Riesen-Herausforderung Leverkusen: Science City empfängt den Playoff-Tabellenführer
Mit einem Heimspiel gegen die BAYER Giants Leverkusen wird Science City Jena am 29. April 2021 um 18.00 Uhr den vorletzten Spieltag seiner Playoff-Gruppe eröffnen. Die Thüringer empfangen mit den Riesen vom Rhein nicht nur den einzigen, derzeit noch ungeschlagenen Finalrunden-Teilnehmer aller acht Mannschaften, sondern gleichermaßen ihren direkten Kontrahenten im Kampf um den Gruppensieg. Während es sich die Giants nach bislang atemberaubenden Playoffs mit vier Siegen auf dem 1.Platz der Jenaer Endrunden-Gruppe gemütlich gemacht haben, zuletzt am Montagabend an der Ostsee die vorab favorisierten Rostocker mit einem überaus dramatischen 96:83-Overtime-Sieg aller Aufstiegsträume beraubten, endeten an diesem 4. Spieltag der ProA-Playoffs zunächst sämtliche Gedankenspiele eines Dreiervergleichs.
Die Ausgangslage ist klar. Science City muss beide noch offenen Begegnungen - am Donnerstag gegen Leverkusen sowie am Sonntag in Rostock - gewinnen, um die heimstarken Rheinländer (einen Sieg ihres Heimspiels gegen die Artland Dragons am 02.05.2021 einkalkuliert) in eine Game 7, ein Entscheidungsspiel, zu zwingen. Wollen sich Jenas Basketballer ihre Chance erhalten, auch weiterhin in Richtung easyCredit BBL schielen zu dürfen, sind die Saalestädter gegen den Deutschen Rekordmeister zum Siegen verdammt.
Der mit Spannung erwartete Showdown zwischen den Teams von Ex-Bundestrainer Frank Menz und dem 181-fachen Nationalspieler Hansi Gnad dürfte mit Sicherheit nicht nur Fans beider Mannschaften sondern bundesweit in seinen Bann ziehen. Sportdeutschland TV überträgt diese Partie wie gewohnt live und wird sich zirka 25 Minuten vor dem Tip Off aus der Sparkassen-Arena melden. Eingerahmt von einer ausführlichen Vorberichterstattung, sowie der Pressekonferenz mit beiden Trainern nach dem Spiel, dürfte einem gleichermaßen brisanten wie interessanten Basketball-Abend nicht viel im Weg stehen.
Hier geht es direkt zur Live-Übertragung am Donnerstag ab 17.35 Uhr.
Bereits drei direkte Duelle haben beide Kontrahenten in den zurückliegenden Wochen und Monaten gegeneinander absolviert. Während es Science City als einzigem ProA-Team vergönnt war, einen Hauptrunden-Sieg im „Leverkusener Pentagon“ Ostermann-Arena zu feiern (08.11.2020, 72:65) und auch das Rückspiel an der Saale zu Gunsten der Thüringer (31.01.2021, 104:99) endete, folgte am 20.04.2021 die bittere Pille der ersten Jenaer Playoff-Niederlage seit dem 12.04.2015 in Gotha. Mit einem überaus variabel wechselnden Verteidigungsverhalten sowie einer ganzen Reihe individuell gefährlicher Riesen war es den Giants an besagtem Abend gelungen, Science City (kurioserweise erstmalig seit dem 20.04.2008, 84:57) mit 99:84 zu bezwingen.
Während Ausnahmeflügelspieler JJ Mann weniger aufgrund seiner 21 Punkte als Topscorer, sondern vielmehr als Glue Guy und Impulsgeber eines homogenen Kaders glänzen konnte, besorgten seine Mitspieler den Rest. Wyatt Lohaus (11 Pkt.), Grant Dressler (13) und Sheldon Eberhardt (18) warfen sich die Hände wund und was nicht durch den Jenaer Ring passte, wurde von 2.16m-Hüne Dennis Heinzmann (15 Pkt., 10 Reb., 3 Blk.) passend gemacht. Dirigiert und in Szene gesetzt durch Haris Hujic (13 PpG, 7.8 ApG, 1.3 SpG in den Playoffs) erspielten sich die Leverkusener einen Playoff-Flow, der bis zum heutigen Tag anhält und den es aus Jenaer Sicht am Donnerstagabend zu brechen gilt.
Nachdem die Thüringer vor exakt einer Woche keine Mittel fanden, die damaligen Hausherren ernsthaft zu gefährden, inzwischen zwei weitere Begegnungen absolviert wurden, könnte sich das Jenaer Heimspiel neben physische Reserven primär über mentale Frische entscheiden. Fest steht, dass der Ausgang dieses „Du-or-Die-Duells“ in einer Thüringer Abwandlung des ursprünglichen „Do or Die“ zu einem überwiegenden Teil von den Köpfen der Akteure abhängen wird. Schließlich wusste schon NCAA-Trainer-Legende und Ex-Indiana-Hoosiers-Coach Bobby Knight: „Mental toughness is to physical as four is to one".