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Science City schlägt Schwenningen nach dramatischer Overtime mit 95:93

Am Ende war es ein Spiel der Nerven, das aus Jenaer Sicht mit 95:93 siegreiche Samstagabend-Duell zwischen Science City und den wiha Panthers Schwenningen. Während die spiel- und wurfstarken Gäste aus Baden-Württemberg über weite Teile der Partie in Front gelegen hatten, ihre Vorsprünge immer wieder clever verteidigen konnten, schafften es die personell arg gebeutelten Thüringer auf den letztem Metern der regulären Spielzeit auszugleichen, um sich in die Verlängerung zu kämpfen. Mit einem Mix aus hoher Moral, zurückgekehrter Treffsicherheit sowie dem nötigen Quäntchen Glück gelang es dem Team von Headcoach Frank Menz schließlich, die fünfminütige Overtime zu kippen und als Sieger vom Parkett zu gehen. Auch wenn Marcus Tyus mit 26 Punkten letztendlich aus dem Statsheet herausragte, war es doch ein Erfolg der gesamten Mannschaft, wie insgesamt sechs zweistellig punktende Jenaer Spieler unterstrichen. Den ersten Nackenschlag hatten die Saalestädter unterdessen schon vor dem Tip Off verkraften müssen. So fehlten Science City neben den bekannten Langzeitverletzten Dennis Nawrocki, (Handfraktur) Demarcus Holland (Schienbeinbruch) und Matt Vest (Knieverletzung) mit Vuk Radojicic (Zehenverletzung), Joschka Ferner (Rückenprobleme) sowie Andrew Smith (Oberschenkelzerrung) weitere drei wichtige Akteure, deren Ausfall sich in der eingeschränkten Rotation und häufigen Positionsverschiebungen bemerkbar machten. Erfreulich hingegen war die Premiere des brasilianischer Nachwuchs-Centers Rafael Alberton Rodrigues, welcher sein Debüt im Trikot der Saalestädter feiern konnte. Sportlich fand Science City zunächst gut in die Partie. In der 2. Minute auf 7:0 enteilt, gelang es den Thüringern eine Führung zu etablieren, die über 13:7 (4.) und 18:11 (6.) bis unmittelbar vor dem Ende des Startabschnitts hielt. Die treffsicheren Gäste ließen sich von den Rückständen jedoch nicht aus der Bahn werfen und drehten die Begegnung – primär aus der Distanz – noch vor der ersten Viertelpause zu ihren Gunsten – 20:24. Während sich auch im zweiten Abschnitt ein Duell auf Augenhöhe entwickelt hatte, die Führung bis zur 18. Minute insgesamt sieben Mal pendelte, kämpfte Jenas Aufbauspieler Kasey Hill bereits mit Foulproblemen. Der US-Amerikaner wurde nach seiner dritten Verwarnung in der 14. Minute zunächst vorsorglich auf die Bank beordert. Umso wichtiger war es aus Jenaer Sicht dranzubleiben und im Kollektiv zu antworten. So konnte Stephan Haukohl, einer der wichtigsten Akteure an diesem Abend, auf 37:37 (18.) ausgleichen bevor sich beide Teams mit einem 37:42-Halbzeitstand in die Kabinen verabschiedeten. Nachdem Melvin Jostmann mit seinem Korb zum 39:42-Anschluss für den ersten Akzent der zweiten Hälfte sorgen konnte, verlief das Spiel auch in den folgenden Minuten auf Messers Schneide. Die Panthers legten vor, Science City zog nach. Speziell Schwenningens treffsicherer Flügel Courtney Stockard (Topscorer mit 31 Punkten) war es, der von den Thüringern nur schwer zu kontrollieren war und die offensive Last der Baden-Württemberger schulterte. Ein defensiv dick unterstrichenes Ausrufezeichen setzte unterdessen Rafael „Oscar“ Rodrigues in der 25. Minute beim Stand von 51:55, als er den 2,05m großen Jonas Niedermanner nach einem „Block aus der Hölle“ mit hängendem Kopf in die Schwenninger Hälfte zurückschickte. Ungeachtet der zunehmenden Intensität an beiden Enden des Parketts gelang es Science City bis zur vermeintlich letzten Viertelpause auf 62:62 auszugleichen. Nachdem Courtney Stockard, Julius Wolf im Nachfassen sowie Panthers-Combo Chris Frazier im Schlussviertel auf 64:66 (31.) gestellt hatten, folgte zunächst ein wilder Shootout jenseits des Perimeters. Bis zum 72:77 in der 35. Minute waren allein fünf Würfe aus 6,75 oder mehr Metern in den jeweiligen Körben des Gegners gelandet, vorentscheidend absetzen konnten sich jedoch keines der beiden Teams. So nahm die Spielzeit kontinuierlich ab, wohingegen sich die Dramatik mit jeder fortschreitenden Sequenz steigerte. Ein massiver Block von Kasey Hill beim Versuch eines Korblegers durch Chris Frazier sowie sein anschließende Dreier zum 81:81-Ausgleich (38.) quittierte Schwenningens Coach Alen Velcic mit einer Auszeit. Die zunehmende Spannung und Anspannung hatte den Ruhepuls der Anwesenden längst geweckt, als Stephan Haukohl 106 Sekunden vor der Sirene Schwenningens Nate Britt eine lehrbuchmäßige Flugstunde erteilte, den Point Guard der Panthers an sich vorbeirauschen ließ, um aus der Distanz abzudrücken - 86:84. Bei nur noch 85 Sekunden Restspielzeit war es dann Nate Britt vorbehalten, mit zwei sicher verwandelten Freiwürfen für den erneuten Ausgleich zu sorgen, bevor sich beide Teams ohne zählbare Ergebnisse aus der regulären Spielzeit verabschiedeten – Verlängerung. Eingangs der Overtime war es der sich enorm treffsicher präsentierende schwedische Flügel Felix Edwardsson, der die Panthers mit zwei Freiwürfen sowie seinem verwandelten Schuss aus der Distanz zum 87:91 fast schon in Richtung Auswärtssieg abbiegen ließ. Doch Science City hielt den Türspalt zum Comeback weiterhin offen und atmete nach einem Dreier von Julius Wolf zum 90:91 die wichtige zweite Luft. Daran änderte auch das finale, umgehend genommene Schwenninger Timeout nichts. Jenas Scharfschütze Marcus Tyus hatte in dieser Phase die Regie übernommen, verwandelte 77 Sekunden vor Ende der Verlängerung seinen Layup zum 92:91, bevor er 42.5 Sekunden vor Ultimo erfolgreich aus der Distanz auf 95:91 nachlegte. Das Team aus dem Schwarzwald antwortete jedoch umgehend, verkürzte 29 Sekunden vor dem Spielende noch einmal durch Chris Frazier auf 95:93. Dies war dann allerdings der tatsächlich letzte Korb des Abends und so gewann mit Science City Jena wahrscheinlich das glücklichere Team, aber eben auch die Mannschaft, die sich trotz personeller Ausfälle und zum Teil bedenklicher Rückstände nie aufgab und bis zum Schluss enorm große Moral bewies. Punkteverteilung Science City Jena: Tyus 26, Hill 22, Nixon 13, Haukohl 10 (10 Reb.), Wolf 10, Lodders 10, Jostmann 4, Alberton Rodriguez, Bank, Heber Spielfilm: 1. Viertel 20:24 – 2 Viertel 37:42 – 3. Viertel 62:62 – 4. Viertel 86:86 – 5. Viertel 95:93

 

Vollständiges Scouting

 

Das Spiel im Re-Live auf Sportdeutschland TV

 

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