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Befreiungsschlag in Trier – Medipolis SC Jena erkämpft sich an der Mosel den vorzeitigen Klassenerhalt

In erster Linie Erleichterung statt überschwänglicher Feier. Mit einem am Ende auch in dieser Höhe verdienten 89:69-Auswärtssieg kehrt Medipolis SC Jena von der Mosel nach Thüringen zurück und entledigt sich vorzeitig aller noch bestehenden Sorgen im Kampf um den Klassenerhalt. Das Team von Trainer Michael Mai schlug die RÖMERSTROM Gladiators am Sonntagabend in der Arena Trier vor 3.342 Zuschauern mit einer mannschaftlich geschlossenen Vorstellung, vermeidet somit ein Fotofinish während der beiden verbleibenden ProA-Spieltage mit den BAYER GIANTS Leverkusen, die als sportlicher Absteiger feststehen. 

 

Parallel zum feststehenden Jenaer Klassenerhalt verbauten die Gäste den Rheinland-Pfälzern die letzte rechnerische Chance auf das Erreichen der Playoffs. Während Point Guard Jordan Johnson mit 34 Punkten als Topscorer zum Alleinunterhalter der Moselstädter avancierte, teilte sich ein Jenaer Quintett in zweistellige Punktewerte.

 

Nachdem sich zunächst ein eng umkämpfter Startabschnitt entwickelt hatte, die Hausherren eine glückliche 19:18-Führung in die erste Viertelpause mitnehmen konnten, drehte das Team von Headcoach Michael Mai das Duell bis zur Halbzeit zu seinen Gunsten auf 42:36. Den Grundstein zum gleichermaßen ungefährdeten wie verdienten Auswärtssieg legte Medipolis SC Jena allerdings durch eine starke Vorstellung während der zweiten Hälfte, die in Summe beider Viertel mit 47:33 an die Gäste ging.

 


Michael Mai (Headcoach Medipolis SC Jena): „Ich hätte nie gedacht, dass mich ein einziger Sieg so glücklich machen kann. Normalerweise ist das eher ein Gefühl, wenn man die Liga gewonnen hat. Ich bin wirklich sehr glücklich und freue mich für Jena, für den Club und die Fans. Es nimmt unheimlich viel Druck von unserem letzten Heimspiel gegen Schwenningen. Natürlich wollen wir die Saison so erfolgreich wie möglich abschließen, beide Duelle gewinnen und damit auch zu einem großen Teil unsere Fans belohnen, die in den letzten schweren Wochen und Monaten hinter uns gestanden und uns unterstützt haben. Die Jungs werden am Samstag noch einmal alles reinhauen um sich erfolgreich aus der Arena zu verabschieden, bevor dann das letzte Duell in Karlsruhe ansteht. Es war eine enorm harte und nervenzehrende Saison für alle im Verein, aber auch für die vielen Menschen, die den Jenaer Basketball im Herzen tragen. Insofern würde ich allen gemeinsam mit unserer Team gern am Samstag etwas zurückgeben und auf diese Art und Weise Danke sagen und gemeinsam feiern.

 

Zum Spiel gestern bleibt zu sagen, dass unser Gameplan, Johnson zu stoppen, nicht wirklich gut funktioniert hat. Er ist tatsächlich so schnell, dass es enorm schwierig ist, sich darauf vorzubereiten. Obwohl er ein großartiges Spiel abgeliefert hat, war klar, dass Ermüdung und Fouls mit zunehmender Zeit eine Rolle spielen werden. Zudem konnten wir Trier aus der Distanz eine ihrer größten Stärken wegnehmen. Nachdem wir in der ersten Hälfte ihre Transition noch nicht allzu gut verteidigt hatten, ist uns das in der zweiten Halbzeit besser gelungen. Am Ende haben wir sehr gut als Team zusammengespielt, haben von Scootie, Shaq und Hauki wichtige Impulse bekommen und uns mit diesem Sieg belohnt. Nachdem Nils zuletzt sehr gute Spiele hatte, gestern ein wenig ins Straucheln gekommen ist, hat Vuk übernommen und eine sehr sehr gute Vorstellung abgeliefert. Ich bin sehr stolz auf die Jungs und wie sie sich diesen Erfolg zusammen erkämpft haben.“

 


