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Auswärtsmonster erlegt Tiger

Science City Jena ist gegen den Aufsteiger UBC Hannover erfolgreich in die neue Pro A Saison gestartet. Nach einem hart umkämpften Spiel konnten die Hightowers zwei Punkte aus der niedersächsischen Landeshauptstadt entführen. Den anwesenden rund 2000 Zuschauern, darunter circa 30, die das Jenaer Team unterstützten. Es wurde ein bis zuletzt spannendes Spiel geboten, welches in einer dramatischen Schlussphase seinen Höhepunkt fand. In dieser konnten die Gäste mit 98 zu 94 die Oberhand behalten. Dazwischen mussten aber die Jenaer Mannschaft und deren Anhänger ein paar Höhen und Tiefen überstehen.

Das Trainergespann um Tino Stumpf ließ fünf neue Spieler in die Saison 2009/2010 starten. Es begannen Simon Schmitz, Gary Tucker, Frieder Diestelhorst, Michael Jost sowie Jeremy Jackson Wilson. Die ersten beiden Punkte der Partie erzielte eine der zentralen Figuren der Erfolgsgeschichte des UBC Hannover, David Arigbabu. Hannover stieg ohne Pause von der Bezirksliga bis in die Pro A auf. Arigbabu war dabei auf und neben dem Feld eine Schlüsselfigur. Es dauerte genau 57 Sekunden bis Gary Tucker die ersten Punkte für Jena gelangen. Die erste Führung in der Spielzeit 2009/2010 erzielte Simon Schmitz durch einen beherzten Zug zum Korb. In den folgenden Minuten konnte sich bis zum Stande von 12 zu 12 kein Team entscheidend absetzen. Doch nun verlor Jena urplötzlich den Spielfaden und so zog Hannover bis auf 13 zu 24 davon. Vor allem Brian Moten drückte in dieser Phase dem Spiel seinen Stempel auf. Eine Auszeit und daran anschließend 2 erfolgreich abgeschlossene Angriffe konnten den Zwischenspurt stoppen und die Saalestädter verkürzten auf 17 zu 24. Per Freiwurf erzielte Jenas Rückkehrer, Michael Lake, seine ersten Punkte. Doch der Gegner war weiterhin sehr erfolgreich in der Offensive. Sodass es mit 22 zu 31 in die Viertelpause ging.

Das Trainergespann schien dort die richtigen Worte gefunden zu haben. In der Verteidigung zwang man den UBC mehrfach zu schlechten Würfen und forcierte durch die aggressive Verteidigung eine Vielzahl von Fehlabspielen. So erhöhte sich der gegnerische Punktestand im zweiten Abschnitt nur um 10 Punkte, während im ersten Viertel noch 31 Punkte kassiert wurden. Einzig Mangold mit zwei Dreiern und die beiden US Amerikaner Jacques Jones und Emmanuel Hollaway hielten in der Offensive dagegen. In dieser Phase des Spiels zeigte sich die starke Abhängigkeit der Hannoveraner von erfolgreichen Dreipunktwürfen. Jena dagegen variierte und überzeugte, sowohl von jenseits der Dreierlinie, als auch im „inside Game“. Vor allem Simon Schmitz mit drei Dreiern und mehreren schönen Anspielen hob das Jenaer Spiel auf eine höhere Stufe. So wurde ein 9 Punkte Rückstand nach dem ersten Viertel, in eine 11 Punkte Halbzeitführung verwandelt. Mit 52 zu 41 ging es in die Kabinen.

Der beste Hannoveraner, Brian Moten, eröffnete den dritten Spielabschnitt mit einem erfolgreichen Dreipunktwurf. Jena antwortete mit 2 starken Angriffen von Simon
Schmitz. Per Dreier und einem erfolgreichen Zug zum Korb mit anschließendem Bonusfreiwurf. Einen besonderen Grund zum Feiern hatten die Jenaer Anhänger nach knapp viereinhalb Minuten des dritten Abschnittes. Das Jenaer Urgestein, Mischa Zlotowski, erzielte nach langer Verletzungspause seine ersten Pflichtspielpunkte durch zwei erfolgreiche Freiwürfe. Die Tigers aus Hannover kämpften umso verbissener um den Anschluss, der Vorsprung schmolz beträchtlich. Jena agierte in der Verteidigung zu nachlässig,
und der UBC kam bis auf 72 zu 70 zum Ende des dritten Abschnittes heran. Weiterhin mussten das Geburtstagskind Michael Jost und Levi Dyer vorzeitig nach jeweils Fünf Fouls auf der Bank Platz nehmen.

