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Science City nicht zu stoppen

Auch die Uni-Riesen aus Leipzig konnten am Dienstagabend den Siegeszug von Science City Jena nicht stoppen. Der Gastgeber aus Sachsen blieb dem Eichler-Team zwar bis in die Schlussphase auf den Fersen, konnte in der mit 400 Zuschauern, darunter zirka 100 Gästefans nur mäßig besetzten Arena Jenas Schlussoffensive nicht mehr kontern. Mit sechs Siegen in Folge avancieren die Thüringer momentan zum heißesten Team der ProA, schoben sich aufgrund der vorgezogenen Partie mit 14 Punkten an der Playoff-Konkurrenz vorbei auf den vierten Platz.

„Es war das erwartet schwere Duell bei einem unbequemen und unberechenbaren Gegner“, bilanzierte Trainer Georg Eichler nach dem Sieg zur Derby-Premiere auf Leipziger Boden zufrieden. Auch in der Kategorie Ballverluste hatte Jenas Coach Grund zur Freude. War Science City gegen die Crailsheim Merlins drei Tage zuvor den Ball ganze 22 Mal aus den Händen gerutscht, so erlaubten sich Roquette, Barker und Co. im Duell gegen die Uni-Riesen nur zehn Turnover. „Auch wenn ich im großen und ganzen zufrieden bin, gibt es im Spielverhalten meiner Mannschaft noch einige Baustellen an denen es in den kommenden Wochen zu arbeiten gilt. Wenn du in fremder Halle 97 Punkte erzielst ist das offensiv ein phantastischer Wert. Die 90 Punkte der Leipziger tun mir als Verfechter einer starken Defensive nach dem Spielende aber trotzdem weh“, so Eichler, der seinen Jungs nach den überragenden sechs Siegen in Folge drei Tage Auszeit gewährte. „Auch wenn die Gefahr besteht, dass man etwas aus dem Rhythmus kommt, ist diese Pause enorm wichtig. Die Spieler können ihre kleinen Wehwehchen auskurieren, den Kopf frei bekommen, nach Hause fahren und sich in gewohnter Umgebung regenerieren“.

In der Partie gegen die Uni-Riesen erwiesen sich die Gastgeber zunächst als zäher Gegner, lieferten bis zum 20:19 aus Jenaer Optik den erwartet starken Widerstand. Erst in der Folge gelang es Science City sich kontinuierlich abzusetzen. Der zuletzt immer besser in Fahrt kommende Tim Schwartz sorgte mit sechs Punkten kurz vor Ende des ersten Abschnitts (26:21) sowie mit sieben Zählern bis Mitte des zweiten Viertels für entspannte Gesichter auf der Jenaer Bank. So war es auch der 25-jährige Flügelspieler, der in der 13.Minute mit einem Drei-Punktespiel für den ersten zweistelligen Jenaer Vorsprung (33:23) sorgte. Während dem mit viel Pech an den Händen klebenden Aurimas Adomaitis anfänglich nicht viel gelingen wollte, griff sich der Litauer kurz vor der Halbzeitsirene einen Offensiv-Rebound, den er mit seinem Korbleger zum 50:35 zur höchsten Jenaer Führung verwandelte. Zwei Dreier des kleinsten Uni-Riesen Harry Marshall verkürzten für die Hausherren allerdings wieder auf einen aus Gastgeber-Sicht erträglichen 50:41-Halbzeitstand.

 

Auch nach Wiederanpfiff blieb Science City spielbestimmend und hielt die Uni-Riesen auf Distanz. Zwischen drei und elf Punkten pendelte der Vorsprung der Thüringer, die trotz eines Schaffartzik-Dreiers zum 70:67-Anschluss kurz vor Ende des dritten Viertels im Anschluss die Nerven behielten. Kenny Barker traf im direkten Gegenzug ebenfalls aus der Distanz, Lee Jeka legte das Leder fast mit der Viertelsirene in den Leipziger Korb, 75:69. Während der Beginn des finalen Abschnitts zunächst im Zeichen von Kevin Wysocki stand, der Flügelspieler die Jenaer Führung auf 79:69 ausbauen konnte, wirbelte Garrett Sim im Anschluss den Backcourt der Gastgeber kräftig durcheinander. Mit einem Dreier ohne Ringberührung zum 85:71 antwortete der treffsichere Guard aus Oregon auf einen erfolglosen Versuch des sonst blass agierenden Nikita Khartchenkov. Scharfschütze Khartchenkov kam in der Endabrechnung auf nur vier Punkte, befand sich in der Verteidigung meist bei Tim Schwartz in besten Händen. Dafür drehte Leipzigs Walter Simon an der offensiven Schraube, brachte die Leipziger im Duett mit dem durchgehend wuseligen Harry Marshall beim 89:84 (37.) erneut in Schlagdistanz. Das Eichler-Team, durch die Erfolge der letzten Wochen vor Selbstbewusstsein nur so strotzend, ließ sich den verdienten Sieg bis zur Schlusssirene jedoch nicht mehr nehmen, feierte zusammen mit den eigenen Fans, die bereits in der 35.Minute mit dem Slogan „Heimspiel in Leipzig“ den Nagel auf den Kopf getroffen hatten.

SCJ: Wysocki 19, Schwartz 17 (10 Reb.), Barker 16, Watts 14, Jeka 10 (6 Ass.), Sim 8 (5 Ass.), Adomaitis 7, Roquette 6, Reyes-Napoles, Krumbeck, Mayr, Peric

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