Ein Hunderter zum Rückrundenauftakt - Medipolis SC Jena schlägt Schwenningen mit 100:83
Mit einem 100:83-Heimsieg eröffnete Medipolis SC Jena am Dienstagabend die Rückrunde der BARMER 2. Basketball Bundesliga. Das Team von Trainer Domenik Reinboth schlug die personell gehandicapten wiha Panthers Schwenningen nach vier umkämpften Vierteln schlussendlich verdient, hatte gegen die Gäste aus dem Schwarzwald jedoch über 38 Minuten Schwerstarbeit zu leisten.
Auch der Kader der Thüringer schrumpft aktuell von Spiel zu Spiel. Bereits seit Wochen aufgrund des Fehlens von Clint Chapman und Jonathan Kazadi um zwei Leistungsträger dezimiert, mussten die Thüringer am Dienstagabend zusätzlich auf Youngster Moritz Plescher verzichten, der aufgrund einer im Training erlittenen Bänderverletzung die nächsten Wochen ausfallen wird.
Während Kapitän Julius Wolf sein 250. Jubiläum im Jenaer Trikot feiern konnte, schulterte Flügel Brandon Thomas einmal mehr die Verantwortung des Topscorers. Der 37-jährige Veteran führte die Saalestädter mit 23 Punkte vor Stephan Haukohl (21) und Alex Herrera statistisch an. Mit Julius Wolf (14) und Nico Brauner (11) punkteten zwei weitere Jenaer am Ende zweistellig.
Domenik Reinboth (Headcoach Medipolis SC Jena): „Es war einmal mehr ein Arbeitssieg, der am Ende über den Kampf entschieden wurde. Schwenningen macht es einfach gut, wenn es ihnen gelingt, das Tempo zu verschleppen und zu kontrollieren. Im ersten Viertel haben wir es noch sehr gut gemacht, nachdem wir sehr schnell rausgekommen sind und mit viel Tempo spielen konnten. Ab dem zweiten Viertel nicht mehr so. In Summe haben wir uns nach dem Startviertel zu viele individuelle Fehler geleistet, die der Gegner nutzen konnte um wieder ins Spiel zu finden. Es war jetzt das fünfte Spiel innerhalb von 15 Tagen und es warten noch zwei weitere Spiele in dieser Woche in Bremerhaven und gegen Itzehoe. Auch wenn wir nicht nach Ausreden suchen wollen, merkt man schon, dass es an die Substanz geht. Zudem wird uns Moritz Plescher aufgrund seiner Bänderverletzung länger fehlen. Das macht es alles gerade nicht wirklich einfacher. Natürlich bleibt die Konstanz weiterhin ein großes Thema. Wenn wir das machen, was wir wollen, sieht unser Spiel unglaublich gut aus. Zwischendurch gibt es aber immer wieder Phasen, die den Eindruck trüben. Nichtsdestotrotz bin ich stolz auf die Jungs, wie sie trainieren, arbeiten und trotz der Einbrüche immer wieder zurückkommen. Schwenningen ist unangenehm zu spielen und so waren jetzt auch die beiden Spiele. Dennoch ist es unserem Team gelungen, sich am Ende deutlich durchzusetzen.“
Julius Wolf (Kapitän Medipolis SC Jena): „Wir haben Schwenningen im zweiten Viertel wieder ins Spiel kommen lassen, konnten uns aber, wie schon im Hinspiel, am Ende den Sieg erkämpfen. Nachdem es den Panthers mit ihrer Verteidigung phasenweise gelungen war, unseren Rhythmus zu stören, konnten wir im Verlauf des letzten Viertels die wichtige Stopps in der Defense holen und vorn unsere Würfe hochprozentig verwandeln. Entscheidend war einmal mehr unsere Verteidigung, mit der wir den Gegner zu Ballverlusten gezwungen haben. Auch wenn Konstanz weiterhin ein Thema bleibt an dem wir arbeiten müssen, geht es jetzt erst einmal darum, möglichst erfolgreich durch diese enorm kurze Woche zu kommen.“
Zum Spiel: Wie schon im Hinspiel fand Medipolis SC Jena auch zum Start der Neuauflage offensivstark in die Partie, setzte sich zwischenzeitlich nach einem Dunk von Brandon Thomas auf 20:7 (5.) ab, um mit einem 29:15-Vorsprung in die erste Viertelpause zu gehen. Doch ebenfalls wie im Duell am Donnerstag der letzten Woche, fanden die Panthers während des zweiten Abschnitts stark zurück. Angeführt von ihrem punktbesten Tandem Grant Sitton (18 Punkte) und Raiquan Clark (24) verkürzte das Team aus dem Schwarzwald Punkt um Punkt, um sich beim Stand von 47:42 mit lediglich fünf Zählern Rückstand in die Halbzeit zu verabschieden.
Auch nach dem Auftakt der zweiten Hälfte egalisierten sich beide Kontrahenten über weite Teile der umkämpften und intensiven zehn Minuten. Während die Gastgeber zwischenzeitlich immer wieder vorlegten, gelange es den Baden-Württemberger ebenso oft zu kontern. Trotz einer enorm starken Jenaer Trefferquote aus der Distanz (15/27, 56 Prozent) ließen sich die Panthers nie wirklich abschütteln. Einer der wichtigsten Jenaer Würfe fiel 1.8 Sekunden vor der Viertelsirene durch Kapitän Julius Wolf, der mit seinem Dreier zum 68:61 für ein kurzes Durchatmen auf der Bank der Thüringer sorgte.
Nachdem beide Teams im Gleichschritt den letzten Spielabschnitt eröffneten, Alex Herrera und Waverly Austin im Verlauf dieses Viertels die Standfestigkeit der Korbanlagen ausgiebig testeten, näherte sich das Dramatik-Niveau dieser Begegnung nach einem Anschluss-Dreier von Clark zum 74:69 (33.) dem oberen Pegel. Stephan Haukohl zeigte sich in der darauffolgenden Minute jedoch gänzlich unbeeindruckt, legte fünf Punkte nach, um Jena wieder mit 79:69 (35.) in Front zu bringen.
Dass zehn Punkte eine trügerische Sicherheit vermitteln können, unterstrichen die Schwarzwälder nach einem erneuten Run, der den bis zum Ende umkämpften Schlagabtausch durch Grant Sittons Dreier zum 83:79 (36.) fast noch einmal auf den Kopf gestellt hätte. Doch Domenik Reinboth beruhigte das Spiel in dieser Phase mit einem wichtigen Timeout, in dessen Folge die Gastgeber ihren Vorsprung erneut ausbauen konnten. In den verbleibenden Minuten zumeist von Schwenninger Ballverlusten profitierend, ließen sich die Jenaer ihren 14. Saisonsieg nicht mehr nehmen und konnten nach einem erfolgreichen Dreier durch Nico Brauner 4.5 Sekunden vor Ultimo den ersten Hunderter des Jahres eintüten.
Punkteverteilung Medipolis SC Jena: Thomas 23, Haukohl 21, Herrera 20, Wolf 14, Brauner 11, Bank 6,Simmons 5, Radojicic Alberton – A. Linartas, B. Linartas (DNP)
Spielfilm: 1. Viertel 29:15 – 2. Viertel 47:42 – 3.Viertel 68:61 – 4. Viertel 100:83
Das Spiel im Re-Live auf Sportdeutschland TV