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Sekunden zum Glück

Es fehlte nicht viel zur großen Überraschung als Science City Jena Sekunden vor Schluss nur einen Punkt hinter den VfL Kirchheim Knights zurücklag und der Sporthalle Stadtmitte zuvor eine phänomenale Aufholjagd darbot. Etwa 1100 Zuschauer sahen dabei eine in der Schlussphase höchstspannende Partie.

Dabei ging es besser für die Hightowers aus Jena los. Frieder Diestelhorst gewann den Sprungball und Simon Schmitz verwandelte postwendend seinen ersten Dreipunktewurf zur ersten Führung, den „JJ“ Wilson wenig später zum 0:5 aus Kirchheimer Sicht veredeln sollte. Es schien als hätte Kirchheim den Start etwas verschlafen und gerade Radivoj Tomasevic, für seine Punkteausbeute bekannt, schien etwas Ladehemmung zu haben und so war es Chris Gilliam vorbehalten, die ersten Punkte für Kirchheim durch die Reuse zu bringen. Einem zweiten erfolgreichen Wurf seinerseits erwiderte Schmitz mit seinem zweiten Treffer von „Downtown“ zum 4:8. Michael Lake via Distanzwurf, Adrian Hill und Kevin Wysocki war es dann vorbehalten, die höchste Jenaer Führung (9:15) heraus zu spielen.

Kirchheims Trainer Frenkie Ignjatovic nahm Auszeit, welche fruchtete und mit zunehmender Stärke der Kirchheimer fehlten den Jenaer Spielern nun die Antworten. Gerade unter dem Korb wurde nun die Stärke von Doppellizenzspieler Philipp Heyden und Ryan DeMichael aufgezeigt und auch Gordon Scott, der am Ende des Spiels fünf der insgesamt sieben Dreipunktewürfe Kirchheims auf seinem Konto hatte, entwickelte ein gutes Händchen bevor es mit 23:17 in die erste Pause ging.

Die Kirchheim hatten nun ihre Linie gefunden und auch wenn Neuzugang Oskar Faßler die ersten Punkte des Viertels für Jena markierte, zogen die Ritter kontinuierlich davon, verbuchten zwischenzeitlich schon eine 15 Punkte Führung für sich und entschieden die Zeit vor der großen Pause klar mit 15:8 für sich. Nach 20 Minuten stand ein komfortables Ergebnis von 38:25 aus Kirchheimer Sicht auf der Anzeigetafel.

Nach der Pause kamen wiederrum die Kirchheimer frischer aus der Kabine und spielten durch einen Distanzwurf von Scott und zwei Punkte von Menck schnell die höchste Führung des Spiels für die Hausherren hinaus (43:25) bevor Science City Jena mit einem 14:4 Lauf bis zur 26.Minute aufdrehte und das Spiel wieder offen gestalten konnte. Was nun folgte war ein ausgeglichenes Spiel in dem Jena schon im dritten Viertel immer wieder gefährlich nah an die Punkteausbeute der Kirchheimer aufschließen konnte und verdient mit nur noch 7 Punkten Rückstand in das letzte Viertel startete.

Das junge Team um Trainer Georg Eichler war nun heiß, wollte den Sieg und konnte sich trotz zwischenzeitlichem Schaffen eines erneuten Punktepolsters durch die Kirchheimer immer wieder heran kämpfen. Das Spiel war offen, Frieder Diestelhorst holte erst den Offensiv Rebound und markierte die wichtigen Punkte zum 68:67 als er wieder den Ball bekam. Mit aller Kraft sollte der Ball via Dunking durch die Reuse gehen, prallte jedoch am Innenring ab, als der Pfiff des Schiedsrichters ertönte, da Diesetelhorst in der selben Situation durch Ex-Hightower Ryan DeMichael gefoult wurde. Coach Eichler nahm eine Auszeit, Frieder Diestelhorst ging anschließend an die Freiwurflinie. Bei ohrenbetäubendem Lärm konnte er leider keinen der beiden Freiwürfe unterbringen, Faßler sich hingegen den Offensiv Rebound sichern. Unter großer Bedrängnis konnte er den Ball allerdings nur in der Zone behaupten, was zum Drei-Sekunden Pfiff eines Schiedsrichters führte. Ballbesitz Kirchheim und Foul durch Jena führten dann dazu, dass Cedric Brooks an die Linie ging und auf 70:67 erhöhte bevor Georg Eichler fünf Sekunden vor Schluss die letzte Auszeitoption zog und die Jungs noch einmal versammelte. Dann ging es schnell. Einwurf Simon Schmitz, Pass zu Michael Lake, welcher wie gewollt abzog, den Ball in der letzen Aktion des Spiels aber nicht unterbringen konnte.

Was in Kirchheim noch nicht von Erfolg gekrönt war, gilt es nun in den kommenden beiden Heimspielen gegen Nördlingen und Langen zu holen. Die wichtigen Siege, um so schnell wie möglich in Richtung Mittelfeld der Liga zu marschieren.

Georg Eichler: „Ich bin sehr stolz auf den Kampfgeist und mit welchem Herz meine Spieler sich hier gegen eine starke Kirchheimer Mannschaft präsentiert haben! Leider hat uns zum Schluss das Quäntchen Glück gefehlt, wir hätte es heute verdient gehabt das Spiel zu gewinnen. Wir haben uns in der 1. Halbzeit leider das Leben schwer gemacht, als wir unsere Systeme nicht korrekt ausgeführt haben und dazu die freien Würfen nicht gefallen sind. Die Aufholjagd hat dann sehr viel Kraft gekostet! Jedoch wollen wir den Schwung unserer guten Defense Leistung mit in die nächsten wichtigen Heimspiele nehmen!“

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