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Medipolis SC Jena klettert nach dramatischen Sieg in Trier zurück an die Tabellenspitze

 

 

 

 

 

 

Nach einem bis in die Schlussphase hart umkämpften und erst in den letzten 60 Sekunden feststehenden 83:75-Sieg kehren die Bundesliga-Riesen von Medipolis SC Jena mit der ProA-Tabellenführung vom Gipfeltreffen aus Trier zurück. Das Team von Cheftrainer Domenik Reinboth fügte dem bisher noch ungeschlagenen Spitzenreiter vor knapp 2000 Zuschauern in der Arena Trier die erste Saisonniederlage zu und überholt die Rheinland-Pfälzer in der Tabelle der BARMER 2 Basketball Bundesliga.

Während die Thüringer auf Jonathan Kazadi und Lorenz Bank verzichten mussten, die aufgrund muskulärer Probleme fehlten, kompensierte Jenas Kader die Ausfälle mit einer gleichermaßen kampfstarken wie geschlossenen Mannschaftsleistung aus der Julius Wolf und Alex Herrera statistisch leicht herausstachen.

Domenik Reinboth (Headcoach Jena): „Das war ein enorm intensives Spiel für alle Beteiligten, sowohl die Zuschauer, als auch für die Coaches und Spieler. Ich glaube, dass beide Teams besser Basketball spielen können. Dafür haben heute Abend Kampf und Emotionen gestimmt. Für uns war es nach der Niederlage gegen Bremerhaven wichtig, genau diesen Kampfgeist zu zeigen, vor allem auch in einem Auswärtsspiel gegen so ein starkes Team wie Trier. Deswegen bin ich unglaublich stolz auf die Jungs und die Vorstellung heute Abend. Obwohl wir, speziell in der erste Hälfte, nicht wirklich gut gespielt haben, sind wir mit einer Führung in die Halbzeitpause gegangen. In der zweiten Hälfte hat meine Mannschaft, wenn der Gegner wieder herangekommen ist, immer eine passende Antwort gefunden, sehr oft über die Geschlossenheit als Team.“

Julius Wolf (Kapitän Jena): „Es war ein extrem wichtiger und hart erkämpfter Erfolg des gesamten Teams. Jeder einzelne unserer Jungs hat viel Energie und Intensität ins Spiel gebracht. Moritz hat extrem wichtige Offensiv-Rebounds geholt, Rafa kam rein und hat enorm physisch gegen die Trierer Bigs dagegengehalten, Alex hat neben seinen Dunks vor allem mit seinen wichtigen Freiwürfen geholfen. Am Ende ist unsere Mannschaft cool geblieben und hat sich dieses Resultat durch die Leistung aller Spieler verdient. Es war ein geiler und wichtiger Sieg on the Road, auf den wir für die nächsten Spiele aufbauen können.“

Alex Herrera (Center Jena): „Das war ein großer und wichtiger Auswärtssieg. Wir haben als Team über das gesamte Spiele viel Mut und Entschlossenheit bewiesen. Jeder einzelne unserer Jungs hat seinen Teil zu diesem Erfolg beigetragen und auch unabhängig von Statistiken alles dafür getan, was notwendig war, um dieses Duell zu gewinnen. Trotz dieses Sieges gibt es jedoch auch weiterhin noch genügend Dinge, die wir bis zum nächsten Spiel verbessern müssen und an denen wir arbeiten können.“

Zum Spiel: Nachdem die Gastgeber zunächst den bessere Start erwischten und Jenas frühe 4:0-Führung bis zur 5. Minute auf 7:13 gedreht hatten, konnten die Saalestädter unmittelbar vor dem Ende des ersten Abschnitts wieder auf 17:19 verkürzen. Bei noch 5.8 Sekunden Restspielzeit bis zur Sirene unterlief den Thüringern jedoch ein in dieser Phase schmerzhafter Ballverlust, welchen die Gladiators mit ein 4-Punktspiel (3er plus Freiwurf) durch Triers starken Point Guard Garai Zeeb zum erneuten Ausbau ihres Vorsprungs auf 17:25 eiskalt bestraften.

