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Probleme unter den Körben

Mit einer Niederlage kehrte Science City Jena in den frühen Morgenstunden am Sonntag aus Baden zurück. Das Eichler-Team unterlag beim Tabellendritten BG Karlsruhe mit 76:89, verschlief die Startphase komplett und musste sich im Spielverlauf mit enorm viel Kraftaufwand von einem 0:16-Rückstand in die Begegnung zurückkämpfen. „Trotz Niederlage und der Anfangsphase haben wir kein schlechtes Spiel abgeliefert. Meine Mannschaft hat jedoch derzeit enorme Probleme unter den Körben“, sagte Trainer Georg Eichler nach der vierten Niederlage in Folge.

Allein die Statistik der Rebounds, dominante 51:30 Abpraller für Karlsruhe, verdeutlichen Jenas derzeitige Schwachstelle. Die Arbeit unter den Körben, Bälle, die dem Gegner zweite und dritte Wurfchancen ermöglichen, waren wie in den letzten Spielen auch gegen die Baden-Württemberger der ausschlaggebende Knackpunkt. „Aurimas hat seit seiner Handverletzung im Dezember enorme Probleme. Wir brauchen unseren litauischen Fels in der Brandung beim Kampf unter den Brettern jedoch in körperlich einwandfreier Verfassung. Verlieren wir die Rebounds, verlieren wir das Spiel. Ohne ihn sind wir enorm klein aufgestellt“, so Eichler. Bereits bei der knappen 85:88-Niederlage gegen Tabellenführer Göttingen hatte Science City die Kategorie der abprallenden Bälle unter den Körben mit 27:45 abgeben müssen. Zwar konnte Jenas Trainer beim Gastspiel in der Fächerstadt überraschend auf die angeschlagenen Aufbauspieler Lee Jeka und Garrett Sim zurückgreifen, beide Akteure lieferten aufgrund ihres Trainingsrückstandes jedoch nur dürftige Quoten und bedingt solide Vorstellungen ab. Letztendlich zu wenig, um das qualitativ stark und tief besetzte Bollwerk der Hausherren über 40 Minuten zu gefährden.

Dennoch bewiesen die Thüringer über weite Strecken der Partie hohe Moral, kämpften sich nach dem erwähnten 0:16-Rückstand (7.) in die Partie zurück, um durch einen erfolgreichen Freiwurf von Sanijay Watts in der 14.Minute mit 30:29 erstmals in Führung zu gehen. Bereits in der Anfangsphase war unterdessen der Karlsruher Flügelspieler Rouven Roessler heiß gelaufen, kein gutes Zeichen aus der Optik der Thüringer. Während die Gastgeber im Anschluss ihr Tempo weiter verschärften, sich nach einem Distanzwurf von Michael Stockton hinein in die Halbzeit-Sirene mit einem 45:40-Vorsprung in die Kabinen verabschiedete, blieb das Duell nach Wiederanpfiff zunächst offen und umkämpft. Konnte Science City dem Gastgeber anfänglich noch folgen, den Rückstand konstant halten und in Schlagdistanz bleiben, so enteilte das Daume-Team ab Mitte des dritten Viertels auf einen zweistelligen Vorsprung. Nachdem sich die Badener in der Phase bis zur 28.Minute wieder auf 62:50 abgesetzt hatten schien eine Vorentscheidung zu ihren Gunsten gefallen. Das Eichler-Team gab sich aber auch jetzt noch nicht geschlagen, biss sich am Gegner fest und verkürzte erneut auf 64:60 (32.). In der sich anschließenden Auszeit schien Karlsruhes Trainer Torsten Daume offensichtlich die richtigen Worte gefunden zu haben um sein Leistungsträger für die finale Phase zu motivieren. Konstant den Vorsprung ausbauend, brachten die vom überragenden Rouven Roessler (28 Punkte, 10 Rebounds) angeführten Gastgeber den verdienten Heimsieg bis zur Schlusssirene über die Zeit. „Die Gegner sehen mittlerweile wo sie bei uns ansetzen müssen und nutzen unsere Schwachstellen konsequent. Wir müssen schleunigst an unserem Rebounding arbeiten, um in den kommenden Wochen wieder die Kurve zu bekommen“, sagte Eichler nach dem Duell.

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