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Die glorreiche Sieben

Die Primzahl Sieben hat seit jeher eine magische Anziehungskraft. Sieben auf einen Streich machten das tapfere Schneiderlein schon weit vor der ersten Boulevardzeitung berühmt. Weiterhin spricht man von sieben Weltwundern, von sieben Todsünden, sagt auch Katzen nach, dass sie sieben Leben hätten. Selbst die Filmindustrie widmete sich zunächst den „Sieben Samurai“, in einem späteren Western-Remake den „glorreichen Sieben“. Seit Samstagabend steht nun auch im Tableau der ProA hinter dem Namenszug von Science City Jena eine „Sieben“, eine glorreiche dazu. Nicht weniger als sieben Siege in Folge verzeichnete das Eichler-Team seit Anfang November, den souveränen Erfolg am Samstagabend gegen Erdgas Ehingen inklusive. Jenas Korbjäger schlugen die Baden-Württemberger am Ende deutlich und verdient mit 83:69, festigten dabei ihren 6. Tabellenplatz im engen und umkämpften 16er-Feld.

„Wir haben trotz der langen Spielpause seit der Partie in Leipzig gegen Ehingen schnell unseren Rhythmus finden können, mit einer sehr konzentrierten und disziplinierten Vorstellung einen verdienten Sieg eingefahren“, konstatierte Trainer Georg Eichler nach dem Sieg seiner Jungs stolz. Der gebürtige Münchner lobte dabei sowohl den Einsatz als auch das Entscheidungsverhalten seiner Jungs, die sich final nur zehn Ballverluste erlaubten. Auch Gäste-Trainer Ralph Junge wollte es sich nicht nehmen lassen seinem Gegenüber zu gratulieren, attestierte Science City eine souveräne Leistung und prophezeite, „dass die Thüringer im weiteren Saisonverlauf in der ProA noch für Furore sorgen werden“.

Zuvor hatten sich beide Kontrahenten vor 950 Zuschauern in Lobeda-West ein verbissenes Duell geliefert. Während die Gastgeber die Anfangsphase dominierten, sich eine frühe 7:0-Führung erspielten, benötigten die Schwaben knapp vier Minuten um den ersten Punkt zu erzielen. In der Folge schwamm Tim Schwartz auf Jenas zweiter Welle am auffälligsten. An fast jeder Aktion hatte der Pfälzer einen entscheidenden Anteil, erzielte bis zum 24:17-Zwischenstand nach zehn Minuten acht seiner insgesamt 13 Zähler. Im zweiten Spielabschnitt verringerte sich zwar der offensive Output der Thüringer, blieb jedoch ohne Folgen, da dafür die intensive Verteidigung von Science City sechs Ballverluste der Gäste erzwang, Ehingen zudem etliche Möglichkeiten zur Ergebniskorrektur ungenutzt lies. So verabschiedete sich die Mannschaft um Kapitän Christoph Roquette mit einer 39:34-Führung in die Halbzeit, bevor bereits im dritten Viertel die Entscheidung fiel. Durch zwei Freiwürfe von Aurimas Adomaitis erstmals wieder zweistellig führend, legte Schwartz mit einem Drei-Punktspiel nach. Geduldig die Angriffe ausspielend sowie den freien Mitspieler findend, erhöhten Jenas Korbjäger den Vorsprung kontinuierlich, hatten mit einem Roquette-Jumper zum 67:48 für die Vorentscheidung gesorgt. Die allerletzten Zweifel wischte Lee Jeka mit einem 4-Punkte-Spiel vom Tisch, netzte trotz Foul aus der Distanz, um an der Freiwurflinie auf 70:48 zu erhöhen. Fortan ging es lediglich nur noch darum, das Ergebnis zu verwalten. Nachdem fünf Minuten vor der Schlusssirene die Nachwuchs-Akteure von Science City Spielzeit sammeln konnten, Daniel Mayr mit gleich zwei lupenreinen Blocks den Jenaer Korb vernagelte, trudelte der siebente Sieg in Folge seinem Ende entgegen. Nur kurz nach der Schlusssirene wartete auf Jenas Spieler die übliche Zeremonie. „Hinsetzen“ schallte es durch die Halle, bevor die feierwilligen Fans zusammen mit den verschwitzten Siegern das obligatorische Uffta zelebrierten.

Nach nunmehr fünf Wochen des Glücks wartet am kommenden Sonntag im Düsseldorfer Castello eine mittlerweile völlig ungewohnte Rolle auf die Jenaer Jungs. Dann gastieren Barker, Wysocki und Co. ab 16.30 Uhr nur als Außenseiter beim Tabellenzweiten um sich mit der Mannschaft von Murat Didin zu duellieren. Trotz dieser Nagelprobe, in der die Tabellenkonstellation den Gastgebern die Rolle des Favoriten zuspricht, werden die Thüringer natürlich bestrebt sein, ihre fast schon erschreckend lange Erfolgsserie weiterhin am Leben zu erhalten... 8 in row!

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