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Hängepartie mit Happy End – Medipolis SC Jena schlägt Bochum mit 88:79

 

Mit einem späten, am Ende jedoch hochverdienten 88:79-Heimsieg konnten die Basketballer von Medipolis SC Jena am Samstagabend in die Erfolgsspur zurückkehren. Die seit dem Trainerwechsel am Montag von Marius Linartas übernommenen Thüringer bezwangen die VfL SparkassenStars Bochum vor 1.439 Zuschauern nach einem überwiegend dominanten Spielverlauf, bevor sich im Schlussviertel das Duell noch einmal zuspitzte.

 

Zunächst ausgeglichen, dann dominant, nach der Halbzeit zäh, nahm die Partie trotz einer klaren Jenaer 72:53-Führung in der 32.Minute bis zur Entscheidung einen gleichermaßen dramatischen wie eigenwilligen Verlauf. Der Mannschaft aus dem Ruhrgebiet war es bis zur 36. Minute gelungen, noch einmal auf 76:73 zu verkürzen, bevor Medipolis SC Jena die sich zur Hängepartie entwickelnde Partie unter Dach und Fach bringen konnte. Während Flügelspieler Stephan Haukohl in der Crunchtime zum Jenaer Siegesgaranten avancierte, am Ende mit 16 Punkten und zehn Rebounds auf ein Double-Double kam, teilte er sich mit Kapitän Brandon Thomas (ebenfalls 16 Pkt.) die Krone des Topscorers.

 

Felix Banobre (Headcoach VfL SparkassenStars Bochum): „Zunächst Glückwunsch an Jena zum Sieg und Coach Linartas viel Erfolg. Zur Leistung meiner Spieler finde ich heute nur Worte des Stolzes. Es ist unglaublich, welchen Einsatz wir unter den aktuellen Umständen gezeigt haben. Wir haben in der ersten Halbzeit die Rotation sehr hoch gehalten. Jena hat uns in einigen Dingen das Leben schwer gemacht, aber das haben wir in der Halbzeit korrigiert. Dann waren wir voll im Spiel und haben den Rückstand bis auf drei Zähler reduziert. Wir konnten das Spiel leider nicht mehr drehen, aber ich bin enorm stolz auf meine Spieler und auf das, was wir heute gezeigt haben. Nun müssen wir uns alle schnell erholen und uns auf das Spiel gegen Bremerhaven vorbereiten.“

 

Marius Linartas (Headcoach Medipolis SC Jena): „Zunächst natürlich danke für die Glückwünsche. Wie bekannt, sind wir in einer schwierigen Situation aufgrund der Ausfälle einiger Leistungsträger. Für uns war es nach der vor allem mental harten Niederlage in Tübingen wichtig zurückzukommen. Bochum verfügt über eine offensiv sehr starke Mannschaft, ist das viertbeste Scoring-Team der Liga. Für uns war es in erster Linie wichtig, ihre schnellen Abschlüsse zu stoppen. Ich mag diesen spanischen Stil, weil er attraktiv für die Fans und Zuschauer ist. Für den Gegner ist es jedoch oft ziemlich schwierig, diese Art des Basketballs zu verteidigen. Wir hatten phasenweise mit Bochums Zonenverteidigung unsere Probleme, konnten durch Vuk, Brandon und Moritz jedoch wichtige Würfe verwandeln. Bochum ist am Ende aufgrund einer aggressiven Defense zurückgekommen, konnte über Fastbreaks und aus der Transition noch einmal verkürzen. Am Ende bin ich froh, dass wir dieses Spiel gewonnen haben. Es ist besser, ein nicht so gutes Spiel zu gewinnen, statt nach einem schönen Duell zu verlieren.“

 

Brandon Thomas (Kapitän Medipolis SC Jena): „Das war ein sehr wichtiger Sieg für uns, auch wenn es nur ein erster Schritt gewesen ist. Wir haben den Großteil dieses Spiels über unsere Energie kontrolliert und trotz einer niedrigen Trefferquote am Ende 88 Punkte erzielt. Zudem sprechen Statistiken wie 26 von 30 verwandelten Freiwürfe sowie 21 Assists bei nur neun Ballverlusten für einen letztendlich verdienten Sieg. Das sind Zahlen die ich gern sehe und auf die wir als Mannschaft in den nächsten Wochen aufbauen können. Wir werden uns jetzt auf das Heimspiel am Freitag gegen Dresden vorbereiten und ich hoffe, dass wir in diesem Duell kurz vor Weihnachten eine tolle Heimspiel-Atmosphäre erleben können. Ich wünsche mir eine volle Arena, die Jena emotional und stimmungsvoll repräsentiert und glaube, dass wir zusammen mit der Energie der Fans viel erreichen können.“

