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Siebter Sieg in Folge: Medipolis SC Jena auch in Itzehoe nicht zu stoppen

 

 

 

 

 

 

Mit einem 73:61-Sieg kehrt ProA-Tabellenführer Medipolis SC Jena vom Gastspiel aus Itzehoe zurück. Die Mannschaft von Cheftrainer Domenik Reinboth gewann am Samstagabend in der Brokdorfer Sporthalle schlussendlich verdient und verteidigte mit dem mittlerweile siebten Sieg in Folge seine Pole als Spitzenreiter in der BARMER 2. Basketball Bundesliga.

Während sich die Thüringer im Verlauf ihrer Premiere im nördlichsten Bundesland gegen einen engagiert auftretenden Gastgeber lange Zeit schwertaten, besiegelte ein später Dreier von Brandon Thomas zur 68:59-Führung (38.) den sechsten Jenaer Auswärtssieg der Saison. In der Endabrechnung avancierte der 37-jährige Routinier mit 18 Punkten einmal mehr zum Topscorer der Saalestädter, die neben ihren beiden Leistungsträgern Clint Chapman (Sperre) und Jonathan Kazadi (Adduktoren) ebenfalls auf ihren Energizer Nico Brauner verzichten mussten. Der 27-jährige Combo-Guard war im Training umgeknickt und blieb aufgrund seiner Bänderverletzung ohne Einsatz.

Domenik Reinboth (Headcoach Medipolis SC Jena): „Auch wenn schön und gut sicher anders ist, konnten wir das Spiel gewinnen, dass so lief, wie ich es befürchtet hatte. Wir haben ohne Rhythmus gespielt, vor allem im Abschluss. Damit haben wir einen Gegner starkgemacht, der von Beginn an nichts zu verlieren hatte. Abgesehen von unserer Transition Defense war jedoch nicht alles nur schlecht. Unter dem Strich stehen das Ergebnis, zwei Punkte und unsere Tabellenführung, die wir mit diesem Sieg verteidigen konnten. Wir nehmen trotz des erfolgreichen Ausgangs Erfahrungen mit und sind durchaus in der Lage, unsere nicht so gute Leistung reflektiert aufzuarbeiten. Es gab im Verlauf dieser Begegnung immer wieder Situationen, die wir in diesem Spieljahr so noch nicht hatten und aus denen wir für die nächsten Wochen lernen müssen. Ohne es despektierlich zu meinen, ist uns das besser jetzt in Itzehoe passiert als in Rostock.

Zum Ausfall von Nico Brauner: „Nico ist im Training umgeknickt und hat sich eine Bänderdehnung zugezogen. Die Stabilität im betreffenden Sprunggelenk war zu gering. Um keinen langfristigen Ausfall zu riskieren, haben wir uns entschieden ihn nicht einzusetzen“

Julius Wolf (Kapitän Medipolis SC Jena): „Man hat in Itzehoe gesehen, wie befreit mittlerweile die Teams spielen, die gegen uns nur gewinnen können. Während wir in den ersten beiden Vierteln viele unserer größtenteils gut herausgespielten und offenen Würfe nicht verwandelt hatten, lief dieses Spiel bis zur Halbzeitpause gegen uns. In dieser Phase haben wir auch defensiv zu viele Lücken gelassen, die von den Eagles meist konsequent bestraft wurden. Erst nach dem Start in die zweite Hälfte konnten wir unsere Quoten steigern und das Spiel in Kombination mit einer intensiveren Verteidigung drehen. Wir haben trotz des Rückstandes auch in den kritischen Phasen die Ruhe bewahrt, konnten uns hinten raus steigern und sind letztendlich als verdienter Sieger vom Parkett gegangen. Mit Blick auf die Tabelle und die vielen überraschenden Ergebnisse, die man jeden Spieltag sieht, sind wir bislang relativ unbeschadet durchgekommen. Dennoch werden wir uns in den kommenden Wochen straffen müssen, wenn wir unsere Position als Spitzenreiter ins neue Jahr mitnehmen wollen.“

Zum Spiel: In einer Partie, die sich trotz der klaren Ausgangslage früh in Richtung zäher Knochen entwickelte, starteten beide Kontrahenten zunächst mit offensiv überschaubaren Ertrag. Während beide Teams mit äußerst mageren Quoten aus dem Feld zu kämpfen hatten, konnten die Eagles auf die von Beginn an stabile Performance ihres Aufbauspielers Petar Aranitovic vertrauen. Der Kroate hatte zur Itzehoer Führung des Auftaktviertels die Hälfte des Scorings beigesteuert, kam in der Endabrechnung auf 20 Zähler. Auch wenn Jenas Center Rafael Alberton neun Sekunden vor der ersten Viertelpause via Dunk auf 14:12 verkürzte, lief für das Team von Coach Domenik Reinboth noch nicht wirklich viel zusammen.

