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Tabellenführer eine Nummer zu groß - Science City Jena unterliegt Eisbären Bremerhaven

Mit einer 80:100-Heimniederlage gegen den ProA-Spitzenreiter Eisbären Bremerhaven startete Science City Jena am Donnerstagabend in die zweite englische Woche der Saison. Die Ostthüringer unterlagen dem Tabellenführer der BARMER 2. Basketball Bundesliga am Donnerstag vor 2248 Zuschauern in der Jenaer Sparkassen-Arena, fanden im Verlauf der zweiten Hälfte keinen Zugriff auf die Partie. Während die Gäste aus dem Norden mit zunehmend starken Quoten aus der Distanz (13/25, 52 %) und an der Freiwurflinie (29/35, 83%) glänzten, kippten die Nordseestädter eine Jenaer 46:45-Halbzeitführung nach dem Kabinengang zu ihren Gunsten. Am Ende leuchtete der erste Hunderter der Saison vom LED-Würfel der Arena, allerdings auf der falschen Seite. Während sich die beiden Vorjahres-Erstligisten im Verlauf des Startabschnitts einen munteren Schlagabtausch lieferten, zwei Freiwürfen des anfänglich für Bremerhaven dominierenden William Vorhees bis zum 20:20 egalisiert hatte, drehten die Basketball-Riesen aus Thüringen das Spiel bis zur ersten Viertelpause in ihre Richtung. Jenas One-Two-Punch Matt Vest und Brad Loesing war es, der die Saalestädtern mit 27:20 in Front brachte, bevor Anthony Canty für die Eisbären traf. Auch im zweiten Viertel bot Science City dem ProA-Spitzenreiter erfolgreich Paroli. Nach einem Freiwurf von Melvin Jostmann auf 44:35 (15.) enteilt, fingen sich die Gäste im weiteren Verlauf bis zur Halbzeitpause, schlugen zurück und verkürzten Jenas 46:37-Führung (17., Julius Wolf) mit einem intensiven Zwischenspurt bis auf 46:45. Maßgeblich an dieser Aufholjagd beteiligt war Bremerhavens wichtigster Stratege, Aufbauspieler Kasey Hill, der von den Saalestädtern nur selten zu kontrollieren war. Nachdem Center Oliver Mackeldanz Jenas Vorsprung zu Beginn der zweiten Hälfte kurzzeitig auf 48:45 ausbauen konnte, übernahm der Tabellenführer von der Nordsee langsam aber bestimmt die Kontrolle des Spiel. Eingeleitet durch einen Korbleger von Kasey Hill und von zwei Bremerhavener Distanzwürfen gefolgt, drehten die Eisbären das Duell in ihre Richtung (48:53), bevor Jenas Cheftrainer Frank Menz seinen Kader zur taktischen Auszeit rief (23.). Nachdem es den Thüringern zunächst noch gelang, sich statistisch in Schlagdistanz zu halten, die Partie bis zum 65:67 (28., Loesing) ergebnisoffen verlief, setzten die Norddeutschen zum richtungsweisenden Zwischenspurt an. Begünstigt durch das foulbedingt frühe Ausscheiden von Center Alex Herrera (29.) nutzten die Gäste ihre Chancen hochprozentig und enteilten bis zur 30. Minute auf 66:74. Im Schlussviertel präsentierten sich die spielstarken und konstant treffsicheren Eisbären dann endgültig als eine Nummer zu groß. Ausgerechnet Sid-Marlon Theis, in der Vorsaison noch das Jenaer Trikot tragend, leistete für die Eisbären mit seinen erfolgreichen Abschlüssen Schützenhilfe, um die Begegnung endgültig in Richtung des ProA-Spitzenreiters abknicken zu lassen. Sein Dreier zum 70:90 (35.) ließ den Vorsprung erstmalig auf eine 20-Punktedifferenz anwachsen, bevor der talentierteste Nachwuchs-Eisbär Vincent