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Science City erzwingt mit Sieg über Leverkusen weiteres Endspiel um den Aufstieg

 

 

 

 

 

 

Der Jenaer Aufstiegstraum darf weiter gelebt werden. Die Bundesliga-Basketballer von Science City gewannen am Donnerstagabend gegen die BAYER Giants Leverkusen nach dramatischer Schlussphase mit 96:92 und bringen den Rheinländern ihre erste Playoff-Niederlage bei. Während Science City in der Tabelle der Playoff-Gruppe 1 nun mit den Rheinländern auf 8:2 Punkte gleichziehen konnte, entscheidet sich der weitere Playoff-Verlauf am Sonntagnachmittag. Science City gastiert am 02. Mai ab 16.00 Uhr in Rostock, die Riesen vom Rhein empfangen parallel zu Jenaer Partie an der Ostsee die Artland Dragons zum letzten Gruppenspiel. Sollten beide Teams ihre jeweiligen Begegnungen gewinnen, kommt es in der kommenden Woche zu einem Entscheidungsspiel in der Jenaer Sparkassen-Arena.

Die Ostthüringer präsentierten sich von Beginn an hochmotiviert, mussten gegen den formstarken Kader der Rheinländer jedoch die komplette Bandbreite ihrer Qualitäten abrufen, um sich schlussendlich verdient durchzusetzen. Unabhängig von den 18 Punkten durch Jenas Topscorer Julius Wolf überzeugten die Gastgeber mit einer mannschaftlich geschlossenen Leistung. Auf Seiten der Leverkusener ragten JJ Mann mit 24 und Sheldon Eberhardt mit 25 Punkten heraus.

Durch einen erfolgreichen Dreier von Andrew Smith mit 3:0 in das Duell gestartet, kippte der Zwischenstand in der 3.Minute kurzzeitig in Richtung Leverkusen. Um es vorwegzunehmen, das zwischenzeitliche 5:7 durch Giants-Center Marko Bacak blieb an diesem Abend die einzige Führung der Gäste. Science City konterte mit einem 11:0-Run auf 16:7 (5.), bevor Julius Wolf mit einem energischen Dunk zum 22:13 (8.) nachlegen konnte. Die zuletzt in Rostock einen 16-Punkte-Rückstand noch zum Sieg umwandelnden Giants blieben jedoch, speziell aus der Distanz, konstant gefährlich (4/6 Dreier im Startabschnitt) und verkürzten bis zur Viertelpause auf 24:18.

In einem ebenso intensiven wie umkämpften zweiten Abschnitt gelang es den Rheinländern zunächst durch Sheldon Eberhardt auf 26:23 (13.) zu verkürzen. Doch Science City konterte durch Stephan Haukohl, der vier Punkte in Folge erzielte und seinem Team beim Stand von 33:25 die nötige Stabilität gab. Nachdem die Hausherren in den nächsthöheren Gang geschaltet hatten, war es Marcus Tyus vorbehalten, mit einem Dreier zum 39:28 (16.) für Jenas ersten zweistelligen Vorsprung zu sorgen. Bis zur Halbzeitsirene gelang es dem Deutschen Rekordmeister jedoch einmal mehr zu verkürzen und sich mit dem Stand von 43:36 in die Kabine zu verabschieden.

Zu einem Spiegelbild des zweiten Abschnitts entwickelte sich das dritte Viertel nach der Rückkehr aus der Halbzeit. Schnell hatten die BAYER Giants den Vorsprung der Thüringer auf 48:44 (23., JJ Mann) gedrückt, bevor Kasey Hill nach einem schönen Handwechsel in der Luft auf 50:44 erhöhen und einen Jenaer 9:0-Lauf eröffnen könnte. Während die Rheinländer in dieser Phase sichtlich Probleme hatten, dem Tempo der Gastgeber zu folgen, konservierte Julius Wolf mit sieben Punkten den Vorsprung seines Teams bis zum 64:51 (27.). Doch wie schon im zweiten Abschnitt, gelang es anschließend aus dieses Mal den Gästen, bis zur Viertelpause zu verkürzen. Sheldon Eberhardt und JJ Mann, das treffsicherste Riesen-Duo an diesem Abend, entrundeten die Giants bis zur 30.Minute auf 68:60.

Längst hatte sich dieses Duell zum Spiel der Nerven entwickelt. Während die Nordrhein-Westfalen aufgrund ihres grandiosen Playoff-Runs und durch die Resultate der letzten Wochen bis zur sprichwörtlich letzten Sekunde gefährlich blieben, galt für Science City „verlieren strengstens verboten“. Die Thüringer schulterten diese Herausforderung eindrucksvoll, blieben auch in den kritischen Situationen mental äußerst stabil und verstanden es trotz ihrer auf der Kippe stehenden Saison Druck und Emotionalität zu matchen.

