Skip to main content

4. Sieg in Folge – Science City Jena klettert erneut an die Tabellenspitze

 

 

 

 

 

 

Mit einem gleichermaßen wichtigen wie verdienten 91:81-Sieg kehren die Basketball-Riesen von Science City Jena auf den 1. Platz der BARMER 2. Basketball Bundesliga zurück. Die Thüringer bezwangen die Uni Baskets Paderborn am Freitagabend und dürfen bis zum Duell des bisherigen Spitzenreiters aus Rostock in Heidelberg bis zum Sonntagnachmittag auf dem Platz an der Sonne übernachten. Während sich Science City Jena mit dem 4. Sieg in Folge für die im November 2020 in Paderborn erlittene 94:86-Hinrunden-Niederlage revanchierte, überzeugten die Thüringer über weite Teile der Partie als geschlossene Einheit. Neben den drei Langzeitausfällen Dennis Nawrocki, Demarcus Holland und Matt Vest fehlte auch der weiterhin krankgeschriebene Headcoach Frank Menz. Er wurde an der Seitenlinie erneut interimistisch von seinem Assistenten Steven Clauss vertreten.

Durch den zurückliegenden Paderborner 101:93-Sieg gegen Leverkusen vorgewarnt, starteten die Saalestädter konzentriert und zielstrebig in die Partie. Ein 7m-Zonen-Durchstecker von Kasey Hill auf den in der ersten Hälfte nicht zu stoppenden Robin Lodders (2., 4:2) war das Highlight des Auftaktviertels, in dessen Verlauf sich die Jenaer nach einem Dreier von Zamal Nixon zunächst auf 19:9 (6.,) absetzen konnten, bevor es mit einer 23:16-Führung in die erste Pause ging. Auch im zweiten Abschnitt blieben die Saalestädter zunächst das tonangebende Team. Nach einem Tip-Dunk von Andrew Smith zum 25:18 (11.) gelang es den Gastgebern, ihren Vorsprung zu konservieren, bevor die Ostwestfalen in den Folgeminuten deutlich besser ins Spiel fanden. Natürlich war es Paderborns Schlüsselspieler Demetrius Ward, der an der Aufholjagd der Uni Baskets maßgeblich beteiligt war. Mit drei Distanzwürfen bis zur Halbzeit hielt der bullige Guard seine Mannschaft auf Schlagdistanz, glich in der 15. Minute zwischenzeitlich auf 35:35 aus, bevor Science City durch Körbe von Stephan Haukohl, Zamal Nixon, Vuk Radojicic und Julius Wolf die passenden Antworten fand, um mit einer 48:42-Halbezeitführung in die Kabine zu gehen.

Nach der Rückkehr in die zweite Hälfte fanden die Gäste zuerst das Gaspedal. Im Duett Cushingberry & Benzinger drehte Paderborn das Spiel in unter zwei Minuten auf 48:49 und forderten die Saalestädter offensiv heraus. Science City antwortete durch seine an diesem Abend schärfsten Waffen, Kasey Hill und Robin Lodders, um den Score erneut in die gewünschte Richtung zu kippen und die Freiwürfe von Robert Drijencic zum 54:55 (25.) als letzte Gäste-Führung in der Statistik des Spiels Erwähnung finden zu lassen. Dass ausgerechnet der aus Paderborn stammende Jenaer Flügel Melvin Jostmann in der umkämpftesten Phase der Partie mit zwei heißen Nadelstichen (26. - 59:56, 62:57) für offensiven Stabilität in Reihen der Thüringer sorgte, gab der Partie zusätzliche Würze. Der 20-Jährige war zwischenzeitlich für den aufgrund kritischer Foulbelastung auf der Bank platz nehmenden Julius Wolf gekommen und füllte seine Rolle mit Intensität, Selbstbewusstsein und der nötige Prise Physis aus. Unterdessen war das Duell noch weit davon entfernt, einer Vorentscheidung entgegenzublicken. Nachdem sich beide Konkurrenten mit einer Jenaer 69:64-Führung in die letzten Viertelpause verabschiedet hatten, folgten abgesehen von Cushingberrys 69:66-Anschluss zum Auftakt des Schlussviertels drei Minuten Leerlauf.

Kasey Hill weckte die Thüringer Offense mit einem Dreipunkt-Spiel zum 71:66 bevor Marcus Tyus für den Hingucker des Schlussviertels sorgte. In der Reihenfolge: „Steal, Fastbreak, Dunk“ hatte Tyus seinem Gegenspieler auf Höhe der Mittellinie den Ball geklaut, bevor er allein in Richtung Paderborner Korb lief und den Wilson zum 74:66 (34.) durch die Reuse drückte. Gäste-Trainer Steven Esterkamp zog umgehend die taktische Notbremse und beorderte sein Team an die Seitenlinie. Am Ausgang des Spiels sollte das Paderborner Timeout jedoch nicht mehr viel ändern. Nachdem Julius Wolf unter dem Korb „durchtauchte“ und auf 76:66 erhöht hatte, Benson und Benzinger anschließend auf 76:70 (35.) verkürzten, war „High Noon“ jenseits des Perimeters angesagt.

