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Neben der Spur – Medipolis SC Jena unterliegt Düsseldorf in der Crunchtime mit 78:81

Mit einem Rückschlag, der die verkorkste Saison von Medipolis SC Jena in fast all seinen Facetten widerspiegelt, endete am Sonntagabend der 29. Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga für die Basketballer von der Saale. Die Thüringer unterlagen in ihrem Heimspiel vor 1.986 Zuschauern ihrem Tabellennachbarn ART GIANTS Düsseldorf mit 78:81 und bringen sich im Kampf um den Klassenerhalt selbst unter Zugzwang. Zusätzlich erschwerend, durch den verletzungsbedingten Ausfall von Jenas Topscorer Sergio Kerusch (17 Punkte), stehen der Mannschaft von Trainer Michael Mai herausfordernde Wochen bevor.

 

Während die ART GIANTS aus Düsseldorf aufgrund ihres Sieges nach Pluspunkten gleichziehen, allerdings noch ein Nachholspiel gegen Tabellenschlusslicht Schwenningen zu absolvieren haben, wir die Luft für das Team von Kapitän Brandon Thomas zunehmend dünner. Neben den am Samstag gegen Dresden siegreichen Leverkusenern (108:102 n.V.) mit in der Gleichung involviert, bezwang Münster den VfL Bochum (80:77) und verschärft die Situation im Tabellenkeller.

 

Florian Flabb (Headcoach ART GIANTS Düsseldorf): „Wir sind überglücklich, vor allem nach dem Leverkusener Sieg am Samstagabend. Umso wichtiger ist unser Erfolg heute im Kampf um den Klassenerhalt. Ich denke, dass sich die positive Tendenz im Verlauf der letzten Wochen schon gezeigt hat. Jetzt bin ich, sind wir doppelt glücklich, dass wir so ein bis in die letzten Sekunden knappes Spiel auch mal für uns entscheiden konnten. Am Ende sind wir ruhig geblieben, haben au unseren Fehlern gelernt und als Sieger vom Parkett gehen können. Obwohl wir nicht gut ins Spiel gestartet sind, zu statisch waren, konnten wir über das Spiel Lösungen finden, um hier zu gewinnen und auf die wir aufbauen können und müssen.“

 

Michael Mai (Headcoach Medipolis SC Jena): „Zunächst Glückwunsch an Florian und sein Team. Düsseldorf kam mit mehr Druck und mehr Klarheit in den Aktionen aus der Halbzeit. Die ersten drei, vier Minuten der zweiten Hälfte haben wahrscheinlich den Unterschied ausgemacht. Düsseldorf hat die Spiele in den letzten Wochen immer lang offengehalten und am Ende, wie in Gießen mit der letzten Aktion, meist nur knapp verloren. Es war im Vorfeld klar, dass es heute schwer werden würde. Wir wussten, was auf dem Spiel steht, der Gegner auch. Neben dem erfolgreicheren Düsseldorfer Start in die zweiten Halbzeit, waren es letztendlich sechs Offensiv-Rebounds im Schlussviertel, die uns enorm wehgetan haben. Wir müssen endlich lernen, in solchen Phasen besser zu arbeiten, auch wenn uns zum Lernen nicht mehr viel Zeit bleibt.“

 