Obwohl die Gladiators auch nach dem Auftakt ins zweite Viertel einen durchaus gefestigten Eindruck vermittelten und sich durch Brody Clarke zwischenzeitlich bis auf 20:29 absetzen konnten, kippte die Partie noch vor der Halbzeitpause. Ein von Nachwuchs-Center Rafael Alberton als Goaltending gewerteter Korbleger zum 22:29 (13.) eröffnete Jenas Aufholjagd. Bis zur 17. Minute gelang es Medipolis SC Jena im kollektiven Verbund, den Vorsprung der Hausherren auf 38:39 zu schrumpfen. Triers Cheftrainer Marco van den Berg zog 112 Sekunden vor dem Kabinengang die taktische Notbremse einer Auszeit, welche bis zur Jenaer 41:39-Halbzeitführung jedoch nur semioptimal griff. Veteran Brandon Thomas hatte das Reinboth-Team 8.7 Sekunden vor der Sirene per Dunk in Front gebracht und so gingen die Thüringer ungeachtet ihrer bis dato elf Ballverluste und einer deutlichen Trierer Überlegenheit am offensiven Brett (3:10) mit diesem hauchdünnen Vorsprung die Kabine.

Während sich auch nach der Pause ein umkämpftes Kopf-an-Kopf-Rennen abzeichnete und beide Kontrahenten trotz zunächst zahlreicher Führungswechsel nichts von ihrer Intensität einbüßten, pendelte die Partie weiterhin in beide Richtungen. Zurückblickend kann eine Auszeit von Domenik Reinboth (24.) durchaus als Wegbereiter des Jenaer Auswärtssieges betrachtet werden. Schließlich sorgte im Anschluss ein kurzer aber wichtiger 8:0-Run der Jenaer für das vielzitierte Momentum. Medipolis SC Jena hatte in dieser Phase einen 45:46-Rückstand auf 53:46 gedreht und konservierte diese Differenz fast punktgenau bis zur finalen Viertelpause – 59:53.

Doch die Gladiatoren waren noch längst nicht geschlagen und warfen bis zur endgültigen Entscheidung abermals sämtliche Qualitäten auf das Parkett ihrer Arena. Nachdem das Duell ab der 33. Minute bei einer Jenaer 65:60-Führung noch einmal kräftig an Dramatik aufnahm, die Rheinland-Pfälzer Punkt um Punkt verkürzten, entwickelte sich die verbleibende Spielzeit zu einer echten Nagelprobe. Zwar versuchten die Thüringer auf den letzten Metern dieses Spiels ihren Vorsprung mit aller Macht zu verteidigen, mussten jedoch 183 Sekunden vor Ultimo den durch Daniel Monteroso erzielten 70:70-Ausgleich schlucken. Letztmalig bat Jenas Headcoach anschließend zum Timeout, um die Reihen und Emotionen seiner Spieler zu ordnen. Eiskalt zeigte sich in der Folge Center Alex Herrera, der mit zwei erfolgreichen Freiwürfen erneut auf 72:70 vorlegen konnte. In der anschließenden Verteidigungssequenz schlief jedoch die Defensivabteilung der Gäste, als sie den sonst an diesem Abend gut kontrollierten Radoslav Pekovic mutterseelenallein unter dem Korb vergessen hatten. Der 2,15m große Serbe prügelte den Ball 159 Sekunden vor dem Ende humorlos zum erneuten 72:72-Ausgleich durch den Jenaer Ring und sorgte für ein deutlichen Anstieg der Dezibel-Skala unter den Trierer Fans.

Für den passenden Konter sorgte im direkten Gegenzug Mannschaftskapitän Julius Wolf, der sein Team wieder mit 74:72 in Front bringen konnte. Doch die Schlüsselmomente sollten erst im Anschluss folgen. Nach zwei vergebenen Offensiv-Aktionen durch Alex Herrera - mit viel Kontakt - und Thomas Grün - mit wenig Fortune - landete der Ball 62 Sekunden vor der Sirene in den Händen von Julius Wolf. Jenas Kapitän setzte an, ging hoch, warf und traf die Moselstädter mitten ins Herz. Nachdem er die Arena mit seinem Crowd-Pleaser-Dreier zum 77:72 fast kollektiv verstummen ließ, sorgte Moritz Plescher mit seinem mindestens spektakulären Block an Jonas Grof beim Versuch eines Dreiers für den endgültigen Neckbreaker. Alle verbleibenden Aktionen hatte dann nur noch statistischen Charakter.

Punkteverteilung Medipolis SC Jena: Wolf 19, Herrera 16, Thomas 13, Simmons 10, Plescher 7, Haukohl 6, Radojicic 4, Brauner 3, Alberton 3, Chapman 2

Spielfilm: 1. Viertel 25:17 – 2. Viertel 39:41 – 3. Viertel 53:59 – 4. Viertel 75:83

Der komplette Boxscore

Das Spiel im Re-Live auf Sportdeutschland TV

Statements folgen...

 

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