Dies galt auch für die Phase bis zur Halbzeitpause, in der die Schleswig-Holsteiner zwischenzeitlich bis auf 27:18 (14., Schmikale) enteilen konnten, um sich mit 37:28 in Front liegend aus der ersten Hälfte zu verabschieden. Die durch den Ausfall von Nico Brauner zusätzlich eingeschränkte Jenaer Rotation hatte erkennbar Mühe, um in diesem Spiel anzukommen. Mit nur zwei verwandelten Dreiern (bei 13 Versuchen, 15 Prozent) sowie einer insgesamt äußerst dürftigen Quote aus dem Feld (9/28 – 28 Prozent) hinkte der ProA-Tabellenführer dem zu Hause noch sieglosen Gastgeber hinterher.

In seiner Kabinenansprache schien Domenik Reinboth jedoch die richtigen Worte gefunden zu haben. Nach dem Auftakt in das dritte Viertel präsentierten sich die Saalestädter wacher und treffsicherer, vor allem aber in Summe offensiv wesentlich effektiver. Nachdem Vuk Radojicic und Ray Simmons mit zwei erfolgreichen Distanzwürfen auf 41:40 (24.) verkürzen konnten, nahm die Partie kontinuierlich den erhofften Verlauf. Zwar gelang es den Hausherren nach einer von Pat Elzie direkt im Anschluss genommenen Auszeit durch Petar Aranitovic noch einmal zurückzuschlagen, doch schon der folgende Konter durch Stephan Haukohls 44:43-Anschluss sowie ein Layup von Ray Simmons zur erstmaligen Jenaer Führung (25., 44:45) ließen das Momentum auf der Jenaer Bank Platz nehmen. Auch wenn ein Dreier von Vuk Radojicic in der 28. Minute erst nach Ablauf der Shotclock durch die Reuse der Eagles fiel, dieser Treffer jedoch berechtigterweise keine Anerkennung fand, war Medipolis SC Jena nun im Spiel. Jenas Aufbauspieler Ray Simmons hatte Endes des dritten Viertels das letzte Wort und sorgte mit einer individuell starken Offensivaktion für die 48:51-Führung seines Teams.

Doch Itzehoe gab sich noch nicht geschlagen. Nach einem Korbleger von Yasin Kolo zum erneuten 50:51-Anschluss bekam der Center der Norddeutschen zum Start des letzten Viertels die Chance an der Linie auszugleichen, vergab diese Möglichkeit jedoch. Besser machte es auf Jenaer Seite Moritz Plescher, der mit seinen beiden Distanzwürfen zum 50:54 und 52:57 zum richtungsweisenden Gamechanger avancierte. Nach einem Korb von Alex Herrera bis auf 52:59 (33.) enteilt, nahm Jenas sechster Auswärtssieg der Saison endgültig konkretere Formen an. Den letzten Versuch einer Itzehoer Aufholjagd bremste Domenik Reinboth beim Stand von 59:65 (37.) mit einer Auszeit, bevor Veteran Brandon Thomas 113 Sekunden vor Ultimo mit seinem Dreier zum 59:68 die Tür zum Turnaround schließen konnte.

Punkteverteilung Medipolis SC Jena: Thomas 18, Simmons 15, Radojicic 10, Plescher 9, Herrera 8, Wolf 6, Haukohl 5, Alberton 2, Bank – Brauner (DNP)

Spielfilm: 1. Viertel 14:12 - 2. Viertel 37:28 - 3. Viertel 48:51 - 4. Viertel 61:73

Kompletter Boxscore

Das Spiel im Re-Live auf Sportdeutschland TV

 

 

 

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