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Bochumer Imports nicht zu stoppen – Medipolis SC Jena unterliegt an der Ruhr mit 88:77

Die Bundesliga-Saison der Basketballer von Medipolis SC Jena ist nach der 88:77-Auswärtsniederlage bei den VfL SparkassenStars Bochum am Sonntagabend um ein enttäuschendes Kapitel reicher. Obwohl die Thüringer das vorrangig auf Fastbreaks ausgelegte Spiel der Nordrhein-Westfalen relativ gut verteidigt bekamen, wurde dem Team von Headcoach Michael Mai in der Rundsporthalle die Bochumer Treffsicherheit jenseits des Perimeters zum Verhängnis.

 

Als gleichermaßen effektiv wie hilfreich erwies sich die Quote aus der Distanz, die mit 14 von 35 verwandelten Dreiern (40%) für 42 der 88 Punkte als Fundament des verdienten Heimsieges diente. Die Saalestädter kamen unterdessen bei einer mageren Quote von 26 Prozent (6/23) auf lediglich 18 Zähler. Mannschaftsintern von Center Alex Herrera mit 16 Punkten angeführt, blieben einige Akteure wiederholt hinter ihrem eigentlichen Leistungsvermögen zurück.

 

Das weiterhin um den Playoff-Einzug kämpfende Team aus dem Ruhrgebiet präsentierte sich hingegen stabil und profitierte gerade in kritischen Phasen immer wieder von der Qualität seiner US-Amerikaner. Durch die Imports Tarontate Crockett (Topscorer mit 23 Punkten), Jalen Bradley (15) und Conley Garrison (11) angeführt, gelang es den Hausherren sowohl über die Partie als auch in den Schlüsselmomenten, den im ersten Viertel herausgeworfenen Vorsprung bis zur Schlusssirene zu konservieren.

 

Felix Banobre (Headcoach VfL SparkassenStars Bochum): „Für uns war es nach unserer deutlichen Niederlage am letzten Wochenende in Vechta wichtig, eine entsprechende Antwort zu geben. Wir haben die ganze Wochen daran gearbeitet, unsere Verteidigung zu verbessern, speziell die One-on-One-Defense, aber natürlich auch unsere Offense. Es war heute ein sehr wichtiges Spiel für uns, in dem wir den Rhythmus kontrollieren wollten. Das ist uns gelungen. Wir haben es immer wieder geschafft, Jena für Fehler zu bestrafen. Alles in allem bin ich aber sehr stolz auf das Team und die Spieler. Nach diesem wichtigen Sieg blicken wir nun auf das nächste Spiel gegen Münster.“

 

Michael Mai (Headcoach Medipolis SC Jena): „Zunächst Glückwunsch zum Sieg an Bochum. Sie sind in ihrer Halle wirklich sehr schwer zu spielen. Wir haben in der gesamten Trainingswoche darüber gesprochen, um ein geeignetes Mittel auf ihren Stil zu finden. Dies ist uns heute leider nicht gelungen. Der VfL hat sich viel Anerkennung für diese Leistung verdient und letztendlich verdient gewonnen. Respekt aber auch an Bochums Coach Felix Banobre, der für seinen Kader die richtigen Spieler gefunden hat, um diesen Stil erfolgreich umzusetzen. So wie Bochum heute gespielt hat, sind sie definitiv ein Playoff-Team. Sie haben jeden Fehler von uns gnadenlos bestraft. Wir wussten, dass man sie im Fastbreak stoppen muss, aber auch aus der Distanz nicht frei werfen lassen darf und dennoch verwandeln sie 40 Prozent. Die Energie, die Konzentration und der Fokus in unserer Verteidigung waren für diesen Gegner nicht gut genug, und von zu vielen Schwankungen geprägt. Das müssen wir schleunigst abstellen.“

 

Alex Herrera (Topscorer Medipolis SC Jena): „Bochum ist eine gute Mannschaft, die gern schnell spielt. Leider konnten wir das Tempo des Gegners nicht über das gesamte Spiel in der Art und Weise kontrollieren, wie es notwendig gewesen wäre. Die Fehler, die uns auch in diesem Spiel unterlaufen sind, dürfen wir am Sonntag nicht noch einmal machen. Jeder einzelne muss sich der Bedeutung des Heimspiels gegen Düsseldorf bewusst sein. Das wird eine enorm wichtige Partie.“

 

