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Medipolis SC Jena feiert gegen Bochum historischen 121:83-Heimsieg

 

 

 

 

 

 

Die Zweitliga-Riesen von Medipolis SC Jena verabschieden sich mit dem historisch punktereichsten Sieg seit dem Bestehen der Sparkassen-Arena aus ihrer regulären Heimspiel-Saison. Das Team von Trainer Domenik Reinboth bezwang die VfL SparkassenStars Bochum am Samstagabend vor 1138 Besuchern mit 121:83 und wartet nun gleichermaßen auf seinen Viertelfinalgegner sowie den endgültigen Termin des Playoff-Starts. Aufgrund einer Corona-bedingten Spielabsage des Duells zwischen Tabellenführer Rostock und Playoff-Kandidat Karlsruhe kann es noch zu Verschiebungen kommen, die für die endgültige Reihenfolge der Hauptrunden-Abschlusstabelle maßgeblichen Einfluss hat.

Während Jenas aktuell angeschlagener Kapitän Julius Wolf vor den Playoffs präventiv aussetzte, führte Clint Chapman sechs Jenaer Akteure mit zweistelligen Punktwerten an. Alle Thüringer konnten sich am Ende erfolgreich in die Statistik eintragen und für den Viertelfinal-Auftakt warm spielen. Speziell die 35 Assists des kompletten Kaders unterstreichen eine von Beginn bis zur Schlusssirene geschlossene Mannschaftsleistung.

Obwohl die Gäste aus Nordrhein-Westfalen zunächst den besseren Start erwischten und sich nach einem 4-Punktspiel von Bochums Flügelspieler Dominic Green früh auf 2:8 (2.) abgesetzt hatten, zeigten sich die Hausherren wenig beeindruckt. Beantwortet durch fünf Punkte von Stephan Haukohl sowie Alex Herrera an der Freiwurflinie, drehte Medipolis SC Jena die Partie auf 9:8 (4.). Bis zum zwischenzeitlichen 19:16 (8., Hicks) mit verhältnismäßig knappen Zwischenständen durch die anschließenden Minuten navigierend, traten die Saalestädter bis zur Viertelpause dann erstmalig das Gaspedal bis zum Anschlag. Die Folge, ein komfortabler Jenaer 30:18-Vorsprung, hatte nach Beginn des zweiten Abschnitts nur kurz Bestand. Zu spielfreudig, zu treffsicher und zu dominant präsentierten sich die Thüringer gegen den vom Beifahrersitz auf die Rückbank rutschen Revierclub. Während die Jenaer in erster Linie von ihrer traumwandlerisch sicheren Quote aus der Distanz profitierten, fand Bochum offensiv zunehmend seltener statt. Nach einem Dreier von Nico Brauner bis zur 15. Minute bereits auf 52:30 enteilt, schien die Entscheidung bereits zum Kabinengang gefallen. Ein schöner Assist von Clint Chapman auf Moritz Plescher zum 66:40 besiegelte 7.5 Sekunden vor der Halbzeit fast den Pausenstand, bevor Tony Hicks, Bochums bester Akteur des Abends, einen Wimpernschlag vor der Sirene noch auf 66:42 verkürzte.

Längst lief das Spiel von Medipolis SC Jena im Gala-Modus. Mit einer weiterhin fast unanständigen Dreierquote sowie der deutlichen Führung im Rücken, legten die Gastgeber Punkt um Punkt nach und glänzten zwischendurch ebenso mit schönen Kombinationen, wie einem hoffentlich absichtlichen No Look Pass von DaVonte Lacy auf Brandon Thomas zum 79:54 (25.). Nachdem der US-Amerikaner mit der Trikotnummer 1 Jenas Vorsprung 48 Sekunden vor der letzten Viertelpause auf 88:58 katapultiert hatte, Alex Herrera und Moritz Plescher auf 92:58 erhöhten, ging es im Schlussviertel nur noch um die Höhe des Sieges. Auch in den letzten zehn Minuten wuchs die Führung fast proportional zur Spielzeit und nachdem Moritz Plescher bei einem Fast-4-Punktspiel die Möglichkeit zum Hunderter noch liegengelassen hatte, sorgte DaVonte Lacy in der 32. Minute für das 101:61. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war klar, dass die Chance auf einen historischen Arena-Highscore bestand und während der Ball in der restlichen Spielzeit auch weiterhin konstant durch die VfL-Reuse rauschte, übernahm Clint Chapman noch einmal die Rolle des Hauptprotagonisten. Innerhalb seiner Zwei-Minuten-Eskalation schraubte der Bigman den Zwischenstand mit zwei Dunks sowie einem Dreier übers Brett auf 111:72 (38.). Der finale Korb dieses geschichtsträchtigen Abends war unterdessen Vuk Radojicic vorbehalten, der zehn Sekunden vor dem Ende einen eher in der NBA zu verortenden 121:83-Endstand auf dem LED-Würfel leuchten ließ.

