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Bremerhaven gewinnt mit 71:69 und sorgt für die erste Jenaer Saisonniederlage

 

 

 

 

 

 

Die Eisbären Bremerhaven bleiben das Kryptonit für Jenas Basketballer. Das Team aus Norddeutschland bezwang am Sonntagabend die Mannschaft von Cheftrainer Domenik Reinboth vor 1.476 Zuschauern in der Sparkassen-Arena mit 71:69 und sorgt am 4. ProA-Spieltag für die erste Saisonniederlage der Saalestädter.

In einer meist auf Messers Schneide verlaufenden und bis zur Schlusssekunde umkämpften Partie präsentierten sich die Gäste speziell von der Freiwurflinie (19/26, 73% - Jena 8/10, 80%) zwar enorm treffsicher, eine der Hauptursachen für den unglücklichen Spielausgang dürfte allerdings beim Blick auf die Dreierquote zu finden sein. Mit nur 28 Prozent erfolgreicher Distanzwürfe schienen die Visiere der Spieler von Medipolis SC Jena an diesem Abend fast komplett verstellt. Lediglich „Scootie“ Guyton, der sich u.a. mit fünf von acht verwandelten Schüssen jenseits des Perimeters und 19 Punkten zum Topscorer warf, konnte die Statistik leicht aufbessern. Während die Thüringer mit Center Alex Herrera und Aufbauspieler Storm Murphy erneut auf zwei wichtige Leistungsträger zu verzichten hatten, fehlte den Gastgebern zudem in den Schlüsselmomenten nicht selten auch das notwendige Quäntchen Glück.

Steven Key (Headcoach Eisbären Bremerhaven):„Für uns war es eine schwere Woche nach der sehr enttäuschenden Niederlage mit 35 Punkten gegen Düsseldorf. Die Energie, mit der wir heute aufgetreten sind, war gut und hat uns geholfen, dieses Spiel zu gewinnen. Uns sind in der ersten Hälfte 13 Ballverluste unterlaufen. In der zweiten Halbzeit waren es dann nur noch drei Turnover und das hat uns die Möglichkeiten gegeben, unseren intensiven Stil zu spielen“.

Domenik Reinboth (Headcoach Medipolis SC Jena):„Glückwunsch an Steven und sein Team zu einem letztendlich verdienten Sieg. Sie haben über die Partie unglaublich physisch verteidigt und damit sind wir überhaupt nicht richtig ins Spiel gekommen. Wir haben nie die richtige Mischung aus zum Korb ziehen und von außen werfen gefunden, hatten zwar Phasen, in denen wir das eine sehr sehr gut gemacht haben, uns dann wieder auf das andere verlassen. Defensiv haben wir einen soliden Job gemacht, dennoch hätten wir offensiv noch häufiger den Korb attackieren müssen. Da sprechen unsere zehn Freiwürfe gegenüber den 26 für Bremerhaven eine deutliche Sprache. Auch im letzten Angriff hätte man eher versuchen müssen, den Korb zu attackieren. In Summe ist es Bremerhaven gelungen, unsere Fehler eiskalt auszunutzen“.

Vuk Radojicic (Guard Medipolis SC Jena): „Wir hatten eigentlich genügend Chancen, um dieses Spiel zu gewinnen, bekamen viele offenen Würfe, die wir jedoch in dieser Begegnung nicht verwandeln konnten. Im Gegensatz zu uns hat Bremerhaven seine Möglichkeiten deutlich effektiver genutzt, sowohl nach Offensiv-Rebounds als auch bei den Würfen von der Freiwurflinie wichtige Punkte erzielt. Dennoch bin ich der Meinung, dass wir, abgesehen von einigen Momenten, eine ziemlich gute Defense gespielt haben. Die Enttäuschung ist dennoch groß. Insofern werden wir hart im Training arbeiten und uns auf das nächste Heimspiel vorbereiten, um es am Freitag besser zu machen als am Sonntag“.

Moritz Plescher (Flügel Medipolis SC Jena): „Es war ein sehr hartes, schwieriges Duell und natürlich sind Niederlagen letztendlich immer eine bittere Erfahrung. Wir können aus diesem Ergebnis und wie es am Ende zustande gekommen ist dazulernen und viel mitnehmen. Auch wenn wir mal keinen so guten Tag an der Dreierlinie haben, werden wir andere Wege finden müssen, um zu scoren und Spiele zu gewinnen. Bereits am Freitag steht gegen Nürnberg das nächste Heimspiel an. Natürlich werden wir alles dafür tun, um den Turnaround zu schaffen“.