Stephan Haukohl (Flügel Medipolis SC Jena): „Dieses Spiel war ein Spiegel unserer bisherigen Saison. Wir haben den Gegner stark gemacht, haben uns zu viele Turnover – speziell in der Defensive – geleistet und konnten trotz der Vorbereitung im Training ihre Transition nicht gut genug verteidigen. Bochum hat diese Phasen zu den entscheidenden Runs genutzt, gut von außen getroffen und konnte am Ende verdient gewinnen. Wir hatten zwar zwischendurch immer wieder ein paar gute Momente, allerdings haben diese nicht gereicht, um Bochum zu schlagen. Am Dienstag startet das Training und die Vorbereitung auf das Heimspiel gegen Düsseldorf und da müssen wir alles reinhauen. Dieses Duell ist ein Must-Win.“

 

Zum Spiel: Während sich in der Anfangsphase zunächst ein Duell auf Augenhöhe entwickelt hatte, die Gastgeber Jenas frühe 6:2-Führung in der 2. Minute durch Sergio Kerusch umgehend auf 10:6 drehten, gelang es den Hausherren bis zur ersten Pause auf 26:14 vorzulegen. Auch im Verlauf des zweiten Viertels waren es die Nordrhein-Westfalen, die zwingender agierten, treffsicherer abschlossen und ihre Führung im zweistelligen Bereich konservierten. Fast immer eine Antwort auf erfolgreiche Körbe der Thüringer parat, verwaltete der VfL in dieser Phase geschickt seinen Vorsprung. Nachdem Medipolis SC Jena auf dem Weg zum Kabinengang zwischenzeitlich auf 40:31 (17. Nils Schmitz 3er) verkürzen konnte, kassierte das Team im Gegenzug jedoch prompt einen von Dreier durch Hendrik Drescher, um sich beim Stand von 45:34 in die Halbzeit zu verabschieden.

 

Nach der Rückkehr in die zweite Hälfte fand das Team von Coach Michael Mai dann zunächst jedoch endlich besser ins Spiel. Insbesondere während der ersten Minuten des dritten Spielabschnitts legten die Saalestädter nach, verkürzten durch einen Dreier von Vuk Radojicic auf 50:43, um einen 7:0-Lauf abzuschließen. Doch die Antwort der Mannschaft aus dem Ruhrgebiet ließ nicht lange auf sich warten. Im direkten Gegenzug war es Jalen Bradleys Treffer jenseits des Perimeters, der die Hausherren mit 53:43 (24.) in Front brachte. Allerdings erwies sich das Team von Michael Mai in dieser Phase als widerstandsfähig genug, um selbst einen Konter zu setzen. Durch einen Korbleger von Shaquille Hines beim zwischenzeitlichen 54:48 (26.) wieder aussichtsreich in Schlagdistanz liegend, schien die Jenaer Aufholjagd eröffnet. Diese endete allerdings so schnell, wie sie begonnen hatte, da es dem Team von Felix Banobre in den folgenden Minuten gelang, statistisch irreversible Fakten zu schaffen. Mit einem vorentscheidenden 14:0-Lauf enteilte der VfL bis zur Viertelpause auf 68:48 (30.), während die Saalestädter diesen 20-Punkte-Rucksack in den Schlussabschnitt mitnehmen mussten.

 

Im wohl besten Jenaer Viertel der gesamten Partie blieb das Team trotz des hohen Rückstands um Anschluss bemüht und schrumpfte Bochums Vorsprung über 70:55 (32., Alex Herrera) tatsächlich noch einmal bis auf 70:60 (33., Stephan Haukohl). Doch wie ein Spiegel des bisherigen Duells war es ein Dreier, welcher die Nordrhein-Westfalen wieder in die Spur brachte. Bochums Power Forward Jonathan Andre hatte aus der Distanz postwendend zum 73:60 getroffen und seiner Mannschaft den Weg in Richtung Heimsieg geebnet. Obwohl sich Medipolis SC Jena bis zur Schlussphase gegen die Auswärtsniederlage wehrte, blieb der Mannschaft letztendlich nur die Rolle des Gratulanten.

 

Spielfilm: 1. Viertel 26:14 – 2. Viertel 45:34 – 3. Viertel 68:48 – 4 Viertel 88:77

 

Kompletter Boxscore

 

Das Spiel im Re-Live auf Sportdeutschland TV

 

 

 

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