Situationen wie der Statement-Dunk von Robin Lodders (31., 72:63), Zamal Nixons Drive zum Korb (33., 74:65), Kasey Hills (79:69) und Dennis Nawrockis Dreier (35., 84:74) unterstreichen Jenas Fokus, der bis in die dramatische Schlussphase anhielt. Zwar kamen die nie aufgebenden Rheinländer auf den letzten Metern immer wieder gefährlich in Schlagdistanz, trafen mit Science City jedoch auf einen Kontrahenten, der am gestrigen Abend immer die passenden Antworten fand. Ob Wyatt Lohaus aus der Distanz (38., 88:85) oder Eddy Edigin nach schönem Alley Oop eines mustergültigen Anspiels von Haris Hujic (39., 90:87), Science City ließ sich nicht mehr fangen. Nachdem Haris Hujic 40.6 Sekunden vor Ultimo mit einem In-and-Out-Dreier scheiterte, genau so einen Wurf hatte er in Rostock noch verwandelt, legte Kasey Hill unter dem Korb hindurchtauchend 20.6 Sekunden vor dem Ende zum 92:87 ab. Haris Hujic versuchte an der Linie erneut zu kontern (92:89) bevor Dennis Nawrocki ebenfalls mit zwei erfolgreichen FTs (94:89) Jenas wichtigsten Sieg der Saison zementierte. Für den Schlusspunkt sorgte Robin Lodders 6.7 Sekunden vor der Sirenen, der mit seinen beiden letzten Freiwürfen zum 96:92-Endstand einem zwischendurch kassierten Leverkusener Dreier durch Hujic (94:92) lediglich statistischen Charakter zukommen ließ.

Nur ein einziger Ballverlust sowie die hundertprozentige Jenaer Freiwurfquote (6/6) über das gesamte Schlussviertel verteilt, untermauern eine konzentrierte Leistung der Saalestädter, die es nun auch am Sonntag ab 16.00 Uhr in Rostock abzurufen und fortzusetzen gilt, um die Chance auf ein Entscheidungsspiel zu wahren.

Frank Menz (Headcoach Science City Jena): „Ich glaube das war nicht nur für die Zuschauer ein tolles und spannendes Spiel. Das war ein ganz schwerer Sieg gegen einen starken Kontrahenten. Ich bin natürlich sehr zufrieden, da wir schon massiven Druck hatten, dieses Do-or-Die-Spiel gewinnen zu müssen. Das hat man auch bei einigen Spielern gemerkt. Unsere Wurfquoten waren schwach. Was nicht schwach war, war unser Glaube an den Sieg und der Wille dieses Duell gewinnen zu wollen. Wir haben unseren Fahrplan ganz gut umgesetzt. Wir wollten schnell spielen, Leverkusen nicht wie im Hinspiel mit wechselnden Verteidigungen in die Köpfe kommen lassen. Das ist uns heute sehr gut gelungen. Robin und Norense haben sehr gut gearbeitet. Wenn wir unsere offenen Würfe genutzt hätten, von denen unsere Schützen in Summe lediglich drei von 18 Schüssen verwandeln konnten, hat man gemerkt, wie hoch die Anspannung war. Deswegen bin ich sehr zufrieden, dass wir diesen Spiel trotzdem gewinnen konnten.“

Hansi Gnad (Headcoach BAYER Giants Leverkusen): „Glückwunsch an Jena.  Franks Team hat heute sicherlich verdient gewonnen. Am Ende war es sicher knapper, als sie es sich vorgestellt hatten. Bei uns lief es im ganzen Spiel nicht so, wie wir das aus dieser Saison gewohnt waren. Sicherlich durch unterschiedliche Faktoren bedingt. Jena hat uns einiges weggenommen, was wir umsetzen wollten. Ich bin trotzdem stolz auf meine Jungs. In Jena mit vier Punkten zu verlieren und bis zum Schluss die Chance auf den Sieg zu haben ist ok. Wir haben keinen Druck, wir können nicht aufsteigen, werden am Sonntag dennoch versuchen, die Partie gegen Artland zu gewinnen. Dann hätten wir eine 5:1-Bilanz nach dieser Playoff-Runde. Davon hätte ich nicht einmal nachts geträumt, sondern wäre schon mit einem 3:3 zufrieden gewesen. Die Jungs haben in den letzten beiden Wochen einen Riesen-Job gemacht. Was mit Jena und Rostock passiert, kann ich nicht kontrollieren und es ist ja auch nicht meine Baustelle. Ich muss jetzt gucken, dass sich unsere Jungs einigermaßen erholen und am Sonntag ein anständiges Spiel hinlegen können.“

Punkteverteilung Science City Jena: Wolf 18, Lodders 16 (10 Reb.), Hill 16, Odiase 10, Nixon 8, Haukohl 8, Tyus 7, Nawrocki 5, Holland 3, Smith 3, Jostmann 2 – Radojicic (DNP)

Spielfilm: 1.Viertel 24:18 - 2.Viertel 43:36 - 3.Viertel 68:60 - 4.Viertel 96:92 

Vollständiges Scouting

Das Spiel im Re-Live auf Sportdeutschland TV

 

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