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Björn Harmsen im Interview: „Zwei Imports haben wir bis zum Auftakt noch eingeplant“

Das Thema Identifikation steht ganz oben auf seiner Liste, gleich neben dem Punkt „sportlicher Erfolg“, der im kommenden Spieljahr in die Sparkassen-Arena nach Burgau zurückkehren soll. Seit der Rückkehr von Björn Harmsen als Cheftrainer von Medipolis SC Jena Anfang Mai sind fast genau auf den Tag zwei Monate vergangen. Genügend Zeit für ein erstes Interview mit dem 40-Jährigen, bevor er in elf Tagen Geburtstag feiert.

 

Björn, die deutschen Spots sind besetzt und das Team steht zu großen Teilen. Wer kommt noch und welche Positionen und Aufgaben sollen diese Spieler übernehmen?

 

Genau. Wir sind in unserer Kaderplanung bereits ziemlich weit fortgeschritten und werden noch zwei US-Imports verpflichten. Das betrifft einmal einen Combo-Guard, also einen Zweier, der auch mal den Spielaufbau übernehmen kann und einen kleinen Flügel, einen Dreier, der ebenfalls variabel einsetzbar sein soll. Diese Spieler sollen sich in erster Linie um das Scoring kümmern.

 

Akute Handlungsnot besteht aufgrund des momentan frühen Zeitpunkts aber nicht, oder?

 

Nein, da können wir in Ruhe sichten und abwägen, wer unserem Team gut tun könnte. Wir wollen noch zwei sehr starke US-Amerikaner verpflichten und befinden uns mit zahlreichen Agenten im Austausch. An diesem Wochenende beginnt ja die Summerleague und da könnten sich einige interessante Optionen ergeben. Wenn tatsächlich vorher noch etwas passieren sollte, werden wir uns sicher nicht dagegen sträuben, aber zeitlichen Druck haben wir definitiv nicht. Der Trainerstab mit mir und Kendall steht ja auch fest. Asil Aydin wird noch mit dazukommen und im Coaching Staff reinschnuppern.

 

Ist Kendall als dein Co-Trainer mit einem Dienstauftrag bei der Summerleague unterwegs?

 

Nicht wirklich (lacht). Er kennt ja schon einen Großteil der Spieler, die dort auflaufen. Insofern muss da niemand persönlich vor Ort sein, um für uns zu scouten. Es ist einfach nur so, dass viele Jungs die Summerleague abwarten wollen. Wenn wir Anfang August die gewünschten Positionen besetzt haben, ist alles gut. Bei einem Kandidaten sind die Gespräche schon etwas weiter vorangeschritten, aber wirklich wasserdicht ist da noch nichts.

 

Man hört, dass es wieder vermehrt Berg- und Waldläufe geben wird. Einigen Jungs im Team dürften bei dem Gedanken jetzt schon die ersten Schweißperlen auf der Stirn glänzen.

 

Also die Gerüchte über geplante Läufe in der Saisonvorbereitung kann ich bestätigen (lacht). Sicher nicht mit solchen Anstiegen, wie wir sie damals absolviert haben, da Spieler solche Touren in der heutigen Zeit nicht mehr gewöhnt sind und zu starke Gefälle auch immer die Gefahr von Verletzungen bergen. Allerdings war ich lustigerweise erst heute Morgen im Pennickental und bin schon einmal eine der Strecken abgelaufen, die dann zu unserem Programm gehören werden.

 

Werden die Coaches dann auch mitlaufen?

 

Ich werde sicher mitlaufen, Kendall muss nicht. Es wird in der Vorbereitung als Ausgleich immer montags eine Laufeinheit geben. Unsere Testspiele finden alle Samstags statt. Dann ist Sonntag frei und am Montag werden die Laufschuhe geschnürt.

 

Im Vergleich zu den letzten Jahren sind es verhältnismäßig wenige Testspiele. Ist das bewusst von dir so geplant, ist das eine Sparmaßnahme oder haben sich keine weiteren Gegner angeboten?

 

Bei mir hat sich dieser Takt über die letzten Jahre als sinnvollste Variante entwickelt. Ich hatte früher ja meist schon nach der ersten Trainingswoche ein Spiel angesetzt. Das hat sich rückblickend aber nicht gelohnt, weil bis dahin einfach zu wenige Inhalte trainiert wurden. In der zweiten Woche ist dann der erste, vermeintlich einfachere Test angesetzt, bevor wir dann in den samstäglichen Rhythmus übergehen. Wir haben so viele Inhalte, dass ein Spiel pro Woche völlig ausreicht. Mit Münster hatte ich im letzten Sommer die gleiche Anzahl und das war eigentlich perfekt.

 

Gibt es eigentlich Spieler, auf die Du dich besonders freust?

 

Ich freue mich schon sehr auf Kendall, auch wenn er nicht mehr spielt. Natürlich auch auf Vuk, der sich enorm entwickelt hat. Ich kann mich noch daran erinnern, als wir vor ein paar Jahren zum ersten Mal in der Johannisstraße mit seinem Vater im Steakhouse saßen, er noch kein Wort englisch sprach und ziemlich schüchtern war. Seitdem hat er einen sehr guten Weg eingeschlagen. Er soll ja auch mehr Verantwortung übernehmen. Natürlich freue ich mich aufgrund der gemeinsamen Historie auch auf Hauki, auf Falko, weil er aus dem eigenen Programm kommt. Ich war letzte Woche erst in Kienbaum bei der U18-Nationalmannschaft. In Summe freue ich mich auf jeden einzelnen Spieler, weil wir die nächsten acht, neun Monate gemeinsam für ein Ziel arbeiten werden.

 

War es schwer für dich, wieder in Jena anzukommen, dich einzuleben oder zurechtzufinden? 

 

Naja, es ist schon etwas speziell, wenn du in einer anderen Stadt arbeitest und nur temporär vor Ort bist. Jena war und ist aufgrund sehr vieler Freunde und der Nähe zu meiner Familie immer einer meiner Lebensmittelpunkte gewesen. Insofern war ich so oft es ging hier, meistens natürlich im Sommer. Es fühlt sich besonders an, ist definitiv ein gutes Gefühl, wieder über einen längeren Zeitraum hier sein zu können.

 

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