Zum Spiel: Von Alex Herrera und Storm Murphy offensiv durch die Anfangsminuten getragen, hatte sich zunächst ein ausgeglichener Schlagabtausch entwickelt, in dem sich beide Teams bis zum 13:13 (5.) neutralisierten. Eine Energieleistung von Sergio Kerusch brachte Medipolis SC Jena schließlich mit 19:15 in Front, bevor sich die Thüringer mit einer verdienten 25:17-Führung in die erste Pause verabschieden konnten. Nach dem Auftakt in das zweite Viertel hatte Shaquille Hines auf 27:17 erhöht und für den ersten zweistelligen Vorsprung gesorgt, bevor die Führung der Saalestädter anschließend wieder auf 32:30 schmolz. Einmal mehr antworteten die Gastgeber in Person ihres besten Akteurs, Sergio Kerusch, der auf 35:30 (16.) vorlegte, bevor Takiula Fahrensohn mit einem Dreipunkte-Spiel zum 38:30 erhöhte. Dieser Vorsprung rann den Thüringern jedoch wieder ebenso schnell durch die Hände wie er herausgeworfen wurde. Durch einen Korb von Booker Coplin, dem stärksten Düsseldorfer dieser Partie, wieder auf 38:36 verkürzend, blieb die Partie bis zur Halbzeitpause eng und umkämpft. Obwohl Medipolis SC Jena zum Kabinengang in fast allen relevanten Statistiken die Nase (zum Teil deutlich vorn) hatte, lag das Team von Headcoach Michael Mai jedoch nur mit 42:38 in Front.

 

Die zweite Hälfte hätte aus Sicht der Hausherren nicht suboptimaler starten können. Mit einem 8:0-Run drehten die Düsseldorfer sowohl das Spiel als auch das Momentum zu ihren Gunsten und lagen in der 22. Minute mit 42:46 vorn. Während Center Alex Herrera nach über drei Minuten des dritten Viertels diese offensive Durststrecke beenden konnte (44:46), war es erneut Sergio Kerusch, der das Klavier für die Thüringer trug. Mit vier aufeinanderfolgenden Punkten kippte Jenas Flügel das Duell wieder auf 50:48 (25.), bevor sich anschließend ein Nailbiter nach dem Hase-und-Igel-Prinzip entwickelte, in dem sich beide Teams die Führung gegenseitig entrissen. Nachdem es keiner der beiden Mannschaften mehr gelang, einen Vorsprung zu erzielen, der die 4-Punktemarke überschritt, stand es nach 30 Minuten 60:61.

 

Mit diesem Wimpernschlag-Score in das Schlussviertel startend, hatte Medipolis SC Jena in der 35. Minute beim Stand von 64:66 eine Situation zu verkraften, die ziemlich sicher maßgeblich Einfluss auf die verbleibenden Minuten hatte. Sergio Kerusch hatte sich in einer Wurfaktion verletzt, musste das Parkett humpelnd verlassen und kehrte fortan nicht mehr zurück. Nach dem noch nicht konkret diagnostizierten Ausfall des Flügelspielers waren die Thüringer gezwungen, auf ihren bis dato Topscorer zu verzichten, hielten die Begegnung allerdings weiterhin eng. So schritten beide Kontrahenten parallel punktend in Richtung Crunchtime, in der sich die Gastgeber jedoch letztendlich selbst im Weg standen. So schickten die beiden letztendlich entscheidenden Jenaer Szenen das Düsseldorfer Team auf eine sicher gut gelaunte Heimreise. Zunächst verlegte Shaquille Hines bei Stand von 75:77 und noch 20 Sekunden Restspielzeit einen hoch angesetzten Korbleger zum möglichen Ausgleich, bevor Carlton Guyton elf Sekunden vor Ultimo den Ball in Richtung Gästebank passte. Nachdem sich die Rheinländer diese Steilvorlage nicht mehr nehmen ließen, Carlton Guyton vier Sekunden vor dem Ende nochauf 78:81 verkürzte, war das Kind zu diesem Zeitpunkt längst in den Brunnen gefallen.

 

Speziell einige Jenaer Routiniers haben bis zum nächsten Auftritt in Hagen am kommenden Sonntag gut eine Woche Zeit, um intensiver in sich zu gehen, ihre überaus ernüchternde Vorstellung zu reflektieren und endlich mit der entsprechenden Einstellung aufzulaufen, die das Team benötigen wird, um im Kampf um den Klassenerhalt bestehen zu können.

 

Spielfilm: 1. Viertel 25:17 – 2. Viertel 42:38 – 3. Viertel 60:61 – 4. Viertel 78:81

 

Kompletter Boxscore

 

Das Spiel im Re-Live auf Sportdeutschland TV

 

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