiedet hatten, mit einer Niederlage. Im ersten von vier Januar-Heimspielen unterlagen die weiterhin personell gehandicapten Thüringer am Mittwochabend den PS Karlsruhe Lions nach einer durchgängig knappen Partie mit 82:85 und suchen weiterhin nach einer passenden Formel, um der Saison eine erfolgreiche Wende verleihen zu können. Während Aufbauspieler Storm Murphy nach seinem Ausfall Ende November vor 1.213 Zuschauern sein Comeback geben konnte, fehlte neben den Langzeitverletzten Alex Herrera und Shaq Hines diesmal Aufbauspieler Vuk Radojicic aufgrund von Rückenproblemen.

 

Aleksandar Scepanovic (Headcoach PS Karlsruhe Lions): „Ich gratuliere meinen Spielern zu einem großartigen Auswärtssieg in Jena. Sie haben es sich verdient, ein wenig zu feiern. Unser Team hat an sich geglaubt und das ganze Spiel über für diesen Erfolg gekämpft. Insofern kann ich unsere Mannschaft zu diesem Resultat nur beglückwünschen. Ich weiß um die schwierige Situation, in der sich Jena aufgrund einiger verletzter Spieler befindet und wünsche ihnen alles Gute. Unsere Aufgabe ist es, gesund zu bleiben und weiterhin so erfolgreich wie möglich zu spielen.“

 

Marius Linartas (Headcoach Medipolis SC Jena): „Glückwunsch an Karlsruhe und den Trainer. Wir befinden uns derzeit in einer wirklich sehr schwierigen Lage. Niemand ist und niemand kann in dieser Phase mit den Resultaten zufrieden sein. Die Trainer und die Spieler nicht, die Fans nicht und auch nicht das Management. Vor Beginn der Saison konnte sich keiner vorstellen, dass wir in eine solche Situation geraten, in der wir uns aktuell befinden. Ja, wir haben mit Verletzungen zu kämpfen und ja, es fehlen Leistungsträger, vor allem defensiv wichtige Spieler. Uns ist es erneut nicht gelungen, einen konstanten und stabilen Rhythmus in der Verteidigung aufzubauen. Wir haben wiederholt zu viele Fehler gemacht. Andererseits sieht man bei einem Blick auf die nüchternen Zahlen, dass einzelne statistische Kategorien zu unseren Gunsten sprechen, nach deren Interpretation wir eigentlich hätten gewinnen müssen. Am Ende sind es wieder unsere eigenen Fehler und schlechte Entscheidungen in Schlüsselmomenten, die uns dieses Spiel gekostet haben. Wir sind definitiv keine Verlierermannschaft, werden zurückkommen und kämpfen müssen, um Vorgaben zu erreichen. Ich glaube an das Team und die Spieler glauben an das Team. Wir benötigen jetzt ein Erfolgserlebnis, unter Umständen auch nur ein kleines, vielleicht verbunden mit etwas Glück. Aber auch Glück hat man sich zu erarbeiten und das werden wir tun. Ich erwarte, dass dieses Glück in einigen Wochen wieder in unsere Richtung ausschlagen wird.“

 

Stephan Haukohl (Medipolis SC Jena): „Es ist so kurz nach dem Spiel schwer, um Worte zu finden. Wir kämpfen, machen jedoch zu viele Fehler auf diesem Niveau. Einige individuell, einige als Mannschaft. Das hat nichts mit Systemen oder den Coaches zu tun, sondern einzig und allein mit uns als Spielern. Am Ende waren wir in den letzten Duellen immer knapp dran, bevor wieder Kleinigkeiten gefehlt und uns Siege gekostet haben. Wir dürfen allerdings nicht nur immer darüber reden, sondern müssen es auf dem Parkett schleunigst besser machen. Nach den letzten Spielen kommt dann zusätzlich auch der Kopf ins Spiel. Insofern werden wir, jeder Einzelne und als Mannschaft, eine Serie in die andere Richtung starten, egal wie schwierig es in den nächsten Wochen wird.“

