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Medipolis SC Jena kassiert deutliche 70:93- Heimniederlage gegen Phoenix Hagen

 

 

Klar, deutlich und am Ende in der Differenz ein paar Punkte zu hoch, endete das Heimspiel am Samstagabend aus Sicht von Medipolis SC Jena. Der aktuell stark gehandicapte Kader von Trainer Domenik Reinboth unterlag Phoenix Hagen vor 1.581 Zuschauern mit 70:93, fand speziell im Schlussviertel keine Antworten auf die stärkste Offensive der Liga. Trotz der Ausfälle von Alex Herrera (Handgelenkfraktur), Shaq Hines (Fußverletzung), Storm Murphy (Schulterverletzung) und Björn Rohwer (Grippe) konnten die Thüringer das Duell bis zur letzten Viertelpause (56:62) offen gestalten, bevor im Schlussabschnitt vor allem defensiv alle Dämme brachen.

 

Während Gäste-Center Marcel Keßen einen herausragenden Abend erwischte, mit 25 Punkten (3/4 3PTs) zum Topscorer der Partie avancierte, teilten sich Vuk Radojicic und Stephan Haukohl mit je 16 Zählern die Rolle des punktbesten Jenaers. Einen mindestens soliden Einstand feierte unterdessen Jenas Nachverpflichtung Adam Pechacek, der in 18 Minuten auf 13 Punkte kam  und vier Rebounds holte.

 

Chris Harris (Headcoach Phoenix Hagen): „Abgesehen vom Ergebnis, mit dem wir natürlich sehr glücklich sind und auch wenn es sich sicher etwas seltsam anhört, fand ich, dass Jena in Anbetracht der Umstände einen couragierten Auftritt abgeliefert hat. Wie ich mitbekommen habe, war in der zurückliegenden Woche kaum Training möglich. Bis zum dritten Viertel war es ein offenes Duell, bevor unserem Gegner hinten raus die Kraft ausgegangen ist. Darauf kann man sicher stolz sein, auch wenn es sicher nicht das Ergebnis ist, welches sich die Heimfans und der Verein gewünscht haben. Wir sind unsererseits natürlich sehr glücklich darüber, in Jena gewonnen zu haben. Die Höhe ist uns letztendlich egal. Man hat gesehen, dass wir einen tollen Rhythmus hatten, im vierten Viertel Schüsse verwandeln konnten, die wir nicht immer treffen. Es kommt nicht oft vor, dass wir mit einem Sieg aus Jena heimkehren, insofern war es für uns und unseren Verein ein toller Abend.“

 

Domenik Reinboth (Headcoach Medipolis SC Jena): „Zunächst Glückwunsch an Hagen zu einem verdienten Sieg. Sie zeigen gerade, dass sie das Highscoring-Team der Liga sind. Wir haben es, vor allem mit Blick auf unsere Lineup, über drei Viertel ganz gut gemacht. Bis zu diesem Zeitpunkt konnte unser Team den Gegner bei 62 Punkten halten und hatte auch ihre Dreierquote ganz gut im Griff. Dann starten sie mit vier Dreier in Folge in das letzte Viertel und spielen sich in einen Rausch. Es ist gerade eine schwierige Situation und ich kann mich nur vor meine Mannschaft stellen, die alles gegeben und den Hiobsbotschaften getrotzt hat. Ein Team wie Hagen, das so gut eingespielt ist, nutzt dann diese Chance im letzten Viertel und das konnten wir mit unserer Aufstellung nicht mehr kontern. Wir haben nicht die Konstanz gefunden, die wir gebraucht hätten, um ein bis dahin enges Duell zu kontrollieren oder die entscheidenden Plays zu machen. Zum Debüt von Adam kann man nur den Hut ziehen. Er hat erst zweimal mittrainieren können, unserem Team aber schon einen guten Impact gegeben.“

 

Adam Pechacek (Medipolis SC Jena): „Zunächst hat es sich ziemlich gut angefühlt, endlich wieder Parkett betreten zu können. Auch wenn es für uns ein schweres Spiel mit einem ebenso toughen Endergebnis war, werden wir bis zum nächsten Wochenende an der Abstimmung arbeiten, um die aktuellen Ausfälle so gut es geht zu kompensieren. Kämpfen geht immer. Am kommenden Wochenende wird es in Tübingen sicher nicht einfacher und trotzdem werden wir alles versuchen, um mit einem Sieg aus dem Spiel zu gehen.“

