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Meet the Player: Zamal Nixon

Mit ,,Meet the Player“ hat Science City in ein neues redaktionelles Format gestartet, dass sich ausnahmslos um Spieler des aktuellen Jenaer Bundesliga-Kaders dreht. Während den Fans aktuell leider der Zugang zu Heimspielen der Thüringer verwehrt bleiben muss, wollen wir Euch die Akteure des Teams 2020/2021 näherbringen. Nach der Premiere mit Demarcus Holland folgt nun in der 2. Ausgabe Point Guard Zamal Nixon. Wie geht’s Dir und wie läuft Dein Rehaprozess? Mir geht es gut. Ich bin täglich mit unserem Athletiktrainer trainieren und deshalb wird es auch Tag für Tag besser. Es braucht jetzt einfach noch etwas Geduld, wobei ich mich wie gesagt schon deutlich besser fühle und auch positiv gestimmt bin zeitnah wieder auf dem Feld zu stehen. Du bist in Brooklyn aufgewachsen, bist du auch ein Brooklyn Nets Fan? Ehrlich gesagt nicht wirklich, da ich als Lakers Fan groß geworden bin. Vor allem die große Kobe - Shaq Ära hat mich einfach damals begeistert. Die Nets entspringen zudem ja eigentlich auch den New Jersey Nets und daher hat mich die Zeit in der sie in New Jersey waren nie richtig interessiert. Toll war natürlich dann das Team nach Brooklyn zu holen. Ich würde also nicht sagen, dass ich ein riesiger Fan bin aber ich freue mich schon auf die neue Saison mit Jungs wie Kevin Durant, Kyrie Irving und ja vielleicht sogar James Harden. Wie sehr hat es Dich als Person aber auch als Basketballspieler geprägt in New York aufzuwachsen? Ich denke fast alles entspringt dieser Zeit. Eine lange Zeit habe ich auch während meiner College-Zeit in Houston verbracht, was sicherlich auch eine große Rolle in meiner Entwicklung gespielt hat. Geboren bin ich aber in Brooklyn, wo ich auch 18 Jahre gelebt und meine Liebe zum Basketball entdeckt habe. New York hat einfach ein unglaubliches Level und auch zig großartige Basketballer. Das hat dich natürlich geprägt, dass du da immer mithalten und deine beste Leistung zeigen wolltest. Es gibt dort unzählige Schulen, Colleges, ,,Summerleagues“ und Coaches. Darauf beruhen meine große Liebe zum Basketball, die Orte die ich sehen durfte und die vielen verschiedenen Menschen mit denen ich Zeit verbrach habe. Da hat mich New York wirklich geprägt. Warum hast du dich für das College der Houston Cougars entschieden? Als das alles los ging hatte ich auch Kontakt zu kleineren Schulen wie Wichita State oder Tulane. Mir ging es zunächst, unabhängig vom Basketball, erstmal darum aus New York herauszukommen weil ich das Leben einfach nochmal woanders sehen wollte. Wenn ich es auf den Basketball beziehe, dann schien Houston zum damaligen Zeitpunkt am meisten von mir begeistert, wollte mir mein Spiel und viele Minuten auch schon als Freshman spielen lassen. Leider ist das dann so nicht ganz wahrgeworden aber so ist eben das Geschäft. Ich habe dort trotzdem mit meinem Team einiges erreicht, den Conference-Titel gewonnen und nach unzähligen Jahren Abstinenz wieder das NCAA-Turnier erreicht. Wer ist der beste Gegenspieler den du je hattest? Ich habe während meiner Zeit in Houston gegen Derrick Rose gespielt, damals ein ganz junger Derrick Rose. Irgendwann kamen bei ihm ja bekanntlich leider die Verletzungen aber es ist denke ich für jeden vorstellbar, was für ein überragender Basketballer er davor war. Gegen uns hatte er zwar nicht mal unbedingt seine stärksten Spiele, aber wenn es jetzt darum geht, wer es von meinen Gegenspielern bis heute am weitesten gebracht und die beeindruckendste Karriere hingelegt hat, dann definitiv er. Er war ja sogar Liga-MVP. Du bist sowohl auf als auch neben dem Feld ein gesprächsfreudiger Mensch. Warst du schon immer so oder bist du mit der Zeit in diese Rolle hineingewachsen? Ehrlich gesagt war ich schon immer ein Typ der gerne geredet hat. Auch in der Schule als kleiner Junge hat mich das Gequatsche immer mal wieder in Schwierigkeiten gebracht. Ich war also nie schüchtern. Beim Basketball war es dann so, dass auch den Trainern meine kommunikative und laute Art gefallen hat und das auch etwas war, was ich bei den besten Spielern auf höchstem Niveau immer beobachten konnte. Da es mir schon immer leicht fiel habe ich es also auch bis heute beibehalten. Welches ist das besonderste Spiel deiner Karriere und warum? Das bedeutendste Spiel war als wir damals mit Houston das Spiel um die Conference Championship gewonnen haben. Wir waren nach der regulären Saison nur an 13. Stelle, waren also wirklich nicht sonderlich gut. Um doch beim NCAA-Turnier dabei zu sein mussten wir dann bei diesem Turnier einige Spiele in wenigen Tagen gewinnen. Uns hat