Zum Spiel: Nachdem die Ausgangslage aufgrund der Leverkusener 83:76-Niederlage am Vorabend in Karlsruhe klar war, ein Jenaer Sieg in der Arena Trier den Weg zum vorzeitigen Klassenerhalt ebnen würde, starteten die Gäste zusätzlich motiviert in das Duell. Während der Anfangsphase primär vom Duo Alex Herrera und Carlton Guyton getragen, gelang es Medipolis SC Jena sich zunächst auf 16:9 (7.) abzusetzen, bevor die Gastgeber besser ins Spiel fanden. In Folge eines 10:2-Laufs kippten die Gladiators das Startviertel auf 19:18, profitierten dabei von einem Buzzerbeater ihres besten Akteurs, Jordan Johnson, der kurz vor der Sirene abzog und seinen Dreier mit Brett verwandelte. Auch im zweiten Abschnitt entwickelte sich zunächst eine noch ausgeglichene und umkämpft Partie, in deren Verlauf es keiner der beiden Mannschaften schaffte, sich nennenswert abzusetzen. Von zahlreichen Führungswechseln sowie ausgeglichenen Spielständen geprägt, gelang es den Saalestädtern allerdings zunehmend, mit wichtigen Impulsen durch Brandon Thomas, Shaq Hines und Vuk Radojicic für die nötige Stabilität in Jenas Offensive zu sorgen. Das letzte Wort in diesem Viertel hatte dann auch Jenas immer besser ins Spiel findende Nachwuchs-Aufbauspieler mit der Nummer 44, der mit seinem Korbleger kurz vor der Sirene die 42:36-Führung der Thüringer erzielte.

 

Obwohl sich vor dem Kabinengang noch ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen abgezeichnet hatte, pendelte das Duell nach Beginn der zweiten Hälfte immer häufiger in Richtung von Medipolis SC Jena. Als Kollektiv mit einer mannschaftlich geschlossenen Vorstellung überzeugend, war es Carlton Guyton in der 24. Minute gelungen, mit einem Dreier zum 52:42 für den ersten zweistelligen Vorsprung des Spiels zu sorgen. Die Gladiators aus Trier versuchten in dieser Phase zwar immer wieder zu kontern, fanden jedoch nur selten geeignete Optionen, um die Differenz zu verringern. Das Team von Michael Mai konservierte unterdessen seine Führung und fand, wie schon kurz vor der Halbzeitsirene, in Vuk Radojicic einen entschlossenen Vollstrecker, der Jenas Führung sieben Sekunden vor der letzten Viertelpause auf 63:51 erhöhte.

 

Mit einem Dreier des jungen Serben zum 66:51 waren die Jenaer in den Schlussabschnitt gestartet, bevor Shaq Hines zwischenzeitlich bis auf 70:53 nachlegte und die Rheinland-Pfälzer zur Auszeit zwang. Das Timeout von Triers Coach Jermaine Bucknor zeigte jedoch nur temporäre Wirkung, als Garai Zeeb aus der Distanz auf 70:56 verkürzte. Im direkten Gegenzug fiel der nächste Jenaer Dreier von Kapitän Brandon Thomas durch die Reuse der Moselstädter, deren Widerstand kontinuierlich anfing zu bröckeln. Für das letzte In-Game-Lebenszeichen sorgte Parker Van Dyke mit seinem Layup zum 75:60 (34.) bevor Michael Mai sein Team zur letzten taktischen Auszeit an die Seitenlinie beorderte. Jenas Headcoach schien in seiner kurzen Ansprache die richtigen Worte gefunden zu haben, denn im direkten Anschluss ebneten zwei erfolgreiche Dreier von Stephan Haukohl endgültig den Weg zum erhofften Auswärtssieg. Knapp vier Minuten vor Ultimo mit 81:60 in Front liegend, blieb Medipolis SC Jena auf dem Gaspedal und konservierte diesen Vorsprung bis zur Schlusssirene.

 

Mit diesem verdienten Sieg und dem daraus resultierenden Klassenerhalt auf der Habenseite dürfen sich Mannschaft, Coaches, Fans und Verein ohne den Druck des Gewinnenmüssens auf das letzte Duell in der Sparkassen-Arena freuen. Medipolis SC Jena empfängt die wiha Panthers aus Schwenningen am Samstagabend zum Heimspiel-Finale ab 19.00 Uhr. In Abstimmung mit dem FC Carl Zeiss Jena, der ebenfalls am 22. April den ZFC Meuselwitz um 14.00 Uhr empfängt, werden beide Clubs für Jenas Sportfans ein rabattiertes Ticket-Bundle anbieten, welches den Besuch beider Heimspiele ermöglicht. Diesbezügliche Infos zum Vorverkauf folgen am morgigen Dienstag.

 


Punkteverteilung: Guyton 18, Thomas 14, Radojicic 14, Hines 12, Herrera 10, Haukohl 8, Schmitz 6, Kerusch 4, Murphy 3, Plescher – Falkenthal, Rohwer (DNP)

 

Spielfilm: 1. Viertel 19:18 – 2. Viertel 36:42 – 3. Viertel 51:63 – 4. Viertel 69:89

 

Kompletter Boxscore

 

Das Spiel im Re-Live auf Sportdeutschland TV

 

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