 

Adam Pechacek (Medipolis SC Jena): „Wir sind mit einer guten Energie ins Spiel gestartet. Unserem Team ist es vor allem in der ersten Halbzeit gelungen, die besten Schützen der Bochumer gut zu verteidigen und ihre Fastbreaks zu unterbinden, beides die größten Stärken des Gegners. Obwohl wir in der zweiten Hälfte gegen ihre Zone nicht gut aussahen, ist es uns als Mannschaft gelungen, die Führung zu verteidigen und mit einem Sieg vom Parkett zu gehen.“

 

Zum Spiel: Weiterhin ohne die Langzeitverletzten Alex Herrera, Shaq Hines und Storm Murphy auflaufend, war Medipolis SC Jena erstmalig mit der Starting Five bestehend aus Nils Schmitz, Scootie Guyton, Brandon Thomas, Stephan Haukohl und Adam Pechacek in die Partie gestartet. Die Hauptrolle der Anfangsphase übernahm unterdessen der Spielball, dem bereits in der 3. Minute die Luft ausging. Mit einem frisch motivierten Wilson gelang es den Gastgebern anschließend, zunächst auf 10:5 vorzulegen (6., Adam Pechacek), bevor sich beide Kontrahenten mit einem offensiv doch eher zurückhaltenden Score von 15:11 in die Viertelpause verabschiedeten.

 

Das Durchatmen an der Seitenlinie schien den Thüringern gut getan zu haben. Innerhalb weniger Minuten hatte sich das Team von Marius Linartas erstmalig zweistellig auf 23:11 (12., Vuk Radojicic) abgesetzt, bevor Bochum konterte und kurzzeitig wieder auf 30:26 (15., Conley Garrison) verkürzte. Von Stephan Haukohl mit fünf Punkten eingeleitet, folgte ein erfolgreicher Jenaer 9:0-Lauf, der über Nils Schmitz (37:26) und Taki Fahrensohn mit der wohl schönsten Pass-Kombination des Abends für den zwischenzeitliche Score von 39:26 (17.) sorgte. Bochums Coach Felix Banobre bat sein Team umgehend zur Auszeit, welche den Run der Thüringer jedoch nur kurzzeitig unterbrach. Jenas Kapitän Brandon Thomas war aus der Distanz heißgelaufen und traf anschließend zwei Dreier, die maßgeblich zum deutlichen 47:30-Halbzeitstand beitrugen.

 

Der Start in die zweite Hälfte entwickelte sich unterdessen zäh und schleppend. Nach einem von Nils Schmitz erzielten Dreier auf 50:30 (22.) enteilt, war es Vuk Radojicic mit zwei Freiwürfen gelungen, mit dem zwischenzeitlichen 52:30 für die höchste Führung des Abends zu sorgen. Nachdem Medipolis SC Jena diese eigentlich vorentscheidende Führung anschließend konservierte und bis zur letzten Pause beim Stand von 65:47 sicher verwaltet hatte, legte Vuk Radojicic mit seinem Dreier zum 72:53 (32.) endgültig das Fundament zum sicher geglaubten Sieg – fast. Denn urplötzlich warf und traf der VfL zielsicher aus allen Lagen, schmolz den Vorsprung der Gastgeber mit jedem verwandelten Dreier und atmete in dieser Phase die zweite Luft. Über Garrett Sams (33., 72:56), Jonas Grof (34., 72:61), Tom Alte (35., 74:66) und Jonathan Andre (36., 74:69) hatten sich die Bochumer nicht nur statistisch entrundet, sondern waren spätestens nach einem Korb von Andre zum 76:73 (37.) drauf und dran, dieser Partie eine ganz eigene Dynamik zu verleihen. Nachdem Bochums Nummer 10 mit seinem anschließend vergebenen Freiwurf die Chance auf ein 3-Punktespiel jedoch liegen gelassen hatte, glätteten Vuk Radojicic und Stephan Haukohl mit sieben aufeinanderfolgenden Punkten zum 83:73 (38.) die Sorgenfalten der anwesenden Fans und ebneten den Weg zum erfolgreichen Neustart unter Headcoach Marius Linartas.

 

Punkteverteilung: Haukohl 16 (10 Reb.), Thomas 16, Radojicic 14, Schmitz 9, Pechacek 9, Plescher 8, Guyton 7, Fahrensohn 5, Rohwer 4 – A. Linartas, B. Linartas, Falkenthal

 

Spielfilm: 1. Viertel 15:11 – 2. Viertel 47:30 – 3. Viertel 65:47 – 4. Viertel 88:79

 

Kompletter Boxscore

 

Das Spiel im Re-Live auf Sportdeutschland TV

 

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