Ungeachtet des offensiv geprägten Sieges gegen Bochum und des Resultats am Montag im Nachholspiel bei RASTA Vechta (11.04.2022, 19.30 Uhr im RASTA Dome) gilt es für Medipolis SC Jena, weiterhin Rhythmus aufzunehmen und diesen für die Playoffs zu konservieren, bevor der Gegner und die Termine endgültig feststehen. 

Felix Banobre (Headcoach VfL SparkassenStars Bochum): „Zunächst möchte ich Jena zum Sieg und der Qualifikation für die Playoffs gratulieren. Sie verfügen über ein starkes Team mit viel Potenzial. Nach ihren beiden letzten Niederlagen wussten wir, dass es für uns heute hier sehr schwer werden wird. Mit der Qualität, dem Talent und der Tiefe des Kaders darf man sich gegen diese Mannschaft keine Fehler leisten. Obwohl es uns zu Beginn gelungen war, Jena defensiv zu überraschen, fanden sie, bedingt auch durch ihre erfolgreichen Dreier schnell zu ihrem Rhythmus. Es gab sicher zwischendurch ein paar gute Phasen von uns, aber nach dem ersten Viertel lief das Spiel letztendlich in die Jenaer Richtung. Viel Erfolg in den nächsten Wochen“

Domenik Reinboth (Headcoach Medipolis SC Jena): „Ich glaube, dass dieser Sieg für uns heute so ein kleiner Befreiungsschlag gewesen ist. Am Ende war es eine tolle Mannschaftsleistung. Wir haben gut verteidigt, jeder Spieler hat gescored und am Ende kommen wir auf 35 Assists. Es war ein kleines Basketball-Fest aus dem wir auch für unsere Fans den Vibe für die Playoffs mitnehmen wollen. Bei Julius haben wir im Vorfeld abgewogen, ob sein Einsatz Sinn macht. Er fühlt sich noch nicht bei 100 Prozent. Dafür haben wir genug Jungs, die spielen können, wollen und heute auch gezeigt haben, dass sie ihre Spielzeit nutzen.“

Clint Chapman (Topscorer Medipolis SC Jena): „Zunächst vielen Dank an unsere Fans. Es ist großartig, ein Gefühl dafür zu bekommen, wie sich unsere heimische Atmosphäre in Richtung Playoffs entwickelt. Heute Abend war ein wichtiger Schritt für die Vorbereitung auf diese Phase. Vor allem in der Offensive haben wir unser wahres Potenzial gezeigt. Die 35 Assists sind meiner Meinung nach am beeindruckendsten, weil wir sehen konnten was passiert, wenn wir den Ball effektiv teilen. Unsere Energie und unser Einsatz in der Verteidigung und beim Rebounding werden den Unterschied für uns in den Playoffs ausmachen. Mit diesem Spiel haben wir unter Beweis gestellt, was möglich ist, wenn wir zusammenarbeiten. Jetzt werden wir nach Vechta aufbrechen, bekommen am Montag die nächste Chance, um uns zu verbessern, bevor die Playoffs starten.“

 

Punkteverteilung Medipolis SC Jena: Chapman 25, Plescher 15, Thomas 14, Herrera 14, Lacy 11, Haukohl 10, Brauner 9, Radojicic 9, Simmons 7, Bank 5, Alberton 2

Spielfilm: 1. Viertel 30:18 – 2. Viertel 66:42 – 3. Viertel 92:58 – 4. Viertel 121:83

kompletter Boxscore

Das Spiel im Re-Live auf Sportdeutschland TV

 

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