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In Tübingen chancenlos – Medipolis SC Jena unterliegt am Neckar mit 95:69

 

 

Mit einer deutlichen 95:69-Niederlage kehrt Medipolis SC Jena aus Baden-Württemberg zurück. Die Thüringer unterlagen am Samstagabend beim Tabellenzweiten in Tübingen letztendlich auch in dieser Höhe verdient, fanden nach einem mit 38:13 verlorenen Auftaktviertel über die gesamten 40 Minuten nie zu ihrem Rhythmus. Während das Spiel aus Jenaer Sicht praktisch vorbei war, bevor es richtig begonnen hatte, überzeugte der Vizemeister der Vorsaison mit einer mannschaftlich geschlossenen Vorstellung.

 

Ohne das Trio der Langzeitverletzten (Alex Herrera, Shaq Hines, Storm Murphy), dafür mit temporären Einsätzen seiner zuletzt erkrankten sowie angeschlagenen Akteure (Björn Rohwer, Adam Pechacek, Stephan Haukohl), präsentierten sich die Jenaer Gäste beim Tabellenzweiten der ProA über weite Teil offensiv zu harmlos und in der Verteidigung zu lethargisch. Die heimstarken Schwaben nutzten die sich ihnen bietenden Chancen hingegen meist effektiv, ließen ihre Führung zunächst in Richtung 20-Punkte-Differenz pendeln, bevor sie den letztendlich hochverdienten Sieg sicher nach Hause brachten.

 

Danny Jansson (Headcoach Tigers Tübingen): „Wir waren immer noch stinkig wegen der Niederlage in Karlsruhe letzte Woche. Deswegen hatten wir letzte Woche eine Trainings-Intensität wie noch nie in dieser Saison. Wir sind wirklich sehr gut ins Spiel gekommen, haben unsere Würfe getroffen und Jena vor Probleme gestellt. Dennoch Respekt an Jena, dass sie nach diesem ersten Viertel von uns zurückgekommen sind. Ich war sogar ganz froh darum, dass wir den Lauf von Jena diesmal aus einer Führung heraus spielen konnten. Solche Situationen wie im zweiten Viertel müssen die Spieler lösen können. Am Ende hat uns auch unsere größere Rotation geholfen. Die Leistung von Kriss Helmanis überrascht uns nicht, wir sehen das jeden Tag im Training. Er spielt wirklich super-intelligent und hat seine Chance in der Starting Five gut genutzt.“

 

Domenik Reinboth (Headcoach Medipolis SC Jena): „Zunächst Glückwunsch an Tübingen und Danny zu einem verdienten Sieg. Wir sind unglaublich schlecht ins Spiel reingekommen. Tübingen war super aggressiv. Wir wussten zwar, dass sie so sein werden, konnten das aber nicht matchen. Das liegt, ohne es als Ausrede vorschieben zu wollen, auch ein bisschen an unserer Trainingssituation. Adam und Björn hatten die ganze Woche nicht trainiert. Das merkt man, wenn wir mit einer jungen Truppe im Training arbeiten, die nicht die Aggressivität bringen kann, wie wir sie von Tübingen bekommen. Wir sind am Anfang überhaupt nicht in unser Spiel gekommen. Im zweiten Viertel haben wir uns, gerade defensiv, ganz gut zurückgekämpft. Wir hatten dann auch das Momentum zu Beginn des dritten Viertels, bevor es dann ein paar unglückliche Szenen gab. Tübingen nutzt das knallhart aus und setzt sich wieder auf 20 Punkte ab. Im Gegensatz zum Spiel gegen Hagen hat das Team heute bis zum Ende gekämpft. Darauf müssen wir jetzt aufbauen und hoffen, dass unter der Woche nicht wieder drei Spieler verletzt sind, um wirklich mal acht, neun Leute im Training zu haben, um bereit zu sein, wenn das Spiel losgeht, damit wir auf ProA-Level spielen.“

 

Brandon Thomas (Kapitän Medipolis SC Jena): „Tatsächlich erleben und durchleben wir zwar gerade aufgrund vieler unglücklicher Umstände eine schwierige Phase und dennoch gibt es für unsere Leistung gegen Tübingen keine wirklich triftige Entschuldigung. Wiederkehrende Fehler und inkonstantes Spiel machen es uns enorm schwer, das Parkett als Sieger zu verlassen. Wir finden in kritischen Phasen keine Antworten. Ich glaube, dass jeder unserer Spieler gewinnen will und auch die Qualität besitzt, die notwendig ist, um erfolgreich zu sein. Deshalb ist gerade schwer zu verkraften, dass wir keine zuverlässigen Lösungen finden, um unseren eigentlichen Ambitionen gerecht zu werden.“