 

Lorenz Bank (Phoenix Hagen): „Am Anfang war es schon ziemlich schwer ins Spiel reinzukommen, aber das hatte ich auch so erwartet. Wir wussten ja, dass bei Jena ein paar wichtige Leistungsträger fehlen, wollten schnell spielen und sie müde machen. Das hat sich am Ende ausgezahlt. Über die gesamten 40 Minuten gesehen, konnten wir unseren Gameplan ganz gut umsetzen und verdient gewinnen.“

 

Zum Spiel: In einer zunächst punktearmen Partie waren es die Gäste, die den besseren Start erwischten. Von Marcel Keßen und Kyle Catlin angeführt, setzten sich die Feuervögel früh auf 6:13 (4.) ab, bevor sich Medipolis SC Jena langsam aber beständig wieder heranarbeiten konnte. Nach der Einwechslung von Neuzugang Adam Pechacek in der 7. Minute hatten die Hausherren bis zur ersten Viertelpause auf 16:19 verkürzt und blieben auch nach Beginn des zweiten Abschnitts zunächst noch in Reichweite. Während dieser Phase primär durch Stephan Haukohl und Adam Pechacek an der Freiwurflinie erfolgreich, konterten die Nordrhein-Westfalen ab der 15. Minute zunehmend treffsicher aus der Distanz. Nach zwei Dreiern von Kristofer Krause und Grayson Murphy auf 24:35 enteilt, konservierten die Hagener im weiteren Verlauf ihren Vorsprung, erzielten nach einem 3-Punktespiel von Bjarne Kraushaar zum 26:40 (17.) ihre bis dato höchste Führung. Doch das dezimierte Team der Thüringer wehrte sich und verkürzte unmittelbar vor der Halbzeitpause wieder auf 33:42.

 

Nachdem Medipolis SC Jena die zweite Hälfte durch einen energischen Dunk von Stephan Haukohl eröffnet hatte, war es Nachwuchs-Point-Guard Vuk Radojicic, der mit zehn Punkten innerhalb von nur vier Minuten nachlegte und durch seinen Korb zum 45:49-Anschluss (24.) die Hoffnung auf einen Richtungswechsel zurückkehren ließ. Doch auch im besten Jenaer Viertel der gesamten Partie fand Phoenix Hagen zumeist eine passende Antwort auf die Jenaer Bemühungen, dem Duell eine Wendung zu geben. So konterten die Gäste nach einem bis zur 27. Minute auf 52:54 (Layup, Adam Pechacek) geschrumpften Vorsprung wieder und enteilten bis kurz vor der letzten Viertelpause wieder auf 53:62. Das letzte Wort in dieser umkämpften Phase war Scootie Guyton vorbehalten, der 6.7 Sekunden vor der Sirene via Dreier auf 56:62 verkürzte und für optimistischere Gesichter in der Arena sorgte.

 

Die Mienen verfinsterten sich allerdings gleich nach dem Auftakt in das Schlussviertel. Keine zwei Minuten waren vergangen, in denen die Gäste dieses Duell vorzeitig entscheiden konnten. Drei Dreier (Lorenz Bank, Marcel Keßen, Kristofer Krause) – nur unterbrochen durch einen Dunk von Taki Fahrensohn – hatten den Hagener Vorsprung erneut auf 58:71 (32.) anwachsen lassen und auch eine anschließende Jenaer Auszeit konnte den effektiven Lauf des Phoenix nicht mehr stoppen. Spätestens nachdem sich mit Tim Uhlemann auch der zweite Phoenix-Center in die Riege der Distanzschützen einreihen konnte und mit seinem Dreier zum zwischenzeitlichen 61:76 traf, war der Widerstand der Thüringer gebrochen.

 

Punkteverteilung Jena: Radojicic 16, Haukohl 16, Pechacek 13, Thomas 9, Guyton 7, Plescher 6, Fahrensohn 3, Schmitz - B. Linartas (DNP)

 

Spielfilm: 1. Viertel 16:19 - 2 Viertel 33:42 - 3. Viertel 56:62 - 4. Viertel 70:93

 

Kompletter Boxscore

 

Das Spiel im Re-Live auf Sportdeutschland TV

 

 

 

 

 

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