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Zwischen Jenzig, Burgau und dem Zeigefinger des Riesen

Während am vergangenen Freitag die ersten Fitnesstests absolviert wurden startete Science City Jena am Montagabend auch spielerisch in die Vorbereitung der anstehenden Zweitliga-Saison. Die Thüringer komplettierten im Verlauf der letzten Wochen ihren Kader, empfangen am 28.September ab 16.30 Uhr in der Sparkassen-Arena den Aufsteiger aus dem fränkischen Baunach zum ersten Spieltag der Saison 2014/2015. Somit verbleiben Jenas Basketball-Coach Björn Harmsen und seinem Co-Trainergespann knapp sechs Wochen Zeit um den Zweitligisten für das Spieljahr fit zu machen und mögliche Defizite abzustellen.

Im Rahmen schweißtreibender Trainingseinheiten sowie mit Läufen durch regionale Wälder und über die Berge rund um Jena werden die Korbjäger für das Saisonziel „Playoffs“ vorbereitet. In einer mit Blick auf die Qualität der Konkurrenz wohl 'stärksten Liga aller Zeiten' dürften nicht zuletzt konditionelle Vorteile in engen Schlussphasen das Zünglein an der Waage bilden. So werden Kampfkraft, Energiereserven und Ausdauer neben taktischen und spielerischen Inhalten für Science City in den kommenden Tagen eine grundlegende Rolle spielen. „Wir waren am Sonntag auf dem ersten Berg. Das ging schon ordentlich in die Beine“, sagt der 2,03m große Mantas Virbalas, Jenas neuer litauischer Center mit einem gequälten Lächeln. „Der Plan für die kommenden Tage steht. Es wird immer eine Steigerung geben. Nachdem wir am Sonntag den Jenzig geschafft haben folgen am Dienstag das Paradies sowie im Anschluss die Kernberge. Am Donnerstag geht es dann auf den Fuchsturm. Auch wenn die Mannschaft danach schwere Beine hat, werden die Jungs im weiteren Verlauf der Vorbereitung und während einer kraftraubenden Saison enorm davon profitieren“, ist sich Jenas Chef-Trainer sicher.

Unterdessen wirkt Harmsens System-Basketball auf dem Arena-Parkett zum Auftakt schon erstaunlich flüssig. Kaum Ballverluste, nur selten Fehlpässe, dafür jede Menge Schweiß und Ehrgeiz, häufig durch Trinkpausen und Korrekturen des Coaches unterbrochen. Ob junge oder alte Akteure, jeder Einzelne hängt sich hundertprozentig rein, ein wichtiger Punkt in Jenas Planung, welche den Team-Gedanken zur kommenden Spielzeit noch stärker in den Mittelpunkt rücken wird. „Wir können nur als Einheit funktionieren, werden nur als Mannschaft Erfolg und Siege generieren. Individuelle Qualität ist zwar gut, dennoch steht klar das 'Wir' im Vordergrund. Schließlich ist Basketball ein Mannschaftssport“, gibt Harmsen die Marschroute vor.

Während sich im Wechsel zwischen 12 bis 15 Spieler im Training tummeln, Lars Wendt (Blutvergiftung) zusammen mit dem letztjährigen Regionalliga-Center Alexander Staupendahl (Nase gebrochen) derzeit nur eine Gastrolle übernehmen können, gibt die Stammbesetzung sowie der erweiterte Trainingskader um Darian Cardenas, Jan Heber, Richard Rietschel und Oguz Kilic ordentlich Gas. „Die Jungs arbeiten sehr konzentriert und ziehen alle an einem Strang. Durch die Verpflichtungen von drei erfahrenen Spielern, allesamt sehr gute Charaktere mit vorbildhafter Arbeitseinstellung, wird es für mich im Training und später auch im Spiel natürlich etwas einfacher. Die Routiniers nehmen Einfluss auf die Jüngeren, leben genau das vor, was ich als Trainer erwarte. Zudem kommunizieren sie viel mit den jüngeren Spielern“, lobt Harmsen seine erfahrenen Akteure.

Zum Auftakttraining hinterließen letztendlich alle Jungs einen guten Eindruck. Der noch einmal gewachsene, mittlerweile 2,13m große Georg Voigtmann überragt neben den Flügelspielern Julius Wolf, Sascha Leutloff, Lukas Wank auch die beiden Center Kendall Chones und Mantas Virbalas deutlich. Mit seinen erwartet flinken Händen klaute Wayne Bernard dem jeweiligen Gegenspieler mehr als einmal den neue Molten und auch der noch junge Jokubas Gintvainis überzeugte bereits in dieser frühen Phase durch ein gutes Auge sowie ein starkes Tempogefühl im Ballvortrag. Gewohnt einsatzfreudig zeigte sich auch Vita-Cola-MVP Ermen Reyes-Napoles, der in einem deutlich defensivorientierteren System eine nicht unerhebliche Rolle spielen wird. Doch zunächst steht am Dienstag erst einmal der Ausflug durch das Paradies und über die Kernberge an, bevor am Donnerstag der 'Zeigefinger des Riesen' mit dem Fuchsturm wartet.

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