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Später Einbruch besiegelt Niederlage an der Nordsee - Medipolis SC Jena unterliegt Bremerhaven mit 81:69

Die Eisbären Bremerhaven bleiben Jenas Kryptonit im Bundesliga-Basketball, schlugen die Thüringer am Samstagabend vor 1.027 Zuschauern nach dem Hinrunden-Duell (69:71) ebenfalls in der Rückrunde mit 81:69 und wahren ihre Chance im Rennen um die Playoffs. Während die Mannschaft von Trainer Michael Mai den umkämpften Schlagabtausch in der Stadthalle Bremerhaven bis zum Schlussviertel offengehalten hatte, besiegelte ein später Einbruch das Schicksal dieser Partie.

 

Zunächst von zahlreichen Führungswechseln sowie ausgeglichenen Zwischenständen geprägt, hatte sich Medipolis SC Jena über das Startviertel (21:21) einen knappe 35:34-Halbzeitführung erspielt. Nach dem Start in die zweite Hälfte fanden die Eisbären jedoch zunehmend besser in die Begegnung und setzten sich zwischenzeitlich bis auf 53:40 (26.) ab. Den Gästen gelang es bis zur letzten Viertelpause noch einmal zu antworten und auf 58:54 zu verkürzen, bevor ein 14:2-Lauf der Norddeutschen den Schlussabschnitt eröffnete und letztendlich das Spiel entschied.

 

Steven Key (Headcoach Eisbären Bremerhaven): „Wir haben heute unser Spiel durchgezogen und uns auch durch das Herankommen des Gegners nicht verunsichern lassen. Es war wichtig, dass mit Adrian und Daniel zwei weitere deutsche Stammspieler wieder einsatzbereit waren. Nun wollen wir diesen Rückenwind in die nächste Partie gegen Dresden mitnehmen.“

 

Michael Mai (Headcoach Medipolis SC Jena): „Dies ist eine ebenso ärgerliche wie harte Niederlage. Man hat gesehen, dass wir auf einem guten Weg sind, wenn es darum geht, uns im Spiel zu stabilisieren. Die fehlende Kontinuität ist und bleibt jedoch derzeit unser größtes Problem. Daran werden wir arbeiten müssen, um zukünftig endlich auch Gegner schlagen zu können, die um die Playoffs spielen. Man sieht, wie schwer es uns derzeit fällt, gegen solche Mannschaften zu bestehen. Defensiv war das ein solider Auftritt, offensiv blieb hingegen noch viel Luft nach oben. Wir haben im Verlauf der zweiten Hälfte zu oft unseren Fokus verloren, uns phasenweise durch einzelne Entscheidungen aus dem Rhythmus bringen lassen. Es geht darum zu lernen, solche Nebengeräusche auszublenden, sich auf die Dinge zu konzentrieren, die wir beeinflussen können sowie schlechte Gewohnheiten abzulegen. Dies ist ein Prozess, der Mentalität und Beständigkeit erfordern, Attribute, die wir in den Begegnungen momentan nur phasenweise zeigen. Wir haben noch viel Arbeit vor uns.“

 

Alex Herrera (Center Medipolis SC Jena): „Wir sind gut reinkommen und haben über weite Teile des Spiels gekämpft, diese Leistung aus unterschiedlichen Gründen aber nicht über die vollen 40 Minuten abrufen können. Wir müssen die Erfahrungen mitnehmen, daraus lernen und diese konservieren, damit es uns in den nächsten Wochen gelingt, erfolgreich zu sein.“

 


Zum Spiel: Obwohl die Hausherren zunächst besser in das Duell starteten und sich einen frühen 8:2-Vorsprung erspielen konnten, war es Medipolis SC Jena gelungen, Schritt zu halten. Bis zum 10:6 (3.) durch Alex Herrera, war es ausnahmslos Jenas Center, der für die Gäste erfolgreich abschloss, bevor Sergio Kerusch und Brandon Thomas die Partie erstmaligen in Richtung der Thüringer drehten (10:11). Fortan wechselten die Führungen praktisch in regelmäßig unregelmäßiger Taktung, ohne dass es einer der beiden Mannschaften gelang, sich nennenswert abzusetzen. Die logische Folge, ein mit 21:21 ausgeglichenes Auftaktviertel, begann auch im zweiten Abschnitt kontinuierlich auf Augenhöhe verlaufend. Immer wieder abwechselnd punktend oder auch ohne Korb aus der Offense in die Verteidigung umschaltend, lebte das Spiel bis zur Halbzeit primär von seiner Spannung sowie individuellen Momentaufnahmen. Eine dieser Einzelaktionen war es dann auch, die Medipolis SC Jena mit einer knappen 35:34-Führung in die Kabine gehen ließ. Sergio Kerusch hatte 59 Sekunden vor der Pausensirene aus gut acht Metern mit einem Dreier übers Brett abgeschlossen, erfolgreich den vorherigen Bremerhavener Frierson-Dreier (34:32) gekontert und seinem Team mit dieser persönlichen Note das bessere Ende der ersten Hälfte beschert.

 

Während das dritte Viertel begann, wie die erste Halbzeit geendet hatte, sich beide Kontrahenten weiterhin im Gleichschritt neutralisierten, fanden die Norddeutschen von Minute zu Minute besser zu ihrem Spielrhythmus. Durch den ersten erwähnenswerten Run des Spiels von 39:39 auf 53:40 (26., Krajcovic) enteilt, gerieten die Saalestädter erstmalig unter größeren Druck, den Eisbären statistisch zu folgen. Nachdem das Duell aufgrund dieser ersten zweistelligen Führung fast schon den Eindruck einer Vorentscheidung vermittelt hatte, kämpfte sich das Team von Michael Mai allerdings noch einmal treffsicher und willensstark zurück. Speziell Nils Schmitz war es, der mit zwei erfolgreichen Distanzwürfen erheblichen Anteil an Jenas Zwischenspurt hatte und den vorletzten Abschnitt mit einem erträglichen 58:54-Rückstand ausklingen ließ.

 

Zurück in Schlagdistanz, fingen sich die Thüringer nach dem Start in die letzten zehn Minuten jedoch prompt den nächsten Lauf der Eisbären. Von Center Robert Oehle eingeleitet, legten die Nordseestädter zunächst wieder auf 68:54 (32., Breitlauch, 3er) vor, trotz einer sich direkt anschließenden Jenaer Auszeit zum 72:56 (34., Khalid Thomas) nach und ebneten in dieser Phase den Weg zu ihrem letztendlich verdienten Heimsieg. Medipolis SC Jena blieb zwar bis in die Schlussminuten um Resultatsverbesserung bemüht, fand offensiv jedoch zu selten die passenden Antworten, um Bremerhaven noch einmal ernsthaft in Bedrängnis zu bringen.

 

Spielfilm: 1. Viertel 21:21 – 2. Viertel 34:35 – 3. Viertel 58:54 – 4. Viertel 81:69

 

Kompletter Boxscore

 

Das Spiel im Re-Live auf Sportdeutschland TV

 

 

 

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