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Zweites Heimspiel, zweiter Thriller – Science City bezwingt Karlsruhe auf den letzten Metern

Aufgrund einer unglaublichen Energieleistung bleibt Science City Jena auch nach dem Start in die ersten englische Woche der BARMER 2. Basketball Bundesliga ungeschlagen. Das Team von Cheftrainer Frank Menz bezwang die PS Karlsruhe Lions vor 1706 Zuschauern nach 40 wechselhaften Minuten inkl. einer hochdramatischen Schlussphase final mit 76:74, drehte das Duell mit enorm hoher Schlussphasenkompetenz trotz eines 70:74-Rückstandes 107 Sekunden vor Ende noch in die gewünschte Richtung. Während Science City Jena nach dem vierten Sieg im vierten Spiel seine makellose Saisonbilanz verteidigen konnte, steht bereits am kommenden Samstag das Gastspiel bei den Kirchheim Knights bevor. Während Science City in dieser Partie auf Jan Heber verzichten musste, der aufgrund muskulärer Probleme aussetzte, startete das Team von Cheftrainer Frank Menz hochkonzentriert und enorm treffsicher in den 4. Spieltag der Saison. Bereits in der 3. Minute sah sich Gästecoach Ivan Rudez genötigt nach einer Jenaer 9:2-Führung die taktischen Notbremse zu ziehen. Die Auszeit der Lions verpuffte jedoch wirkungslos, da sich die Thüringer auch in den folgenden Minuten nicht aus dem Rhythmus bringen ließen. Spielbestimmend und hochprozentig verwandelnd, knüpften die Saalestädter an ihre dominante Startphase an und erhöhten nach einem Distanzwurf von Dennis Nawrocki zum zwischenzeitlichen 22:10 (5.) durch einen Korbleger von Justin Leon auf 28:13 - Viertelpause. Erst im Verlauf des zweiten Spielabschnitts gelang es den Lions besser ins Spiel zu finden und die vorhandenen Qualitäten konsequenter auszuspielen. Angeführt vom Karlsruher Center Maurice Pluskota war der Jenaer Vorsprung bis zur 17. Minute auf 31:26 geschmolzen. Während sich bis zum Kabinengang ein offenes Rennen abzeichnete, hatte Quinton Stroman mit seinem Dreier zum 39:31-Halbzeitstand 1,2 Sekunden vor der Pausensirene das letzte Wort. Auch zu Beginn der zweiten Hälfte setzten die Lions ihre Aufholjagd fort. In der 24. Minute gelang es den Baden-Württembergern schließlich durch einen Korbleger von Pluskota auf 41:41 auszugleichen. Nachdem Science City im Gegenzug erfolgreich konterte, mit zwei Distanzwürfen von Dennis Nawrocki und Matt Vest den Vorsprung auf 47:41 (25.) erhöht hatte, fand Karlsruhe Mittel und Wege, die Partie bis zur 28. Minute auf den Kopf zu stellen. Erneut war es Stroman, der zunächst auf 50:50 egalisierte, bevor er zwei Freiwürfe zur erstmaligen Führung der Lions versenkte. Während Dennis Nawrocki 38 Sekunden vor der letzten Pause auf 52:52 ausgleichen konnte, antwortete Karlsruhes Center Josh Nzeakor auf 52:54. Einmal mehr hatte es Alfred Hitchcock rechtzeitig geschafft, in der Arena Platz zu nehmen, um dem sich zuspitzenden und am Ende überschlagenden Duell bis hinein in die Crunchtime zu folgen. Nachdem sich beide Kontrahenten eine Partie mit offenem Visier lieferten, bis zur 35. Minute die Gäste aus Karlsruhe kräftig aufs Gaspedal traten, schien Science City in Folge eines 57:66-Rückstands langsam die Luft auszugehen. Doch die Thüringer bäumten sich noch einmal auf und stemmten sich mit all ihrer verbleibenden Energie und Leidenschaft gegen die drohende Heimniederlage. Angeführt von Julius Wolf, der ein hohes Maß an Verantwortung schulterte, gelang es den Saalestädtern, sich in die Begegnung zurückzukämpfen. Sollte es noch Fans und Zuschauer gegeben haben, die zu diesem Zeitpunkt noch saßen, verwandelte sich die Arena spätestens nach dem dritten erfolgreichen Dreier von Julius Wolf zum 70:70-Ausgleich in der 38. Minute in eine kollektive Jubeltraube. Jenas Bundesliga-Riesen hatten sich spät, aber nicht zu spät in der Begegnung zurückgemeldet und die Lions zur finalen Auszeit gezwungen. Unterdessen ließ der nächste Nackenschlag nicht lang auf sich warten. Mit einer erzwungenen Aktion von Filmore Beck war es dem