also wirklich niemand auch nur die kleinsten Chancen ausgerechnet. Wir haben uns dann aber als Einheit so eingeschworen, standen mit dem Rücken zur Wand und haben das als Ansporn genutzt. Das entscheidende Spiel war mit UTEP auch noch gegen ein Team aus den besten 25 Colleges des Landes. Wir haben sie geschlagen und uns mit Houston nach 18 Jahren Abstinenz wieder für das NCAA-Turnier qualifiziert. Sowas hatte ich einfach noch nie erlebt und war damals auch der erste College-Titel den ich mitgewinnen durfte. Wir wurden bei der Rückkehr nach Houston wirklich wie Helden gefeiert, was du als College-Team neben all den großen Teams wie den Rockets (NBA) oder Texans (NFL) in Houston wirklich erstmal schaffen musst. Was erzählen deine Tatoos über dich? Die meisten meiner Tatoos habe ich mir machen lassen als ich noch jünger war und es kam dann lange keines mehr dazu. Es erzählt also eher ein paar Geschichten über mein jüngeres ,,Ich“. Ich habe z.B. ein Bild meiner ältesten Tochter tätowiert und zusätzlich ein paar Verse aus der Bibel die meinen Arm zieren. Diese Bibelsprüche haben immer sehr gut zu meinem echten Leben gepasst. Auf dem linken Arm habe ich auch Basketbälle mit den ,,laugh now, cry later“ Gesichtern. Ich denke Basketball ist nämlich genauso. Man durchlebt so viele Höhen und Tiefen, geht durch große Siege und bittere Niederlagen und daher haben diese Sachen immer einfach gut zu meiner Berufung als Basketballer gepasst. Gibt es etwas aus den USA, was du gerne auch in Deutschland hättest? Das ist eine gute Frage und schwer da etwas Spezielles herauszupicken. Deutschland ist ja sowieso extrem amerikanisiert, jeder spricht Englisch und an jeder Ecke gibt es ein gutes Restaurant. Es gibt ja mittlerweile selbst alle Ketten wie Chipotle, Five Guys oder KFC hier. Wenn ich hier bin fühle ich mich also immer wohl. Das Einzige wären vermutlich andere Öffnungszeiten. Das ist einfach schöner in den Staaten, dass alles etwas länger offen und z.B. auch an Sonntagen nicht unbedingt zwingend alles komplett geschlossen hat. Für was stehst du auch mal mitten in der Nacht auf? Für Saft und Süßigkeiten! Ich nasche einfach gerne. Manchmal muss ich dann auch einfach mal auf um etwas zu trinken. Wenn da dann zufällig noch ein paar Süßgkeiten herumliegen kann ich nicht widerstehen (lacht). Wenn du eine Videoaufnahmen aus deinem Leben bekommen könntest, was wäre darauf zu finden? Ich glaube das wäre ein Tape über die ganzen Orte an denen ich war und über meinen Weg als Basketballer. Ich war unter anderem in Houston, Griechenland, Frankreich, Österreich und habe so viele Kulturen und Menschen kennen gelernt. Ich mache das jetzt schon so lange, dass manche Erinnerungen allmählich auch verschwimmen. Wenn dieser Weg mit all seinen Höhen und Tiefen und all den Leuten mit denen ich Zeit verbracht habe dokumentiert wäre, wäre das großartig! In welcher anderen Sportart außer Basketball bist du am talentiertesten? Ich bin auf jeden Fall ein Wettkamptyp. Egal welche Sportart ich also ausüben müsste würde ich da gewinnen wollen. Selbst wenn ich mit meinen deutschen Jungs jetzt hier Fußball spielen müsste, womit wir in den Staaten einfach wenig zu tun haben, würde ich alles geben, ein wenig trashtalken und mir niemals anmerken lassen, dass ich keinen Plan habe von dem was ich da tue. Ich habe aber nie wirklich andere Sportarten länger gemacht und sollte daher auch beim Basketball bleiben. Was ist immer in deinem Kühlschrank zu finden? Saft, ohne geht gar nichts! Ich trinke außerhalb des Sports einfach nicht gerne Wasser und deshalb brauche ich zu Hause meine Limonaden und Säfte. Wenn du ein Privatkonzert bekommen könntest, wen würdest du einladen? Das wird bei mir ein Kopf-an-Kopf Rennen zwischen Drake und Jay-Z. Ich bin großer Drake Fan. Er ist und bleibt einer der einflussreichsten Künstler aber neben Drake auf jeden Fall Jay-Z, weil der wie ich aus Brooklyn kommt und einfach eine lebende Legende ist. Ich kann mich noch genau erinnern wie mir in der dritten Klasse zum ersten Mal jemand eine Jay-Z CD in die Hand gedrückt hatte. Jay-Z hat mich über die ganze Zeit begleitet und beinflusst, sodass ich mich am Ende wahrscheinlich für ihn entscheiden würde. Einfach weil er wie gesagt auch aus Brooklyn stammt. Erzähle uns zum Schluss doch bitte noch deinen besten Witz. Die Leute denken immer ich wäre so ein unglaublich lustiger Typ aber ich habe keine wirklichen Witze auf Lager. Ich bin da sehr spontan, sehr schlagfertig wenn es um Späße geht und liebe Sarkasmus. Das macht mich eher aus, als dass ich tatsächlich Witze erzähle.

 

 

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