Unter diesenVorraussetzungen stand den Zuschauern ein spannendes letztes Viertel bevor. Dieses startete für Jena mit einer kurzen Schrecksekunde. Der Neuzugang, JJ Wilson, knickte in einem Schnellangriff um, konnte aber zum Glück weiterspielen.
Bis zum Stand von 75 zu 74 für Jena verlief das Spiel ausgeglichen, bevor Jena das Tempo wieder anzog. Das zweite Geburtstagskind Markus Pätz trug 5 Punkte zum Zwischenspurt bei, welcher zu einer zwischenzeitlichen 87 zu 77 Führung führte. Doch Hannover gab nicht auf, vor allem Andrej Mangold stemmte sich mit aller Kraft gegen eine Niederlage. Die Partie wurde nun immer dramatischer. Jena musste 48 Sekunden vor Schluss sogar den 94 zu 94 Ausgleich hinnehmen. Doch Gary Tucker blieb ruhig und machte per „spin move“ und dem folgenden Korbleger die nächsten zwei Punkte für Jena. Das Heimteam nahm dann 26 Sekunden vor Schluss eine Auszeit, um die letzten Angriffe abzusprechen. Jena eroberte sich in der Verteidigung den Ball. Das zu erwartende „stop the clock“ Foul blieb überraschender Weise aus. Nun bestand die Möglichkeit, die Uhr herunter zu spielen. Doch durch gute Verteidigung der Heimmannschaft wurde Michael Lake in der Ecke festgemacht. Dies mündete in einem Ballverlust. Hannover lag nun mit 96 zu 94 hinten, hatte aber noch 19 Sekunden, um einen letzten Angriff erfolgreich abzuschließen. Diesen vergaben die Hannoveraner. Michael Lake durfte noch mal an die Freiwurflinie und verwandelte beide Würfe zum Endstand von 98 zu 94 für Jena.

Neben dem äußerst positiven Ergebnis, muss man auch einen weiteren Fakt erwähnen.
Mit 51 deutschen Punkten und über der Hälfte deutscher Spielzeit, konnte Jena an diesem Spieltag ein deutliches Statement setzen.

Trainer Hannover
„Im zweiten Viertel fiel schon die Vorentscheidung. Kein „Setplay“, schlechte Wurfauswahl und wenig Fastbreaks. Trotzdem hat mein Team weiter gefightet. Am Ende hatten wir sogar noch den Ausgleich auf der Pfanne. Den Gegner und den Fans muss man Respekt zollen.“

Trainer Jena
„Zunächst bin ich sehr froh, dass wir mit unserer komplett umformierten und verjüngten Mannschaft erfolgreich in die Saison gestartet sind. Nach der aufgrund der Verletzungen einiger Spieler nicht einfachen Vorbereitung hat sich zum Einen heute gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind – zum Anderen aber auch, dass wir noch viel zu tun haben. Nach dem beeindruckenden 2.Viertel durch uns, als wir aus Minus 9 plus 11 gemacht haben, muss man kritisch anmerken, dass das Spiel zum Ende nie und nimmer hätte noch einmal so knapp werden dürfen. Daran werden wir arbeiten, das ist klar. Aber auch, dass mit dem Auftaktsieg das Positive überwiegt, gerade bei weiteren 3 Auswärtsspielen aus den nächsten 4 Partien. Da das Auswärtsmonster jedoch wieder erwacht ist, wird uns da sicherlich nicht bange und wir freuen uns auf das Spiel in Homburg kommende Woche. Bemerkenswert sicherlich auch Simons Einstand in der Pro A – mich freut das sehr für ihn, dass ihm diese Leistung gelungen ist. Großartig auch die Unterstützung unserer Fans, von denen uns 30 sogar bis nach Hannover begleitet haben.“

Viertelergebnisse: 31:22, 10:31, 29:20, 24:26

Hannover: Brian Moten ( 31 Punkte, 2 Rebounds, 40 Minuten), Emmanuel Holloway ( 19 P, 10 Assits, 7 R, 38 Min), Andrej Mangold ( 13 P, 4 A, 4 R, 30 Min)

Jena: Mischa Zlotowski ( 2P, 1A, 1R, 11 Min), Ermen Reyes Napoles ( 2 A, 3 R, 15 Min), Frieder Diestelhorst ( 10 P, 1 A, 3 R, 32 Min), Michael Lake ( 17 P, 1 A, 6 R, 21 Min), Markus Pätz ( 5 P, 3 R, 11 Min), Levi Dyer (4 P, 3 R, 14 Min), Simon Schmitz ( 30 P, 2 A, 3 R, 34 Min), Gary Tucker ( 15 P, 4 A, 5 R, 34 Min), JJ Wilson ( 11P, 1 A, 7R, 20 Min), Michael Jost ( 4P, 1 A, 9Min), G. Blossey dnp

Zuschauer: 2.000

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