Der nächste Hunderter: Medipolis SC Jena feiert verdienten Start-Ziel-Sieg in Karlsruhe
Mit einem 106:94-Auswärtssieg kehrte Medipolis SC Jena in der vergangen Nacht vom Auswärtsspiel bei den PS Karlsruhe Lions zurück. Die Saalestädter gewannen beim Tabellenachten der BARMER 2. Basketball Bundesliga nach einer souveränen Mannschaftsleistung auch in der Höhe verdient und klettern an den spielfreien ROSTOCK SEAWOLVES zurück an die Tabellenspitze. Das Gastspiel der Ostseestädter in Tübingen war aufgrund positiver Tests bei den Schwaben kurzfristig abgesagt worden.
Nachdem das personell dezimierte Team von Domenik Reinboth neben seinen Langzeitverletzten am Samstagabend zusätzlich auf Nico Brauner und Rafael Alberton verzichten musste, kompensierte der Kader die insgesamt vier Ausfälle im Kollektiv. Von Kapitän Julius Wolf mit 24 Punkten angeführt gelang es gleich fünf weitere Akteuren, sich mit einem zweistelligen Score in die Statistik eintragen. Speziell Lorenz Bank und Stephan Haukohl erwischten einen starken Abend und konnten im Verlauf der ersten Hälfte offensiv wichtige Akzente setzen.
Konzentriert in die Begegnung startend, präsentierte sich Medipolis SC Jena von Beginn an fokussiert und setzte vor allem durch Youngster Lorenz Bank immer wieder wichtige Akzente, die der Mannschaft sowohl offensiv wie auch in der Verteidigung viel Stabilität verliehen. Zum vierten Mal in der Jenaer Startformation auflaufend, zeigte sich der erst 20-jährige Youngster früh auf Betriebstemperatur und schulterte die ihm übertragene Verantwortung gleichermaßen treffsicher wie effektiv. Nachdem sich die Thüringer bis zur ersten Viertelpause auf 22:16 abgesetzt hatten, erhöhte Jena den Vorsprung bis zum Kabinengang bei einer 51:42-Halbzeitführung.
Auch zu Beginn der zweiten Hälfte blieben die Saalestädter das tonangebende Team. Zunächst durch Lorenz Bank, Julius Wolf und Alex Herrera die Führung konservierend, legte DaVonté Lacy ab der 25. Minuten einen vorentscheidenden Lauf vor, von dem sich die Lions nicht mehr erholen sollten. Drei erfolgreiche Distanzwürfen sowie zwei verwandelten Schüsse von der Freiwurflinie ließen Medipolis SC Jena beim Stand von 75:55 (28.) erstmalig auf 20 Punkten enteilen. Ein Vorsprung, der bis zur finalen Viertelpause anhielt, bevor beide Kontrahenten bei einer Jenaer 81:61-Führung in den letzten Abschnitt gingen. Auch hier bewiesen die Thüringer zunächst viel Stabilität, erhöhten den Score nach einem Layup von Lorenz Bank bis auf 93:65 (33.). Im Gefühl des sicheren Sieges lockerte das Team noch einmal kurzzeitig die Zügel, wurde dafür auch umgehend von den Lions bestraft. Bis auf 96:82 hatten die Lions verkürzt, bevor Jenas Routinier Brandon Thomas das kurzzeitig flackernde Feuer einer Karlsruher Aufholjagd mit einem humorlos versenkten Dreier zum 101:86 (38.) löschte.
Domenik Reinboth (Headcoach Medipolis SC Jena): „Wir haben uns trotz einer verkürzten Rotation von Beginn an gut auf den Gegner eingestellt, uns Stück für Stück nach vorn gearbeitet und das Spiel im dritten Viertel über unsere Defense kontrolliert. In der Schlussphase hat man gut erkennen können, wie gefährlich Karlsruhe eigentlich sein kann. Über das gesamte Duell haben wir meist den freien Mann gefunden und am Ende in einer tollen Atmosphäre verdient gewonnen. Ich freue mich vor allem für Lorenz, der ein super Spiel gemacht hat. Aufgrund der Ausfälle von Moritz und Nico haben zwei wichtige deutsche Spieler in unserer Rotation gefehlt. Dies konnten wir heute sehr gut kompensieren.“
Lorenz Bank (Youngster Medipolis SC Jena): „Das war gestern ein wichtiger Sieg für unser Team, den wir durch eine gute Mannschaftsleistung geholt haben und daran müssen wir in den nächsten Wochen kontinuierlich anknüpfen. Ich habe erneut das Vertrauen erhalten beginnen zu dürfen, bin mit einem guten Rhythmus ins Spiel gestartet und konnte aus dem System heraus meine offene Würfe verwandeln. Ich bin sehr zufrieden mit unserem Teamerfolg und fand auch meine Leistung soweit ganz ordentlich, was nicht bedeuten soll, dass es für mich nicht noch Möglichkeiten zur Verbesserung gibt.“
Stephan Haukohl (Flügelspieler Medipolis SC Jena): „Das war ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Wir haben vor allem durch Lorenz einen starken Push bekommen und konnten über eine starke Teamleistung unsere Ausfälle kompensieren. Alle acht eingesetzten Spieler haben ihren Teil zu unserem Erfolg beigetragen, sowohl offensiv als auch in der Verteidigung. Am Ende hat es zu einem ungefährdeten Sieg bei einem richtig guten Team einfahren. Jetzt müssen wir schauen, dass sich unser Lazarett schnell wieder lichtet, wir auch die kommenden Spiele so angehen, um uns auf den ersten beiden Plätzen festzusetzen.“
Julius Wolf (Topscorer Medipolis SC Jena): „Wir haben 36 Minuten richtig richtig gut gespielt, als Mannschaft verteidigt und auch in der Offense gut harmoniert. Wir haben die Mismatches gut gefunden und genutzt. Dass Karlsruhe ein Team der Runs ist, haben sie in den letzten vier Minuten gezeigt, als wir kurz den Faden verloren hatten. Zu diesem Zeitpunkt war unser Vorsprung aber hoch genug, sodass wir am Ende einen verdienten Sieg mitnehmen konnten. Lorenz hat, seitdem ich ihn kenne, sein bestes Spiel gemacht, defensiv überragend verteidigt und offensiv mutig seine Würfe verwandelt.“
Punkteverteilung Medipolis SC Jena: Wolf 24, Herrera 18. Bank 15 Simmons 14, Haukohl 14, Lacy 13, Thomas 8, Radojicic – Walter (DNP)
Spielfilm: 1. Viertel 16:22 – 2. Viertel 42:51 – 3. Viertel 61:81 – 4. Viertel 94:106
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