Zwei Halbzeiten, zwei Gesichter – Medipolis SC Jena kassiert deutliche Heimniederlage gegen Bayreuth
Das war deutlich. Im 1. Teil des fränkischen Doppelspieltages musste Medipolis SC Jena gegen Erstliga-Absteiger BBC Bayreuth eine empfindliche Niederlage hinnehmen. Die Thüringer unterlagen am Freitagabend vor 2.289 Zuschauern in der Sparkassen-Arena ebenso klar wie verdient mit 68:85, haben jedoch nicht wirklich viel Zeit, um diesen Rückschlag zu verarbeiten. Bereits am Sonntagnachmittag um 16.30 Uhr wartet das nächste Heimspiel gegen die Nürnberg Falcons, die ihrerseits bei den Dresden Titans (76:84) unterlagen.
In einer Partie mit zwei Gesichtern, lag das Team von Björn Harmsen nach dem Auftaktviertel mit 24:20 in Führung, konservierte diesen Vorsprung bis zum 37:35-Halbzeitstand. Der Bruch erfolgte unmittelbar nach dem Start in das dritte Viertel, als die Oberfranken das Resultat zunächst mit einem 10:0-Lauf auf 37:45 kippten, bevor sie bis zur 30. Minute auf 47:61 enteilten. Die Spieler von Medipolis SC Jena fanden in dieser Phase weder offensiv noch in der Verteidigung Antworten. Die Gäste nutzten diese Phase nicht nur äußerst effektiv, sondern auch mit einer mannschaftlich geschlossenen Vorstellung, um sich vorentscheidend abzusetzen. So war eine der relevantesten Statistiken des Spiels in der Kategorie Assists zu finden. Nachdem sich beide Mannschaft bis zur Halbzeit in der Kategorie der Vorlagen noch ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen lieferten (Jena 8, Bayreuth 9) sprach das Verhältnis nach den finalen 40 Minuten (Jena 12, Bayreuth 24) klar für einen verdienten Sieg der Oberfranken.
Während Amir Hinton als Topscorer der Gastgeber auf 16 Punkten kam und das erste Double-Double von Lorenz Bank (11 Pkt., 10 Reb.) auf ProA-Niveau leider fast gänzlich unterging, trugen die für das Endresultat entscheidenden Akteure weiße BBC-Trikots. Sowohl Esa Ahmad (21 Pkt.) als auch Aaron Carver (18 Pkt.) hatten der Partie im Verlauf der zweiten Hälfte ihren Stepmpel aufgedrückt und maßgeblichen Anteil am Auswärtssieg. Jenas Flügelspieler Lorenz Bank war von der Begegnung von Liga-Vorstand Daniel Müller als Youngster des Jahres 2023 ausgezeichnet worden.
Mladen Drijencic (Headcoach Bayreuth): „Ich bin sehr stolz auf die Leistung der Jungs. Wir haben bis jetzt zwei gute Auswärtsspiele geliefert. Hier war die Atmosphäre noch schwieriger als in den Hallen, in denen wir verloren hatten. Deswegen bin ich richtig stolz, dass die Jungs auch in den harten Phasen an sich geglaubt und zusammengestanden haben. Für unsere Mannschaft ist das eine Bestätigung ihrer täglichen Arbeit, in das Training und die eigenen Fähigkeiten. Sie haben gesehen, dass sie mit jedem Gegner in der Liga mithalten können, sofern sie als Team auftreten.“
Björn Harmsen (Headcoach Medipolis SC Jena): „Glückwunsch an Mladen und Bayreuth. Sie haben das Spiel vor allem aufgrund der zweiten Halbzeit verdient gewonnen. Wir sind eigentlich ganz gut ins Spiel gestartet, haben Druck gemacht und bis zur Halbzeit konstant gespielt. Nach der Pause sind wir nicht mit der entsprechenden Aggressivität und vor allem der notwendigen Konzentration in der Defensive rausgekommen. Wir haben die Schützen offen werfen lassen und bekommen im Verlauf der zweiten Halbzeit 50 Punkte. Da haben wir Bayreuth sich selbst tatsächlich in einen Rausch spielen lassen. Man sieht, dass wir einer Mannschaft gegenüberstanden, die bereits länger zusammenspielt wirkt und bereits deutlich besser harmoniert. Ausschlaggebend für diese Niederlage war die Defensive in der zweiten Hälfte, das offensiv fürchterliche Zusammenspiel und eine ganz schlechte Ballbewegung. Wir sind nicht schnell genug nach vorn gekommen, haben nicht in unsere Systeme gefunden und den Ball immer ein, zwei Sekunden zu spät dahin gepasst, wo er hätte landen sollen. Im Endeffekt haben ein paar Jungs auf jeden Fall gekämpft. Das sieht man ja immer an der Rebound-Statistik. Wenn du 18 Offensiv-Rebounds holst ist es ein Zeichen dafür, dass du dich nicht aufgegeben und reingehängt hast. Dennoch muss man ganz klar sagen, dass unser Spiel am letzten Sonntag und heute ziemlich ernüchternd verlaufen ist, beide mit ähnlichen Problemen.“
Punkteverteilung: Hinton 16, Bank 11, Francis 9, Haukohl 8, Herrera 7, Radojicic 7, Falkenthal 5, Lodders 3, Moore 2, Schmitz