Fünf Dreier durch Marcus Tyus, Demetrius Ward, Zamal Nixon, Joseph Benzinger sowie erneut Marcus Tyus schraubten den Zwischenstand auf 85:76, bevor Kasey Hill in der 37. Minute den Deckel zumachte und Ward nach seinem 5. Foul von Roy Orbisons „Hit the Road Jack“ in Richtung Bank verabschiedet wurde. Alle verbleibenden Aktionen wie der schöne Behind-the-Back-Assist von Cushingberry auf Drijencic waren zwar nett anzuschauen, hatten jedoch nur noch statistischen Charakter.

Steven Clauss (Coach Science City Jena): „Wir sind froh und glücklich, dass wir dieses Spiel gewonnen haben. Paderborn ist ein sehr unangenehm zu spielender Gegner, der mit vielen kleinen Spieler in der Offense agiert. Ich finde, dass wir im Angriff ganz ordentlich gespielt und Tempo gemacht haben. Im Steplay konnten wir uns ebenfalls ganz gut durchsetzen. Dafür sind unsere Dreier heute trotz freier Schüsse nur selten gefallen. Ansonsten haben wir die Würfe bekommen, die wir bekommen wollten. In der Verteidigung haben wir jedoch zu viele einfache Körbe kassiert. Da ist es uns nicht gelungen, den Druck auf die Paderborner Schützen konstant hochzuhalten und die Penetration zum Korb ganz wegzunehmen. Das sind die Ziele, an denen wir arbeiten müssen und arbeiten werden, um weiterhin erfolgreich zu sein. Wir haben zehn Offensiv-Rebounds zugelassen. Das ist ein Borderline-Wert, der sich mit unseren zehn ausgleicht. Vor allem aber konnten wir 15 Ballverluste des Gegners erzwingen, was eigentlich für unsere insgesamt aggressive Defense spricht. Aber auch da müssen wir daran arbeiten noch konstanter zu spielen. Sehr schön war, dass Melvin Jostmann reinkam und sehr gut gespielt hat. Das hat uns sehr geholfen in dieser Phase. Joschka Ferner kam nach seiner Verletzung auch das erste Mal zurück, hatte zwar leider Wurfpech, konnte uns jedoch in der Verteidigung helfen. Auch Rafael, der heute Geburtstag hat, konnte seine Präsenz zeigen. Insofern finde ich, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wir haben jetzt zwei schwere Wochen mit vier Auswärtsspielen vor uns und werden sicher besser verteidigen müssen, wenn wir diese Spiele gewinnen wollen“

Steven Esterkamp (Coach Uni Baskets Paderborn): „Zunächst erst einmal Glückwunsch an Steven Clauss und Science City zu diesem Sieg. Jena hat in den letzten drei, vier Minuten wichtige und schwere Würfe getroffen und konnte so das Spiel entscheiden. Unsere Mannschaft hat 40 Minuten gekämpft, gut gespielt, aber es hat am Ende nicht gereicht, um einen starken Kontrahenten zu schlagen. Uns hat es sicher auch wehgetan, dass wir auf einige deutsche Spieler verzichten mussten. Dafür sind andere Jungs wie Leo Döhring oder Jens Großmann eingesprungen, die es aber gut gemacht haben. Wir hatten eine Chance aber Jena war heute eben stärker.“

Melvin Jostmann (Flügelspieler Science City Jena): „Es war mal wieder schön gegen meinen Heimatverein aufzulaufen, zu spielen und zu punkten. Natürlich ist es auch immer ein gutes Gefühl, wenn Du als Sieger vom Parkett gehst.“

Stephan Haukohl (Flügelspieler Science City Jena): „Auch wenn wir defensiv sicher ein paar Körbe zu viel zugelassen haben, war das heute Abend gegen Paderborn eine ordentliche Vorstellung. Offensiv war es eine solide Teamleistung, in der wir den Ball gut bewegt haben. Viele Spieler konnten heute ihren Teil zu unserem Sieg betragen. Ich persönlich freue mich vor allem für Vuk und Melvin. Wir verfügen noch über Steigerungspotential, dass wir ausschöpfen müssen, um in den kommenden schweren Auswärtsspielen unsere Serie auszubauen.“

Punkteverteilung Science City Jena: Lodders 20, Hill 18, Nixon 11, Tyus 10, Wolf 8, Haukohl 7, Radojicic 6, Smith 6, Jostmann 5, Ferner, Rodrigues – Bank (DNP)

Spielfilm: 1. Viertel 23:16 – 2. Viertel 48:42 – 3. Viertel 69:64 – 4. Viertel 91:81

Vollständiges Scouting

Das Spiel im Re-Live auf Sportdeutschland TV

 

Zurück