 

Moritz Plescher (Medipolis SC Jena): „Es ist schon enorm schwierig nach diesem Spiel unsere Leistung einzuschätzen. Wir haben ganz schwach begonnen, sowohl defensiv als auch offensiv überhaupt keinen Zugriff bekommen und wurden von Tübingen überfahren.Ein positiver Aspekt war, dass wir uns trotzdem nicht aufgegeben haben und bis weit ins dritte Viertel die Möglichkeit hatten, doch noch einmal heranzukommen. Auch wenn es im zweiten Viertel über die Verteidigung etwas besser lief, können wir mit dem deutlichen Ergebnis am Ende nicht zufrieden sein. Wir dürfen trotz dieser Niederlage das Ziel nicht aus den Augen verlieren, müssen von Spiel zu Spiel denken, um als Team einen Turnaround zu schaffen.“

 

Zum Spiel: Während die beiden unter der Woche aussetzenden Center Björn Rohwer und Adam Pechacek zunächst auf der Bank Platz genommen hatten, Medipolis SC Jena mit einer kleinen Aufstellung in die Begegnung gestartet war, bekam das Team im Verlauf des Auftaktviertels kaum ein Bein aufs Parkett. Die Tübinger hingegen nutzten diese frühe Phase, um sich erfolgreich abzusetzen, Rhythmus aufzubauen und ein deutliches Polster zu erspielen. Beim Stand von 11:2 in der 4.Minute hatte Jenas Trainer Domenik Reinboth zwar die erste Auszeit genommen, doch auch in der Folge dominierten die Hausherren das Geschehen dieser Partie. Zwischenzeitlich auf 20:2 (5., FTs Lahnmüller) enteilt, legten die Baden-Württemberger über 24:4 (6.) und 31:11 (8.) konsequent nach, bevor es mit einem überdeutlichen Stand von 38:13 in die erste Viertelpause ging. Obwohl die Thüringer über den Verlauf des zweiten Abschnitts etwas besser ins Spiel fanden, nur acht Punkte der Schwaben zuließen, wog der statistische Rucksack der Anfangsphase weiterhin schwer. Zwei erfolgreiche Distanzwürfe durch Scootie Guyton (18., 44:28) und Moritz Plescher mit der Pausensirene sorgten bis zum 46:31-Pausenstand immerhin für etwas Licht am Ende des Tunnels. Speziell der Dreier des 22-jährigen Jenaer Schützen, deutlich hinter der Mittellinie und aus mehr als 16 Metern hinein in die Halbzeitsirene, hatte den Rückstand nicht nur auf 15 Punkte gedrückt, sondern so etwas wie Hoffnung bzgl. einer Aufholjagd vermitteln können.

 

Nach dem Auftakt ins dritte Viertel war es zunächst Vuk Radojicic, der zwischenzeitlich auf 46:34 (21.) verkürzen und sein Team zurück in statistische Sichtweite bringen konnte. Andere Gegner wären in dieser Phase möglicherweise ins Wanken gekommen, doch die Schwaben konterten mental stark und legten erneut auf eine 20 Punkte-Differenz vor. Tigers- Aufbauspieler Aatu Kivimäki hatte im Zusammenspiel mit Kriss Helmanis, der den kranken Mateo Seric stark vertrat, acht Punkte eingestreut und den Score wieder auf 54:34 (23.) hochschnellen lassen, bevor die Partie mit einem Tübinger 64:45-Vorsprung in den Schlussabschnitt ging. Mit dem deutlichen Polster im Rücken schalteten die Neckarstädter zunehmend in den Verwaltungsmodus, konservierten ihre Führung über 69:49 (33., 3PT Kivimäki) und 79:52 (35. Seljaas) bevor das Duell nach zwei Freiwürfen von Takiula Fahrensohn schließlich sein Ende fand.

 

Punkteverteilung Medipolis SC Jena: Guyton 12, Radojicic 11, Plescher 10, Rohwer 9, Pechacek 8, Fahrensohn 8, Haukohl 6, Schmitz 3, Thomas 2, B. Linartas

 

Spielfilm: 1. Viertel 38:13 – 2. Viertel 46:31 – 3. Viertel 64:45 – 4. Viertel 95:69

 

Kompletter Boxscore

 

Das Spiel im Re-Live auf Sportdeutschland TV

 

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