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Medipolis SC Jena zu Gast in Karlsruhe: Das Rückspiel des Double-Overtime-Krimis

 

 

 

 

 

 

Es war der 13. November 2021, als sich Medipolis SC Jena mit den PS Karlsruhe Lions im Hinrunden-Duell gegenüberstanden und die Thüringer nach ihrer 53:34-Halbzeitführung einem souveränen Heimsieg entgegensahen. Dass die Partie im Verlauf der zweiten Hälfte noch einmal kräftig Fahrt aufnahm, fast kippte und erst nach doppelter Overtime ihr Ende fand, brachte diesem Schlagabtausch das Siegel „längstes Bundesligaspiel der Arena-Historie“ ein. Nach effektiven 50 Spielminuten rangen die Jenaer schlussendlich den Gast aus Baden-Württemberg nieder und gewannen mit 113:109. Am Samstagabend kommt es ab 19.30 Uhr nun zum Rückrunden-Duell beider Teams. Ob sich dieser Schlagabtausch zu einem ähnlichen Drama entwickelt, ist im Vorfeld nicht vorhersehbar. Fest steht jedoch jetzt schon, es wird für für die Thüringer kein einfacher Gang in der Lina-Radke-Halle.

Wie gewohnt haben Jenas Basketballfans auch am 22. Januar die Gelegenheit, dieses Duell live auf Sportdeutschland TV zu verfolgen. Der Liga-Partner aus Unterföhring meldet sich unmittelbar vor der Partie aus Baden.

Zum Livestream auf Sportdeutschland TV

Entgegen des zuletzt prallgefüllten Spielplans der ersten Januarwochen hatte das Team etwas mehr Zeit, um sich auf die Lions vorzubereiten. An der Schwere der Aufgabe ändert aber auch die verhältnismäßig komfortable Dauer von vier Tagen freilich nichts.

„Karlsruhe ist ein Stück weit Bremerhaven, ein Stück weit Paderborn und doch irgendwie anders. Der Spielstil ist sicher ähnlich aber nicht identisch. Sie haben ein gutes Tempo, viele individuelle Scorer, sind sehr auf ihre Guards fokussiert, die in Summe auf mehr als 35 Punkte kommen und über zehn Assists verteilen. In Summe sind es allein 55 von 80 Punkten, die aus der Produktivität ihrer Point Guards resultieren. Das bedeutet natürlich nicht, dass andere Spieler wie Ferdinand Zylka oder Maurice Pluskota zu vernachlässigen wären. Schließlich haben wir deren Stärken ja auch schon im Hinspiel erfahren müssen. Das wird unsere Challenge sein, defensiv dagegenzuhalten.,“ blickt Jenas Trainer auf den nächsten Gegner. „Neben unseren Langzeitausfällen wird Clint glücklicherweise nur noch zwei Spiele fehlen. Auch wenn die Integration von DaVonté gut läuft und er im letzten Heimsieg gegen Itzehoe seine offensiven Skills unter Beweis stellen konnte, ist sie nach drei, vier gemeinsamen Trainingseinheiten noch lange nicht abgeschlossen. Das wird noch ein paar Spiele und Wochen benötigen, bis er tatsächlich im Team angekommen ist,“ so Domenik Reinboth hinsichtlich des zuletzt nachverpflichteten US-Amerikaners.

Ungeachtet dieses noch laufenden Prozesses ruhen nicht zuletzt aufgrund seiner starken Performance im Jenaer 101:74-Sieg gegen Itzehoe viele Hoffnungen auf dem 28-Jährigen, der in lediglich 15 Minuten und nur einer Fahrkarte stolze 22 Punkte erzielen konnte. Am Ende wird jedoch das gesamte Jenaer Team intensiv beißen müssen, speziell auch am defensiven Ende des Parketts. Schließlich wartet mit Stanley Whittaker der momentane Topscorer der gesamten ProA auf die Jenaer Verteidigungsreihe. Der 27-jährige Transatlantik-Import erzielt pro Partie aktuell 22.3 Punkte, vergisst trotz seiner Hauptbeschäftigung aber auch seine Kollegen nicht, die er im Schnitt mit 6.8 Assists füttert. Gemeinsam mit dem seit November 2021 für Karlsruhe auflaufenden TreVion Crews (14.9 PpG, 4.2 ApG) bildet Whittaker ein brandgefährliches Duo, dass kurz vor dem Jahreswechsel sogar Tabellenführer Rostock schlagen konnte.

Rückblickend auf die letzten Wochen scheinen sich die Lions zu echten Crunchtime-Experten entwickelt zu haben. Seit dem 26.12. 2021 genügten den Badenern lediglich 14 Punkte Differenz, um vier Siege gegen Rostock (87:86), bei den Artland Dragons (88:84), gegen Itzehoe (89:85) und Hagen (93:88) einzutüten. Lediglich die 74:76-Niederlage am letzten Samstag bei den Kirchheim Knights scheint nicht so recht ins Bild zu passen. Allerdings hatte Karlsruhe auch in diesem Spiel den letzten Wurf zum Sieg, den Zylka 1.2 Sekunden vor der Sirene unter Bedrängnis vergab. Gewohnheitsgemäß blüht auch Center Maurice Pluskota in schöner Regelmäßigkeit auf, sobald es gegen die Saalestädter geht. Der 29-jährige Kapitän des Teams von Trainer Aleksandar Scepanovic kommt im Schnitt bislang zwar nur auf 9.1 Punkte pro Partie, gehörte in den Vorjahren sowie im Hinspiel (28 Pkt.) jedoch einmal mehr zu den dicksten Steinen im Jenaer Schuh.

Da es sich bei den PS (Post Südstadt) Karlsruhe Lions nicht um einen rechtsverbindlichen Nachfolger der BG Karlsruhe (16.06.2021 Eröffnung des Insolvenzverfahrens) handelt, ließt sich die bisherige Bilanz direkter Vergleich beider Clubs noch recht überschaubar. Nach vier Duellen können Jenas Bundesliga-Riesen auf eine noch makellose 4:0-Bilanz blicken und auch das Korbverhältnis spricht in Summe mit 356:317 für die Thüringer.

 

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