Nils Schmitz (Guard Medipolis SC Jena):„Bremerhaven ist mit mehr Energie rausgekommen, wirkte sehr gut auf uns vorbereitet und hat gleich im ersten Angriff unser Hedge attackiert. Nach ihrer frühen Führung konnten wir uns eigentlich wieder ganz gut ins Spiel zurückkämpfen und ein paar wichtige Würfe treffen. In der zweiten Halbzeit waren es dann aber zehn Offensiv-Rebounds für Bremerhaven aus denen zu viele 2nd Chance Point entstanden sind. In Kombination mit vielen offenen Würfen, die wir nicht verwandeln konnten, geht das Resultat in Ordnung“.

Zum Spiel: Nachdem das Team von Eisbären-Coach Steven Key den wesentlich besseren Start erwischte, Jenas Trainer Domenik Reinboth beim Stand von 5:14 (4.Min, Reischel) gezwungen wurde die erste Auszeit zu nehmen, erhöhte Matt Frierson direkt im Anschluss an das Timeout auf 5:17. Medipolis SC Jena drohte in der Phase frühzeitig den Anschluss zu verlieren, konterte anschließend jedoch durch Carlton Guyton, Stephan Haukohl und Björn Rohwer, um sich mit einem wieder erträglichen 17:22-Rückstand in die Viertelpause zu verabschieden. Mit einem Dunk von Shaquille Hines eröffneten die Thüringer den anschließenden Abschnitt, legten konsequent nach und erzielten durch Kapitän Brandon Thomas in der 15. Minute schließlich den Ausgleich zum 25:25. Bis zur finalen Schlusssirene entwickelte sich nun ein Duell, in dem es keinem der beiden Kontrahenten mehr gelingen sollte, sich auf mehr als sechs Punkte abzusetzen. Durch Freiwürfe von Bremerhavens Daniel Norl das Resultat auf kurzzeitig auf 27:31 drehend, stellte Carlton Guyton bis zur Halbzeit erstmalig in dieser Partie seine Schlussphasenkompetenz unter Beweis und erzielte fünf nicht beantwortete Punkte, um sein Jenaer Team mit einem hauchdünnen 32:31-Vorsprung in die Kabine zu schicken.

Entsprechend knapp und umkämpft blieb die Partie auch nach Wiederanpfiff der zweiten Hälfte. Nur einem Minute lag zwischen den eng verlaufenden Etappen 45:42 (Penetration, Moritz Plescher) über 45:45 (3-Punktspiel Reischel) bis zum 45:48 (Dreier, Frierson). Erst unmittelbar vor der letzten Viertelpause waren es die Hausherren, die erneut von drei aufeinanderfolgenden Würfen ihres Topscorers Carlton Guyton profitierten, um mit einer 56:52-Führung in den Schlussabschnitt zu starten. Nach einem Korb durch Stephan Haukohl bis auf 58:52 enteilt, bissen sich die Eisbären zurück ins Spiel und kippten den Score mit einem Norl-Dreier wieder in ihre Richtung (33., 60:61). In der Crunchtime zwang Medipolis SC Jena die Gäste vermeintlich zu zwei Verletzungen der 24-Sekunden-Uhr, konnte das Momentum beider Situationen jedoch nicht nutzen und rannte bis zur letzten Minute einem 67:71-Rückstand hinterher. Zu allem Überfluss unterlief den Jenaern während eines Fastbreaks 46.7 Sekunden vor dem Ende ein Offensiv-Foul. Statt des erfolgreichem Korblegers zum möglichen Anschluss erhielt Bremerhaven den Ball, versäumte es jedoch den Deckel endgültig drauf zumachen. Stephan Haukohl verkürzte 17 Sekunden vor dem Ende an der Freiwurflinie auf 69:71, bevor sich in der Restspielzeit beide Teams am Auslassen von Chancen überboten. Zunächst scheiterte Simon Krajcovic mit gleich beiden Freiwürfen an der Linie und seinen Nerven, schenkte Medipolis SC Jena somit noch einmal 14.4 Sekunden und den finalen Angriff mit der Gelegenheit auf einen Gamewinner oder einen Korb zu Verlängerung. Die verbleibende Zeit verrann jedoch, ohne dass es den Hausherren gelingen sollte, einen freien bzw. guten Wurf zu kreieren und so geriet der letzte Schuss von Carlton Guyton ebenso kurz wie das Spiel der Saalestädter an diesem Abend.

Punkteverteilung Medipolis SC Jena: Guyton 19, Rohwer 12, Haukohl 10, Hines 7, Radojicic 6, Plescher 5, Fahrensohn 4, Thomas 4, Schmitz 2 - A. Linartas, B. Linartas (DNP)

Spielfilm: 1. Viertel 17:22 – 2. Viertel 32:31 – 3. Viertel 56:52 – 4. Viertel 69:71

Kompletter Boxscore

Das Spiel im Re-Live auf Sportdeutschland TV

 

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