Hallo Halbfinale – Medipolis SC Jena schlägt Paderborn im fünften Showdown mit 73:59
Mit einem umkämpften 73:59-Heimsieg feierte das Team von Medipolis SC Jena am Sonntagnachmittag den Einzug ins Playoff-Halbfinale der BARMER 2. Basketball Bundesliga. Das Team von Trainer Domenik Reinboth bezwang die Uni Baskets Paderborn vor 1.763 stimmungsvoll mitgehenden Zuschauern im alles entscheidenden 5. Spiel seiner Viertelfinalserie verdient und startet am 05. Mai an der Ostsee in den Halbfinal-Showdown gegen die ROSTOCK SEAWOLVES. Das erste Jenaer Heimspiel wird unterdessen bereits am kommenden Sonntag, den 08. Mai 2022 um 16.30 Uhr in der Sparkassen-Arena stattfinden. Der Ticketvorverkauf startet zeitnah.
In der historisch erst zweiten Playoffserie, welche über die volle Distanz aller fünf Spiele gehen musste, avancierte Jenas erst 20-jähriger Aufbauspieler Vuk Radojicic mit 13 Punkten zum Topscorer seines Teams. Für Paderborn war einmal mehr Jordan Barnes mit 14 Zählern der zuverlässigste Punktelieferant. Die Thüringer hatten zuletzt in den Playoffs 2014 gegen Gießen über fünf Spiele gehen müssen, unterlagen den Hessen damals jedoch mit 2:3.
Nachdem DaVonte Lacy aufgrund seiner schweren Bänderverletzung am Freitagabend in Paderborn die Jenaer Mannschaft nur in der Zuschauerrolle unterstützen konnte, kehrte der schweizer Nationalspieler Jonathan Kazadi erstmalig in den Jenaer Spieltageskader zurück. Der gebürtige Berner hatte aufgrund anhaltender Adduktorenprobleme große Teile der bisherigen Saison verpasst und sich am 27.12.2021 in Frankfurt einer Arthroskopie unterziehen müssen. Durch die medizinische Abteilung von Medipolis SC Jena während seiner Reha an der Saale optimal betreut, verblieb Kazadi am Sonntag zwar über die kompletten 40 Minuten auf der Bank, ein Comeback im Halbfinale ist jedoch durchaus vorstellbar.
Steven Esterkamp (Headcoach Uni Baskets Paderborn): „Zunächst Gratulation an Jena zu diesem Sieg. Es war eine lange, kraftraubenden und intensive Serie für beide Teams. Am Ende hat sich Jena den Halbfinal-Einzug verdient. Viel Erfolg in der nächsten Playoff-Runde. Trotz unseres Ausscheidens bin ich aber sehr stolz auf meine Mannschaft. Wir haben uns als Team im Verlauf der gesamten Saison von Anfang bis zum Ende sehr gut entwickelt und können uns mit einem guten Gefühl und erhobenen Hauptes aus den Playoffs verabschieden.“
Domenik Reinboth (Headcoach Medipolis SC Jena): „Erstmal viele Dank an unsere Zuschauer für diesen Support. Riesen Respekt aber auch an Paderborn. Was sie uns in dieser Serie abverlangt haben war schon extrem stark. Auch heute haben wir sehr schwer ins Spiel gefunden, dafür aber defensiv gut gestanden, einen guten Job gemacht und mit den Fans im Rücken war der Sieg dann möglich.“
Vuk Radojicic (Topscorer Medipolis SC Jena): „Es war eine lange, sehr umkämpfte und harte Serie. Obwohl wir in diesem Spiel viele unserer Würfe nicht verwandeln konnten, haben wir am Ende einen Weg gefunden, um dieses wichtige Spiel 5 für uns zu entscheiden. Nach dem physischen und intensiven Auftritt werden wir die Köpfe freimachen müssen, um uns einhundertprozentig auf das nächste Duell konzentrieren zu können. Ein paar Jungs werden sicher stärker regenerieren müssen als andere. Der Fokus liegt nun aber maximal auf der Halbfinalserie gegen Rostock.“
