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Tabellenführerbesieger Science City gelingt sensationeller Erfolg gegen Rostock

Trotz personeller Ausfälle wichtiger Leistungsträger ist Science City Jena am 3. Advent gegen den ProA-Spitzenreiter der ROSTOCK SEAWOLVES eine sportliche Sensation gelungen. Die Thüringer bezwangen den Tabellenführer von der Ostsee nach einer kämpferisch geschlossenen wie leidenschaftlichen Vorstellung verdient mit 86:79, ließen sich auch von einem zwischenzeitlich hohen Rückstand im Auftaktviertel nicht aus dem Konzept bringen. Während die Thüringer nach den Ausfällen von Zamal Nixon (Schulterverletzung), Demarcus Holland (Schienbeinbruch), Kasey Hill (Trainingsrückstand) und Lorenz Bank (Quarantäne) mit dem sprichwörtlich letzten Aufgebot in das Duell starteten, drehte das Menz-Team die Partie im Verlauf der zweiten Hälfte mit starker Verteidigung und hoher Intensität. Mit am Ende nur zwei Ballverlusten über die gesamten 40 Minuten dürften Jenas Bundesliga-Riesen zudem einen historischen Bestwert aufgestellt haben. Nachdem das Auftaktviertel von den spiel- und offensivstarken Gäste geprägt wurde, speziell Behnam Yakhchali zunächst kaum zu stoppen war, legte der Tabellenführer aus Rostock beeindruckend vor und setzte sich in der 4. Minute bis auf 4:14 ab. Immer wieder war es der iranische Nationalspieler im Team der Bauermänner, der Jenas um Rhythmus bemühte Verteidigung in erster Linie aus der Distanz vor große Probleme stellte. Seine Dreier zum 6:19 (5.) und 14:27 (8.) ließen das Spiel in die erwarteten Richtung laufen, bevor sich beide Teams beim Stand von 16:29 in die erste Viertelpause verabschiedeten. Zu diesem Zeitpunkt hat Yakhchali bereits 16 Punkte erzielt, in Summe dieselbe Zahl wie das gesamte Team von Science City. Doch der dezimierte Kader aus Thüringen wehrte sich, ließ nicht abreißen und konservierte den Rückstand über weite Teile des zweiten Abschnitts. Zwar ließ ein Dreier des Ex-Jenaers Sid Marlon-Theis den Tabellenführer in der 17. Minute kurzzeitig wieder auf 31:43 enteilen, die Zeit bis zum Kabinengang gehörte dann jedoch ausnahmslos den Saalestädtern. Mit einem starken 7:0-Lauf verkürzte Science City den Vorsprung der Gäste auf einen Halbzeitstand von 38:43. Zu diesem Zeitpunkt waren Jenas Bundesliga-Riesen längst im Spiel, knüpften auch nach Rückkehr in die zweite Hälfte an ihre furiose Aufholjagd der letzten Minuten an. Vor allem Robin Lodders war in dieser Phase von der Rostocker Defense nur selten effektiv zu verteidigen. Mit sechs Punkten innerhalb von drei Minuten glich Jenas Center auf 44:44 aus und emotionalisierte seine Mitspieler auf beeindruckende Art und Weise nachzulegen. Nach einem erfolgreichen Distanzwurf von Kapitän Dennis Nawrocki (47:48), einem weiten Zweier durch Vuk Radojicic (49:50) gelang es Julius Wolf in der 25. Minute beim Stand von 51:50, für die erste Jenaer Führung zu sorgen. Eine anschließende Auszeit durch Seawolves-Coach Dirk Bauermann verpuffte unterdessen wirkungslos. Science City war es gelungen, die notwendigen Sandkörner in eine anfänglich stark laufende Rostocker Maschinerie zu streuen, um das Getriebe des Tabellenführer kräftig ins Stocken zu bringen. Zwar gelang es den Gästen kurz vor Ende des dritten Abschnitts noch einmal auf 62:62 auszugleichen, für den Rest des Spiels lief der Aufstiegsfavorit jedoch der Musik hinterher. Mit einem Dreier zum 65:62 - aus gut acht Metern - hatte Jenas Flügelspieler Julius Wolf den Gästen ganz offensichtlich genug mentalen Ballast mitgegeben, um das Duell endgültig in Richtung Heimsieg abbiegen zu lassen. Von der eigenen Leistungssteigerung beflügelt, startete Science City Jena in den Schlussabschnitt, widerstand bis zur Schlusssirene allen Versuchen der ROSTOCK SEAWOLVES, die bis zum Ende bestrebt waren, das Spiel doch noch einmal zu kippen. Ganz nebenbei lieferten die Saalestädter dabei den ein oder anderen Hingucker. So sorgten Jan Hebers mutiger Korb zum 74:69 (33.), Stephan Haukohls Dreier zum endgültig richtungsweisenden 80:69 (35.) aber vor allem auch der Top10-würdige Behind-the-Back-Assist von Julius Wolf auf Robin Lodders vor dem 84:71 für ausgelassene Stimmung auf der Bank von Science City. Frank Menz (Headcoach Science City Jena): „Wir haben heute einen fantastischen Sieg gegen Rostock geholt, der so nicht zu erwarten war. Rostock ist für mich die beste Mannschaft in der Liga. Sie haben bis auf die Niederlage am 1. Spieltag alle Spiele gewonnen, einen tollen Kader und einen sehr guten Trainer. Ich war mir dennoch relativ sicher, dass wir heute ein gutes Spiel machen werden, nachdem wir am letzten Sonntag noch sehr nervös waren. Wir haben in dieser Besetzung zur zweiten Hälfte gegen Trier schon ganz gut gespielt. Wenn man überlegt, dass wir ohne unseren kompletten Backcourt auflaufen mussten und nur mit unseren jungen deutschen Spielern auflaufen konnten, muss man ihnen ein großes Kompliment machen. Die Leistung von Vuk heute, acht Assist und nur ein Ballverlust, er hatte gegen Trier schon sieben Assists und nur einen Turnover. Das ist ein unglaubliches Verhältnis. Die Mannschaft hat von Anfang an selbst daran geglaubt, dass sie ein gutes Spiel machen kann, ohne das Wort 'Sieg' in den Mund zu nehmen. Umso schöner, dieses Spiel gewonnen zu haben. Aus diesem Sieg nehmen wir viel Selbstvertrauen mit.“  Robin Lodders (Topscorer Science City Jena): „Das war eine sehr starke Teamleistung gestern Nachmittag. Nach den verletzungsbedingten Ausfälle unserer Amerikaner sind wir als Mannschaft noch einmal enger zusammengerückt. So hat jeder einzelne Spieler seinen Teil zum Sieg gegen den Tabellenführer beigetragen. Ich denke, dass wir insbesondere in der Verteidigung, speziell in der zweite Halbzeit, eine Schippe drauflegen konnten. Da ist es uns mit zunehmender Spielzeit gelungen, die Rostocker zu schweren Würfen zu zwingen. Jetzt müssen wir daran arbeiten, konstanter zu spielen, um solche Leistungen auch über 40 Minuten abrufen zu können.“ Vuk Radojicic (Point Guard Science City Jena): „Wir haben stark als Team zusammengespielt, viel Herz auf dem Parkett gelassen und einen enorm wichtigen Sieg eingefahren. Nachdem wir in der ersten Halbzeit noch einige Probleme hatten sind wir zur zweiten Hälfte aggressiv raus gekommen. Wir haben den Ball gut bewegt, an beiden Enden des Spielfeldes die richtigen Entscheidungen getroffen und verdient gewonnen. Zu meiner eigenen Leistung bleibt zu sagen, dass ich schon gern ein paar mehr meiner Würfe getroffen hätte. Viel wichtiger war es jedoch, meine Mitspieler zu finden und ihnen möglichst offene Würfe geben zu können.“

 

Vollständiges Scouting

 

Re-Live auf Sportdeutschland TV Spielfilm: 1. Viertel 16:29 - 2. Viertel 38:43 - 3. Viertel 65:62 - 4. Viertel 86:79

 

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