Skip to main content

Erstligist Würzburg dreht Testspiel bei Medipolis SC Jena in den Schlussminuten

 

 

 

 

 

 

Ein Vorbereitungsspiel mit zwei unterschiedlichen Halbzeiten erlebten 450 stimmungsvoll mitgehende Zuschauer am Samstagabend zwischen Medipolis SC Jena und s.Oliver Würzburg in der Sparkassen-Arena. Im ersten Heimspiel mit anteilig anwesenden Fans und Zuschauern seit 538 Tagen präsentierte sich der personell weiterhin gehandicapte Zweitligist gegen einen Kontrahenten der easyCredit BBL trotz einiger Defizite in der Verteidigung kämpferisch und motiviert. Obwohl die Mainfranken das Duell in den Schlussminuten zu ihren Gunsten entscheiden konnten und mit einem 87:94-Sieg vom Parkett gingen, zeigten die Gastgeber durchaus erfrischende Ansätze, die Jenas Basketball-Fans optimistisch in Richtung Saisonauftakt blicken lassen können.

Die Thüringer, die in diesem Spiel erneut auf ihren Kapitän Julius Wolf (Gehirnerschütterung), Center Clint Chapman sowie Point Guard Vuk Radojicic (beide Sprunggelenkverletzung) verzichten mussten, benötigten im Startviertel zunächst einige Minuten Anlaufzeit, um in der Partie anzukommen. Das BBL-Team von Cheftrainer Denis Wucherer hingegen nutzte diese frühe Phase, um sich schnell auf 0:12 (2.) abzusetzen, bevor Stephan Haukohl mit zwei Distanzwürfen auf 6:12 (4.) verkürzte. Fortan entwickelte sich eine Begegnung, in der die Mainfranken ihre Führung konservierten, mit Center Nicolas Carvacho – 17 Punkte in der ersten Hälfte – über den dominantesten Akteur in ihren Reihen verfügten, um einen 22:31-Vorsprung nach dem 1. Viertel (22:31) bis zum 42:50-Halbzeitstand zu verteidigen.

Während der dritte Spielabschnitt in den zurückliegenden Jahren als das Jenaer Problemviertel galt, war im gestrigen Vorbereitungsspiel davon nicht viel zu erkennen. Vielmehr präsentierte sich Medipolis SC Jena nach dem Start in die zweite Hälfte kämpferisch-giftig und äußerst motiviert, den Vorsprung der Gäste möglichst schnell einzudampfen. Angeführt von Nico Brauner, der das Duell nach einem erfolgreichen Dreier von Brandon Thomas zum 49:54 (23.) mit sieben aufeinanderfolgenden Punkten (24., zwei 3PT, ein FT) erstmalig zu Gunsten der Saalestädter drehte, gelang es der Mannschaft von Domenik Reinboth ihre Führung auszubauen. Zwar egalisierte Würzburgs Center Nicolas Carvacho per Dunk zum 63:63-Ausgleich (27.) noch einmal den Score, die verbleibenden Minuten standen dann jedoch ganz im Zeichen der Jenaer. Speziell Jenas Point Guard Ray Simmons mit zwei Distanzwürfen und Nico Brauner mit einem Dreier waren maßgeblich daran beteiligt, dass die Thüringer vor dem Gang ins Schlussviertel mit 73:63 in Front lagen. Zu allem Überfluss verletzte sich Nicolas Carvacho in der 30.Minute und konnte das Duell noch noch von der Bank verfolgen.

Eine exemplarische Szene für das kämpferisch starke Spiel der Thüringer ereignete sich gleich zu Beginn der letzten zehn Minuten. Nach eine Ballverlust von Nico Brauner in Jenas Offense giftete der gebürtigen Wiesbadener zurück, stealte seinen Gegenspieler auf Höhe der Mittellinie und erhöhte via Layup auf 75:63. Doch die keinesfalls aufsteckenden Gäste konterten, unterbrochen von einer Jenaer Auszeit, zunächst auf 75:71, bevor Stephan Haukohl mit einem Dreier zum 78:71 (33.) antwortete. Nach den vorerst letzten Punkten von Medipolis SC Jena durch Nico Brauner zum 82:77 (34.) standen die nächsten Minuten ausnahmslos im Zeichen der Gäste. Nachdem die Mainfranken zunächst auf 82:82 ausgleichen konnten, komplettierte Center Filip Stanic in der 38.Minute einen energischen Würzburger 15:0-Lauf, der die Partie beim Score von 82:92 entschied.

 

„Ich denke, dass wir heute zwei unterschiedliche Gesichter gezeigt haben. Am Anfang waren wir ein wenig nervös, sind nur schwer in das Spiel reingekommen. Nachdem wir erstmalig wieder vor Fans auflaufen konnten und Würzburg stark in die Begegnung gestartet ist, haben wir geraume Zeit gebraucht um unseren Rhythmus zu finden. Ab dem zweiten Viertel haben wir uns Stück für Stück ins Spiel reingearbeitet, im dritten Viertel bis jetzt unseren besten Basketball gespielt und genau das umgesetzt, was wir machen wollten und wollen,“ bilanzierte Jenas Headcoach Domenik Reinboth nach der Partie. „Zu Beginn der zweiten Hälfte haben wir auf einem sehr hohen Level gespielt, im Schlussviertel aber feststellen müssen, dass sich ein Erstligist wie Würzburg nicht einfach so niederkämpfen lässt. Unser Gegner hat am Ende mit all seiner Qualität dagegengehalten. Wir haben hingegen im letzten Viertel in Offensive ein wenig den Kopf verloren und uns in der Verteidigung unnötige Fehler geleistet. Zum Schluss war es sicher eine enorm ärgerliche aber dennoch sehr lehrreiche Niederlage. Unabhängig vom Ausgang haben wir gezeigt, was wir in der Lage sind zu leisten,“ so Domenik Reinboth nach dem Spiel.

Punkteverteilung Medipolis SC Jena: Nico Brauner 21, Brandon Thomas 16, Stephan Haukohl 14, Moritz Plescher 11, Rayshawn Simmons 11, Jonathan Kazadi 6, Alex Herrera 4, Rafael Alberton Rodrigues 4, Lorenz Bank, Johann Walter – A. Linartas, B. Linartas (DNP)

Topscorer s.Oliver Würzburg: Carvacho 22, Rodrigues 19, Buford 14

Teamstats Jena vs. Würzburg

FG: 24/47 (51%) – 34:57 (60%)

3PTs: 16/27 (59%) – 7/16 (44%)

FTs: 23/32 (72%) – 19/23 (83%)

Rebounds: 21 – 24

Assists: 19 – 22

Steals: 9 – 9

Turnover: 20 – 16

 

Zurück