 

Zum Spiel: Im Duell der beiden Tabellennachbarn hatte Medipolis SC Jena zunächst den besseren Start erwischt. Nach einem Korb von Adam Pechacek mit 7:2 in Führung liegend, kippte das Duell kurz Gunsten der Gäste auf 9:12 (5., Cugini 3er) ehe die Thüringer den Rhythmus ihrer Anfangsminuten wiederfanden. Nach zwei Freiwürfe von Carlton Guyton auf 22:15 (9.) in Front gehend, konterte Bazoumana Koné jedoch mit fünf aufeinanderfolgenden Punkten bis zur Pause wieder auf 22:20. Ähnlich eng und umkämpft entwickelte sich auch der zweite Abschnitt. Über 34:34 (14., Bajo 3er) und 40:41 (17., Thomas Layup) lieferten sich das Team von Trainer Marius Linartas mit den Baden-Württembergern ein vor allem offensiv geprägtes Kopf-an-Kopf-Rennen, bevor Lovell Cabbil Jr mit sechs Punkten für den bis dato ersten größere Vorsprung der Lions sorgen konnte (18., 40:47). Zwar gelang es den Saalestädtern kurz vor dem Kabinengang wieder auf 45:47 zu verkürzen, das letzte Wort der ersten Hälfte blieb jedoch Karlsruhes Darko Bajo vorbehalten, der 1.2 Sekunden vor der Halbzeitsirene aus der Distanz auf 45:50 stellte.

 

Durch einen erfolgreichen Dreier von Rückkehrer Storm Murphy in die zweite Hälfte gestartet, verkürzte Stephan Haukohl von der Linie zunächst auf 49:50. Die anschließenden Minuten standen jedoch ausnahmslos im Zeichen der Gäste, die infolge eines 11:0-Laufs bis auf 49:61 enteilten. Die direkte Antwort der Thüringer ließ jedoch nicht lange auf sich warten. Medipolis SC Jena schlug umgehend zurück und konterte, ebenfalls mit elf unbeantworteten Punkten, bis zur 26.Minute auf 60:61, bevor sich beide Kontrahenten bei einem Score von 67:70 in die letzte Viertelpause verabschiedeten. Nach dem Auftakt in die letzten zehn Minuten schien das Team aus der Fächerstadt langsam aber kontinuierlich auf die Siegerstraße abbiegen zu können. Darko Bajo hatte durch einen erfolgreichen Dreier auf 71:77 (34.) vorgelegt, Maurice Pluskota den Karlsruher Vorsprung bis zum 73:80 (36.) konserviert, bevor es den Jenaern abermals gelang, die Tür zum erhofften Heimsieg einen Spalt weit offenzuhalten. Obwohl die Thüringer bis zur Schlussminute beim Stand von 82:84 in Schlagdistanz gelegen hatten, blieb es dem Team letztendlich verwehrt, der Partie noch einmal die entscheidende Wendung zu geben.

 

Die Hausherren hatten zwar zahlreiche Teamstatistiken der Begegnung zu ihren Gunsten entschieden, brachten sich jedoch mit individuellen Fehlern in den Schlüsselsituationen sowie einer unterirdischen Quote aus der Distanz (JEN 7/30 – 23%, KAR 12/27 – 44%) selbst um den ersten Sieg im neuen Jahr.

 

Punkteverteilung: Guyton 18, Haukohl 17, Pechacek 16, Thomas 14, Murphy 10, Rohwer 3, Plescher 2, Fahrensohn 2, Schmitz, - Falkenthal, A. Linartas, B. Linartas (DNP)

 

Spielfilm: 1. Viertel 22:20 – 2. Viertel 45:50 – 3. Viertel 67:70 – 4. Viertel 82:85

 

Kompletter Boxscore

 

Das Spiel im Re-Live auf Sportdeutschland TV

 

 

 

Zurück