Lorenz Bank (Medipolis SC Jena): „Wir haben das ganze Spiel über gekämpft und uns deshalb auch am Ende durchsetzen können. Gegen Rostock müssen wir die gleiche Energie bringen.“
Schon zu Beginn des fünften Aufeinandertreffens beider Konkurrenten innerhalb von nur zehn Tagen machte sich die Belastung der vorangegangen Duelle bemerkbar. In einem zunächst eher defensiv geprägt Auftaktviertel, ergaben sich zwar immer wieder freie Würfe, die jedoch nur selten ihr Ziel fanden. Speziell aus der Distanz schienen die Visiere komplett verstellt und dies spiegelte sich auch in den Dreierquoten beider Teams (0/7 vs. 0/4) wider. Nachdem die Thüringer mit einer hauchdünnen 14:13-Führung in die erste Viertelpause gegangen waren, eröffnete Clint Chapman mit einem Dunk den zweiten Abschnitt. Nach dem ersten erfolgreichen Distanzwurf durch Jordan Barnes zum zwischenzeitlichen 16:15-Anschluss kippte die Partie infolge eines 9:0-Laufs der Paderborner kurzzeitig in Richtung der Gäste (13., Hemschemeier, 16:24), bevor Jenas Center Alex Herrera den Ball durch den Ring der Westfalen prügelte. Sein Korb zum 18:24 gab das Signal zu einem Jenaer Run, welcher in der 16. Minute durch Brandon Thomas zunächst mit Jenas erstem Dreier seine Fortsetzung fand, bevor Vuk Radojicic nach Steal und Fastbreak auf 29:25 (17.) erhöhte. Letztendlich beim Stand von 34:28 in die Halbzeit gehend, hatten sich Jena (1/15 – 7 Prozent) und Paderborn (2/9 – 22 Prozent) beim Lösen der Fahrkarten aus der Distanz die Hände gereicht.
Umso zielstrebiger starteten die Jenaer in die zweite Hälfte, erhöhten nach einem Dreier von Brandon Thomas und einem Korb von Alex Herrera auf 40:30. Doch einmal mehr schlug Paderborn zurück, profitierte dabei u.a. primär von einem als unsportliches Foul gewerteten Kontakt nach einem erfolgreichen Dreier durch Badu Buck (inkl. FT zum 40:34) sowie einem anschließenden Distanzwurf von Jordan Barnes mit satten sieben Punkten (24., 40:37). Der Kampfgeist er Thüringer war gefragt und wurde in der wichtigsten Phase des Spiels erfolgreich beantwortet. Nur zwei Minuten nach dem Anschlusskorb sorgten die Dreier von Vuk Radojicic (53:42) und Nico Brauner (56:54) für entspannteren Puls unter den Jenaer Fans, bevor Center Rafael Alberton per Dunk auf 60:47 vorlegte. Mit diesem Zwischenstand in das letzte Viertefinal-Viertel startend, ließen sich die Saalestädter nicht mehr überraschen. Den Vorsprung konstant im zweistelligen Bereich verteidigend, war der Widerstand der Westfalen spätestens beim Score von 68:53 (37., Herrera) gebrochen.
Punkteverteilung Medipolis SC Jena: Radojicic 13, Thomas 12, Wolf 11 (12 Reb.), Herrera 9, Chapman 9, Simmons 6, Bank 4, Brauner 4, Haukohl 3, Alberton 2 – Plescher, Kazadi
Spielfilm: 1. Viertel 14:13 – 2. Viertel 33:28 – 3. Viertel 60:47 – 4. Viertel 73:59
Die bereits feststehenden Ansetzungen der Playoff-Halbfinalserie gegen die ROSTOCK SEAWOLVES