Am Rande der Bande mit Schalke-Schreck Joschka Ferner
Er erzielte bereits im Hinrunden-Duell Ende Oktober 2019 in Oberhausen zwei wichtige Dreier, um Science City Jena beim FC Schalke 04 auf den Pfade des 84:75-Auswärtssieges zu führen, konnte nun auch in der Crunchtime des Rückspiels glänzen. Joschka Ferner mauserte sich in den beiden Begegnungen gegen das Team aus Nordrhein-Westfalen zum echten Schalke-Schreck. Nachdem der 24-jährige Flügelspieler rechtzeitig vor der richtungsweisenden Phase der Saison sein Händchen von Downtown wiedergefunden zu haben scheint, nahm er sich kurz Zeit für ein Interview am Rande der Bande. Wie wichtig war Euer Sieg gegen Schalke? Sehr sehr wichtig. Das war ein Must-Win, um den 3. Tabellenplatz zu festigen, um die Konkurrenten hinter uns ein wenig auf Distanz zu halten, um in ein paar Wochen hoffentlich mit einem Heimvorteil in die Playoffs gehen zu können. Du hast auch mal einen Dreier getroffen? Tatsächlich ist das eigentlich meine Stärke (lacht). Die letzten Spiele und Wochen waren schon ziemlich schwierig. Ich hatte nicht wirklich ein Gefühl für den Ball. Wenn der Knoten dann aber einmal platzt, läuft es - normalerweise. Für einen Schützen ist es enorm wichtig, nicht ins Zweifeln zu kommen und konstant weiter zu werfen. Man glaubt es fast nicht, aber im Training gehen die Würfe hochprozentig rein. Wie sehr hat Dich die Rückenverletzung Ende des letzten Jahres behindert um wieder Rhythmus zu finden?Es gibt ja die Formel, dass es nach einer Verletzung ebenso lang dauert wieder reinzukommen. Ich konnte über einen längeren Zeitraum gar nichts machen, habe knapp fünf Wochen keinen Ball angefasst. Das Gefühl für meinen Wurf war weg. Jetzt hab ich erfreulicherweise den Eindruck, dass er langsam wieder zurückkehrt. Deine Penetration kurz vor dem Spielende ergab sich eher zufällig, vielleicht sogar um dir Selbstvertrauen für den Dreier zu holen oder weil Du plötzlich eine Lücke gesehen hast? Ich kann werfen, sollte aber auch den Zug zum Korb nicht vernachlässigen, um nicht zu eindimensional oder zu berechenbar für den Gegner zu sein. Wenn sich keine Würfe aus der Distanz ergeben, kann ich nicht nur draußen parken, sondern muss Mittel und Wege finden, trotzdem zu scoren. Ich wollte in dieser Situation dem Team zu helfen und nachdem sich in diesem Moment die Penetration als sinnvollere Option ergab, bin ich zum Korb gezogen. Ihr habt ohne Brad, Oli und Lars gespielt. Damit fehlten neben dem etatmäßigen Point Guard auch zwei Center. Schalke hatte dafür ein ganze Latte großer Jungs am Start. Was war deiner Meinung nach der Schlüssel zum Sieg? Alle Jungs sind wichtige Bestandteile des gesamten Kollektivs. Immer wenn wir als Team gut zusammengespielt haben, konnten wir als Sieger vom Parkett gehen, wie man auch gegen Schalke gesehen hat. Insofern war das ein Sieg der Mannschaft. Wir haben im Kader zwar sehr gute Einzelspieler, aber nicht diesen einen klassisch-krassen Scorer, der konstant auf 30 Punkte-Niveau abliefert. Insofern sind wir in jedem Duell gefordert, als geschlossene Einheit aufzulaufen, speziell gegen die großen Teams. Jetzt wartet das Auswärtsspiel in Bremerhaven. Die Eisbären dürften nach der Niederlage in Quakenbrück jetzt ein wenig mehr Druck verspüren. Freut ihr Euch trotz der deutlichen Hinspielniederlage auf das Duell? Nach dem Sieg gegen Schalke können wir mit einem guten Gefühl zu den Eisbären fahren. Ich sehe da schon leichte Parallelen zu unseren letzten Begegnungen gegen Nürnberg und Chemnitz. Mit dem Heimsieg gegen Nürnberg im Rücken hat man anschließend gegen Chemnitz gesehen, dass wir mit viel Selbstvertrauen ins Spiel gegangen sind. Nur dürfen wir uns in Bremerhaven allerdings nicht noch einmal so einen Einbruch im letzten Viertel leisten, welcher das Derby entschieden hat. Wenn wir das Spiel am Samstag bis in die Schlussphase knapp halten und dazu noch besser auf den Ball aufpassen, haben wir auch in Bremerhaven eine Chance... dann auch hoffentlich wieder mit Brad und Oli.