erfahrenen Gäste-Flügel gelungen, Lorenz Bank, Jenas 18-jährigen Nachwuchstalent, ein unsportliches Foul anzuhängen. Die beiden Freiwürfe vorn Beck in Kombination mit zwei weiteren, sich anschließenden Schüssen von der Linie durch Gäste-Aufbauspieler Daniel Norl schienen 107 Sekunden vor dem Ende beim Stand von 70:74 den Ausgang dieser Partie zu besiegeln. Gemäß des Zitats von Ex-Nationalmannschaftstorhüter Jens Lehmann: „Der Konjunktiv ist der Feind des Verlierers“, ergab sich Science City jedoch nicht seinem Schicksal, sondern schluckte auch diese Pille. Jenas Leidensfähigkeit wurde schlussendlich durch Julius Wolf belohnt, der das Ergebnispendel mit sechs aufeinanderfolgenden Punkten zu Gunsten der Jenaer Riesen ausschlagen ließ. Mit hoher Intensität hatte der Flügelspieler seine letzten Korb zum 76:74 verwandelt und sein Team auf die Siegerstraße abbiegen lassen. Nachdem der letzten Angriff mit einem Schrittfehler von Lions-Center Maurice Pluskota versandete, verwandelte sich die Sparkassen-Arena erneut in eine Oase der Glücksseligkeit. So konnte am Ende auch Jenas Bundesliga-Nesthäkchen Lorenz Bank eine erfolgreiche ProA-Premiere feiern. Der neben Vuk Radojicic jüngste Spieler im Kader der Saalestädter erhielt über die komplette Crunchtime das Vertrauen von Coach Frank Menz und erlebte innerhalb seiner sechs Minuten die gesamte Bandbreite an Erfahrungen, die ein 18-jähriger Nachwuchsakteur benötigt, um sich entwickeln zu können. Ivan Rudez (Headcoach PS Karlsruhe Lions): Glückwunsch an Science City Jena zu diesem Erfolg. Wir hatten im letzten Viertel alle Möglichkeiten und das Selbstvertrauen, um dieses Spiel zu gewinnen, aber zwei Ballverluste unseres Teams und zwei wichtige Würfe von Julius Wolf haben Jena zurück ins Spiel gebracht. So konnte Science City dieses Duell in der Schlussphase für sich entscheiden. Ich bin dennoch stolz, wie unser Team auf ein sehr schlechtes Startviertel geantwortet hat. Am Ende war es nicht genug, um einen sportlich starken Kontrahenten zu schlagen. Frank Menz (Headcoach Science City Jena): „Das war heute Abend ein gutes Spiel für die Zuschauer. Es war hochgradig spannend, auch wenn die Mannschaft und ich uns das ein bisschen stressfreier wünschen würden. Wir freuen uns über den vierten Sieg gegen einen sehr gute gecoachten Kader der Karlsruher. Ivans Team spielt einen sehr disziplinierten und guten Basketball. Insofern sind wir zufrieden, dass wir trotz der Probleme,die unsere Mannschaft derzeit hat, dieses Duell nach Hause bringen konnten. Die Jungs haben sehr stark begonnen, sind dann nervös geworden. Letztendlich sind es aber eben solche Begegnungen die wir für unseren Lernprozess brauchen, um die notwendigen Erfahrungen zu sammeln. Uns ist es gelungen, mit Gordon und Parker die beiden wichtigsten Leistungsträger abzumelden. Dafür haben wir Maurice Pluskota zu keinem Zeitpunkt des Spiels in den Griff bekommen. Nachdem Brad im letzten Heimspiel umgeknickt ist, seitdem nur sehr dosiert trainieren kann und seit einer Woche auf die Zähne beißt, sind wir bei der Rotation auf den kleinen Positionen natürlich gehandicapt. Nichts desto trotz standen mit Vuk und Lorenz unsere jüngsten Akteure in wichtigen Phasen aus dem Feld, haben das sehr gut gemacht. Es sind genau solche Spiele, die sie brauchen um zu wachsen. Die Mannschaft hat in der Kabine schön gefeiert. Viel Zeit bleibt uns jedoch nicht, da am Samstag das nächste schwere Spiel in Kirchheim wartet und die Vorbereitung darauf bereits morgen beginnt.“ Punkteverteilung Science City Jena: Nawrocki 23, Wolf 22 (11 Reb.), Vest 7, Herrera 6, Mackeldanz 6, Loesing 4, Leon 4, Ferner 3, Bank 1, Radojicic, Jostmann – Reyes-Napoles (DNP) Punkteverteilung PS Karlsruhe Lions: Pluskota 27, Stroman 14, Norl 8, Gordon 7, Parker 6, Dunbar 4, Nzeakor 3, Beck 3, Sperber 2 - Savic, Okundaye (DNP) Spielfilm: 1. Viertel 28:13 – 2. Viertel 39:31 – 3. Viertel 52:54 – 4. Viertel 76:74

 

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