Friederici seiner Mannschaft den Auswärtshunderter bescherte. Michael Mai (Cheftrainer Eisbären Bremerhaven): „Wir hatten und haben viel Respekt vor der Arbeit von Coach Frank Menz, die er in Jena abliefert. Er hat schon zuvor in Braunschweig über Jahre einen großartigen Job geleistet. Du siehst, wie das Team spielt, wie sie jeden Fehler nutzen, davon profitieren und sich Vorteile erspielen. Uns ist es im Verlauf des Spiels gelungen, die Ballverluste zu minieren und kontinuierlich zurückzukommen. Wir haben den Ball zunehmend besser bewegt, sind aggressiv geblieben, haben das Tempo erhöht und in jedem Viertel konstant 20 oder mehr Punkte gemacht. Das waren sicher die Schlüsselaspekte für unseren heutigen Sieg. Wir wussten, dass wir uns auf ein kein Halbfeldspiel mit Science City einlassen dürfen. Jena hat uns herausgefordert und wir haben diese Challenge bei einem starken Team angenommen und erfolgreich beendet. Meine Jungs haben heute einen großartigen Job gemacht und ich bin stolz, wie sie sich präsentiert haben.“ Frank Menz (Cheftrainer Science City Jena): „Danke Michael für die freundlichen Worte und Gratulation zu einem sehr guten Spiel und einem verdienten Sieg. Wir wollen ein Team mit Spielern entwickeln, sie auf ein Niveau bringen, auf dem sie innerhalb dieser kurzen Zeit noch nicht angekommen sind. Insofern ist das Ergebnis heute keine ganz große Überraschung. Uns ist es gelungen in einigen Schlüsselstatistiken sehr gut dagegenzuhalten, jedoch eben nicht in allen. Michaels Team hat sehr diszipliniert gespielt, enorm gut getroffen, mit einer 50prozentigen Dreier- und 60prozentigen Zweierquote eine unglaubliche Leistung abgeliefert. In der eigenen Halle 100 Punkte zu bekommen ist natürlich viel zu viel. Zudem war Bremerhaven im Eins-zu-Eins nur schwer zu stoppen. Unser Team trifft bei den Freiwürfen hingegen nur knapp über 50 Prozent, hat in vielen Bereichen noch viel zu lernen. Wir werden auch weiterhin unsere Ziele verfolgen, wollen die Spieler besser machen und versuchen, die knappen Spiele zu gewinnen. Ich möchte noch einen Spieler hervorheben, der uns von Beginn an das Leben richtig schwergemacht hat. Kasey Hill hat neben 20 Punkten auch 13 Assists gegeben, sich dabei nur zwei Ballverluste erlaubt und ist der vielleicht beste Aufbauspieler der Liga. Ihn haben wir überhaupt nicht in den Griff bekommen. Das war schon Toplevel. Wir sind trotz der zwei deutlichen Heimniederlagen nach wie vor in einer guten Ausgangsposition, werden unseren Weg weiterverfolgen, brauchen Geduld und Spucke. Die habe ich und die werden wir alle aufbringen müssen, da man Spieler nicht in zwei Monaten besser macht, sondern es sich dabei um einen Prozess handelt, der Geduld und harte Arbeit erfordert. Punkteverteilung Science City Jena: Loesing 18 Punkte, Nawrocki 16, Mackeldanz 12, Heber 11, Wolf 9, Vest 4, Herrera 3, Jostmann 3, Ferner 2, Leon 2, Reyes-Napoles, Radojicic Punkteverteilung Eisbären Bremerhaven: Braun 21 (10 Reb.), Hill 20 (13 Ass.), Vorhees 20, Theis 16, Canty 14, Clay 4, Pölking 3, Fredericic 4, Breitlauch, Goodwin Spielfilm: 1. Viertel 27:22 – 2. Viertel 46:45 – 3. Viertel 66:74 – 4. Viertel 80:100

 

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